Kapitel 3 Der Mitschüler Kuroo: unerwartet nett

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Jetzt konnte ich eh nicht nach Hause gehen, die nächste Bahn würde erst in dreißig Minuten fahren und dass nur, weil ich nicht darauf geachtet hatte, dass er vielleicht einem Club beigetreten war. Volleyball bat sich als Volleyballkapitän an.

Erneut seufzte ich. Vielleicht sollte ich einfach gehen. Oder zu mindestens in der kühlen Schule auf ihn warten.

Gekonnt stieß ich mich von der Schulmauer ab und machte mich auf den Weg zurück in die Schule, was eine Premiere darstellte, da ich sonst nie ein zweites Mal und dass auch noch freiwillig am Tage zurück kam. Dort angekommen kam mir ein frischer, kühler Wind entgegen, denn ich mit offenen, verschwitzten Armen begrüßte. Na dann, warte ich mal auf das schwarzhaarige Problemkind.


„Vielen Dank, dass du mir hilfst. Wenn du nicht am Eingang gestanden hättest, hätte ich jemanden bei einer Clubaktivität stören müssen." bedankte sich mein Klassenlehrer zum tausendsten Mal, der neben mir mit einem gigantischem Stapel Papier in beiden Händen durch die unangenehm stillen Flure der Nekoma schlenderte.

Ebenso zur Genüge beladen wir er, versuchte ich, ohne das wichtige Gleichgewicht zu verlieren, zum berüchtigten Lehrerzimmer zu kommen, welches das anstrengende Ziel von uns beiden darstellte.

Da ich eh warten musste, hatte ich meine Hilfe angeboten, die er bei den vielen Prüfungen derzeitig vor dem Kulturfestes echt gebraucht hatte. Es vergingen viele Minuten, die meisten Clubs hatten nun Schluss, weshalb ich mich wieder auf den Weg zum Tor machte, um erneut zu versuchen, Kuroo abzufangen.

Dort angekommen zupfte ich an meiner nassen Kleidung, die durch den Schweiß eklig an meiner Haut klebte, um sie von dort zu lösen. Meine Augen verfolgten die befreiten Schüler und Schülerinnen, die durch das Tor gingen und sich quicklebendig unterhielten, ihre Gespräche jedoch gingen inhaltslos, wie Luft an mir vorbei. 

Und tatsächlich. Wenig später erkannte ich den groß gewachsenen Schwarzhaarigen, neben ihn ging ein, mir fremder, kleineren Junge, dessen Haare blondiert waren, jedoch vernachlässigt wirkten, da der dunkle Ansatz sichtlich herauswuchs, er machte auf mich einen ruhigen, sinnigen ersten Eindruck. Sie waren beide mit schweren Sporttaschen ausgestattet, wollten sicherlich nach Hause gehen.

Plötzlich klopfte mein Herz, fast aus dem Kontext gerissen einen Klassenkameraden, den man noch nie zuvor angesprochen hatte, einfach so, aus dem heiterem Himmel, jäh und gar willkürlich, dann doch mal meinen Worten lauschen zu lassen, stellte sich als verrückt-mutige Sache heraus, auf welche ich auf einmal doch lieber verzichten wollte.

Mit der Nervosität als hartnäckiger Begleiter an meiner ungedeckten Seite ging ich den beiden Volleyballspielern entgegen, unruhig spielten meine Finger unbemerkbar und sachte an meinem Rock, bedächtig rieben sie den glatten Stoff zwischen sich. 

„Ähm...Kuroo." bat ich unsicher um die Aufmerksamkeit meines Klassenkameraden, damit sie mich nicht übersahen und einfach so an mir vorbeigingen, ohne mich auch im entferntesten bemerkt zu haben. Das wäre nämlich ebenso unangenehm.

Der Schwarzhaarige bleib abrupt stehen, ebenso der zierlich wirkende Junge neben ihm, der mich fragend musterte, er hatte mit mir ebenfalls noch keine Bekanntschaft gemacht, unsere Wege hatten sich bis dahin noch nicht gekreuzt. 

Kuroo's haselnussfarbenen, katzenähnlichen Augen mit einem Hauch Goldton fixierten mich, es war unbemerkt von uns beiden das erste Mal, dass wir uns außerhalb der Schule anschauten. Mir fiel auf, dass sein Hals und sein Gesicht, sowie seine Arme, welche man durch die schlampig hochgekrempelten Ärmel der Schuluniform fabelhaft sehen konnte, bedeckt von glitzernden Schweiß war, ob vom Volleyballspielen oder von der Hitze, dies konnte ich nicht bestimmen, sicherlich war es mehr oder weniger wegen beiden Faktoren.

Kuroo Tetsurou x OC  Classmate or Romeo?Donde viven las historias. Descúbrelo ahora