Kapitel 4 verschiedene Grinsen: nicht miteinander vergleichbar

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„Ja, bis Morgen." verabschiedete ich mich etwas überrascht, wie schnell und problemlos das Ganze gerade über die Bühne gelaufen war, schließlich hatte ich ja nur vorgehabt, ihn zu motivieren und jetzt so etwas.

Der Schwarzhaarige drehte sich um und ging die einladend aussehende, hell erleuchtete Straße entlang, welche geradewegs zum Bahnhof führte, bevor er jedoch außerhalb meiner Reichweite war, überstrapazierte ich meine Lunge, indem ich ihm noch hektisch hinterher rief: „Vielen Dank für das Wasser, ich gib dir das Geld morgen zurück.", auch wenn ich nicht wusste, ob er dies noch mit bekommen hatte.

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Es war alles so unglaublich schnell passiert. Mein überstürzter Vorschlag mit dem gemeinsamen Schauspieltraining, Kuroo's darauffolgende Zusage, die Sache mit der Gegenleistung und die schnell gelaufene Terminlegung. Im Großem und Ganzen war ich gestern wie versteinert auf der Straße gestanden, die geschenkte, halb leere Wasserflasche in meiner, vor Schweiß unglaublich feuchten Hand, gerade dabei, dass aus heiterem Himmel Geschehene restlos zu verarbeiten.

Am Abend habe ich viel über alles nachgedacht, auch über Kuroo selbst. Niemals hätte ich erwartet, dass er so ein sympathischer Mensch war, jedoch hatte ich mich auch nie wirklich mit ihm beschäftigt, was ich nun bereute.

Irgendwie verrückt, dass es gekommen war, wie es kommen musste, ich jetzt zum Mädchen für Alles des Volleyballteam ernannt wurde und Kuroo nun so was wie mein Schüler in Sache Schauspielerei darstellte. 

Dabei war es für mich auch gut, da ich das Schauspielern bestimmt durch diesen Weg auch besser erlernen würde, sicherlich geht es mir danach leichter von der Hand, zudem hatte ich ebenfalls im Bereich Mimik Nachholbedarf. 

Meine Eltern waren ausgesprochen, gar hemmungslos begeistert, als sie Wind davon bekamen, dass ich mit dem Romeo die Szenen bei uns einstudieren würde, sogar so sehr, dass mir Kekse für mich und ihn versprochen wurden. Ob die Tatsache toll oder doch eher peinlich war, musste sich erst noch herausstellen.

Ebenfalls erzählte ich, dass ich dem Volleyballclub unter die Arme greifen wollte, wie erwartet waren meine Eltern redlich stolz auf mich, dass ich Anderen helfen würde und mich für eine Sache einsetzte, zudem würde ich dann nicht mehr tagtäglich zu Hause herumgammeln und meine wertvolle Zeit der Jugend für Nutzloses opfern, wie es mein Vater meinte. 

Allerdings waren sie auch sehr verwundert, woher mein unvorhergesehener, aus dem letzten, tiefsten Loch gekrochener Tatendrang kam, den ins Detail ging ich nicht, über den Tausch mit Kuroo verlor ich sicherlich kein Sterbenswörtchen, sie wussten ja noch nicht einmal, wer das war, geschweige denn, dass er existierte.

Aber wie erzähle ich die Sache nun Hinami?, fragte ich mich, während ich wie jeden Morgen zur Schule ging, großartig Lust ihr die Sache langatmig zu vermitteln, hatte ich wahrlich nicht. 

Es waren gerade zwei läppische Sekunden vergangen, in denen wir uns am heutigen Tage sahen, zwei kurze Sekunden, nach dem wir uns auf der Straße vom Bahnhof begegnet war, als sie schon herumbohrend enthusiastisch fragte: „Und? Wie lief es mit Kuroo? Konntest du ihn überzeugen, dass es für dich wichtig ist? Gibt er sich nun mehr Mühe?"

Mein leicht gequälter Blick hob sich, landete auf dem quicklebendigen Gesicht meiner besten Freundin, an deren Körperhaltung man schon erkennen konnte, dass sie nicht länger auf eine Antwort warten konnte.

Ein Seufzen entkam meinen Lippen, ich hatte keine Ahnung, wie ich es ihr rüber bringen konnte, ohne dafür komische Kommentare zu ernten. Obwohl, die bekomme ich so oder so.

Kuroo Tetsurou x OC  Classmate or Romeo?Where stories live. Discover now