꧁ Chap. 15 ~ Schneeregen

375 20 7
                                    

Ich und L standen beisammen  im Lift. Mit einem ruckeln setzte sich dieser in Bewegung und fuhr Stockwerk für Stockwerk nach unten. Ich blickte in den Spiegel und bemerkte, dass L mich von hinten anstarrte. L schaute hoch, und unsere Blicke trafen sich im Spiegel. Ein Klingeln ertönte, die Lifttüren öffneten sich und ich trat, gefolgt von L, ins Freie. Wir blieben in der Lobby stehen. „Warten wir hier auf Watari?", fragte ich L."Er hat gesagt, er würde hier her kommen." Ein paar Agenten kamen in das Gebäude und gingen zu den Liften, und so liessen ich und L uns auf zwei Sesseln an einem Fenster nieder. In der Hauptstrasse vor dem Gebäude war ein Stau entstanden. Ich und L sahen den Autos schweigend zu, und nach einer kleinen Weile entdeckte ich Wataris schwarze Limousine. Er fuhr in eine Parklücke neben dem Bürgersteig und wir sahen, wie er hinter dem Lenkrad sein Handy hervorkramte. Ich und L verliessen die Lobby und warteten am Ausgang, bis dass man unsere Dienstausweise identifiziert hatte, um das Gebäude zu verlassen. In meiner Tasche klingelte mein Handy, gleichzeitig sprang die Ausgangstür mit einem Klicken auf. Ich liess das Handy klingeln, und ging gefolgt von L auf Watari zu. Er bemerkte uns, drückte den Anruf weg und stieg aus der Limousine. „Da seid ihr ja. Kommt rein, ich erkläre euch alles auf dem Weg. Er öffnete den Kofferraum und frachtete unseren Koffer hinein. Ich öffnete L die Tür, und er stieg in gebückter Haltung auf seinen Platz. Watari zog die Tür hinter uns zu und stieg selbst in das Auto. Dann startete er den Motor und reihte sich wieder in der Schlange von wartenden Autos ein. „Die Fahrt könnte sich bei diesem Verkehr ein wenig ziehen. Wir werden wohl so in einer Stunde ankommen.",informierte uns Watari. Da wir uns im Schritttempo weiter bewegten, konnten wir unsere Anschnallgurte lösen, und so krabbelte L auf den neben mich auf den mittleren Sitz.Er kauerte sich in seiner Hocke zusammen und ich verfrachtete seinen Kopf auf meinen Schoß. Watari hatte die Heizung des Autos angestellt, und so war es wohlig warm im Auto. Ich zog meine Jacke aus und legte sie mit dem flauschigen Stoff nach innen auf L, da er nur einen dünnen Pullover und eine Jeans trug. Schuhe hatte er sich nicht angezogen. Ich umfasste einen seiner Füsse mit meiner Hand. „L, deine Füsse sind ja eiskalt!" Ich zog meine Socken aus und schlüpfte wieder zurück in meine Schuhe. Dann streifte ich sie L über und massierte seine Füsse, damit sie wieder warm werden.Ls übliche Grabesmiene hatte sich zu einem unauffälligen Lächeln umgewandelt, bei dessen Anblick mir ganz warm wurde. Draussen vor dem Fenster hatte es begonnen, winzige pulverige Schneeflocken zu schneien. Ich und L sahen gebannt aus dem Fenster und sahen dem bunten Treiben von Menschen, die Einkaufen gingen oder zur Arbeit liefen, zu. Schnee rieselte auf die Dächer, und erinnerte mich daran, dass in einer Woche und einem Tag Heiligabend war. Langsam versank ich in alte Erinnerungen.
„Sieh mal, was da unter dem Baum liegt!"Meine Mutter zeigte mit dem Finger unter unseren reichlich dekorierten Weihnachtsbaum. Ich bückte mich und legte mich auf den Boden. Ganz weit hinten, nahe am Stamm, schimmerte ein kleines Paket. Es war in glänzend rotes Geschenkpapier eingepackt, mit einer weissen Schleife. Es war flach, eher wie ein Umschlag, allerdings konnte man in der Mitte eine Erhebung erkennen. Was da wohl drin eingepackt war? Neugierig griff ich nach dem Paket. Es war sehr leicht. Ich entfernte die Schleife und öffnete eine Seite des Pakets. Etwas glattes, kaltes rutschte aus dem Paket heraus und landete in meiner Handfläche. Meine Eltern sahen mich aufmerksam an. Ich legte den Umschlag weg und sah einen gläsernen Anhänger. Er war blau,  in der Mitte kunstvoll gebogen und hing an einem ledernen Senkel. Ich drehte mich um und fiel meinen Elter in die Arme."Danke! Die Kette ist wunderschön!" Meine Mutter nahm die Kette aus meiner Hand und legte sie mir zusammen mit meinem Vater um den Hals. „Du wirst so schnell groß, mein Schatz! Ich habe das Gefühl, das wäre erst gestern gewesen, dass ich dich noch in den Händen wiegen konnte."

Ich sah in meinen Ausschnitt und holte mit einer Hand den Anhänger an seinem ledernen Senkel hervor. Er fühlte sich durch meine Körperwärme warm an und das Glas war makellos und eben. (Ihr seht die Kette oben über dem Kapitelname)Ich erinnerte mich gerne an mein letztes Weihnachten mit meiner Familie. Es ist eine wunderschöne Erinnerung, und ich bemerke, dass es mich jedes mal weniger schmerzt, wenn ich mich daran erinnere. Die Zeit heilt eben alle Wunden. L hatte sich umgedreht, und beobachtete mich jetzt mit seinem aufmerksamen Gesichtsausdruck. Ich strich ihm Gedankenverloren über die Wange. Ich bemerkte, dass Watari uns durch den Rückspiegel beobachtete und lächelte ihn an. Watari schenkte mir ebenfalls ein breites Lächeln und zwinkerte mir einmal zu, bevor er sein Blick wieder auf die Strasse richtete. Wir waren aus der Strasse des Gebäudes der SoKo raus und langsam löste sich der Verkehr auf. L blieb trotzdem neben mir sitzen, und ich schnallte ihn auf dem mittelsten Sitz an. Die Fahrt ging weiter und schon bald hatten wir den zentraleren Teil Tokyos verlassen und waren in den ländlicheren Umkreisen. Die Limousine fuhr jetzt über schmalere Strassen und ich beobachtete den Schnee, der an den Fenstern des Autos vorbeirieselte. Nach weiteren 15 minuten kamen wir in einem kleinen Dorf an und schliesslich an den Toren von dem Gelände um das Waisenhaus. Watari stellte das Auto seitlich an die Mauer und ich und L stiegen aus der Hintertür aus.L zog meine Socken aus und ging mit nackten Füssen durch die pulverige Schicht Schnee. Watari folgte uns und schloss das Tor auf. Im Park spielten eine Gruppe Kinder im Schnee und am Eingang standen zwei Schneemänner. „Y/n?L? Melloooooo, y/n und L sind da!"

(Auch hier bin ich ein bisschen von der richtigen Geschichte abgewichen, da sich Wammys House in England und nicht in Japan befindet, allerdings wollte ich gerne, dass die Geschichte in Japan spielt. Sorry !! TwT)

 L Lawliet x Reader ♡︎♥︎Where stories live. Discover now