4. Secret

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Meine Sicht war Anfangs verschwommen, als ich meine Augen öffnete und wieder zu mir kam.
Ich war im Penthouse.....auf dem Boden. Lange schien ich nicht weg gewesen zu sein. Höchstens ein paar Minuten.
„Hey alles okay?" Hörte ich eine bekannte Stimme.
Etwas durcheinander nickte ich und richtete mich langsam auf.
„Was ist passiert?" Fragte ich leicht überfordert und blickte den neben mir knieenden an.
„Du hattest eine Panikattacke, ohne so ähnlich jedenfalls. Nichts lebensbedrohlich, aber auch nicht schön. Naja in deinem Fall war es schon lebensbedrohlich" sagte Tony und musterte mich besorgt.
„Ich kann mich nicht erinnern......was hab ich gemacht?" Hoffentlich nichts peinliches oder so.
„Du bist vom Balkon gesprungen." Warte was?
„Hattest Glück, dass ich so schnell reagiert habe" lobte er sich selbst. Typisch.
Ich lächelte ihn dankbar an, bis plötzlich einzene Erinnerungsfetzen wieder kamen und ich etwas von ihm weg rutschte.
Die Blutprobe!
Er weiß, dass ich seine Tochter bin und macht keine Anstalten mich weg zu schicken?
Verunsichert suchte ich wieder Augenkontakt und er schien zu verstehen.
„Ich werde dich doch nicht weg schicken" sagte er sofort.
„Aber, du kannst sowas nicht gebrauchen. Ich wäre nur eine Last und du müsstest dich um mich kümmern, außerdem hast du uns nicht um Sonst verlassen" sagte ich leicht panisch.
„Hey hör mir zu ja, du bist auf keinen Fall eine Last....und dich nicht gebrauchen....wer sagt sowas?"
„Na du, ich meine ein Superheld, der alle Hände voll zu tun hat, hat doch kein Bock sich auch noch um seine Tochter zu kümmern. Sie zu beschützen und für sie zu sorgen.
Für dich ist das doch viel zu viele Verantwortung und dann noch die anderen und......." Er stoppte mich indem er meine Hand nahm und mir mit der andere den Mund zu hielt.
„Für meine Tochter, die ich nicht groß ziehen konnte und 16 Jahre ihres Lebens verpasst hab, nehme ich diese ganzen Sachen in Kauf" sagte er, sah mir tief in die Augen und löste langsam wieder seine Hand von meinem Mund.
„Aber du...." Wollte ich sagen, brach aber ab.
„Ja ich weiß, Tony Stark und Verantwortung, Tony Stark und Freiheitseinschränkungen, die Worte passen nicht. Aber du schrenkst mich nicht ein.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass du etwas ganz besonders Schönes für mein Leben bist okay?" sagte er mit ruhiger Stimme.
Meine Augen füllten sich mit Tränen.
„Du....willst echt das ich bleibe?" Hakte ich nochmal nach.
„Natürlich. Und aufpassen muss ich denke ich nicht so viel, so gut wie du dich verteidigen kannst" grinste er und mir kullerten immer mehr Tränen die Wange herunter, was ihn nicht ganz kalt ließ.
„Jetzt komm schon her" sagte er und zog mich zu sich.
Wie auf Knopfdruck viel all die Last von meinen Schultern und ich kuschelte mich noch etwas mehr an ihn.
Auf genau das, hatte ich so lange gewartet.
Ihn endlich in den Arm nehmen zu können. Meinen leiblichen Vater, nach all den Jahren.

„Tony?" hörten wir plötzlich eine Stimme und fuhren auseinander.
„Das ist Bruce versteck dich. Das ich eine Tochter hab und es ihm nicht gesagt hab, wird er nicht so toll finden" sagte er und ich verstand.
So schnell es mein Bein erlaubte, humpelte ich in mein Zimmer und verschloss die Tür.
„Fri?" Fragte ich leise.
„Ja?"
„Im Penthouse gibt es doch sicher Kameras oder?" Also höchstwahrscheinlich.
„Ja gibt es, soll ich auf sie zu greifen?" Sie hat es erfasst.
Ich grinste und nickte.
Kurz darauf, erschien vor mir ein Bildschirm mit Blick auf das Penthouse.

„Hey Bruce, was gibt's? Du hast nicht bescheid gesagt, dass du heute kommst" begrüßte Tony seinen Freund.
„Das ist es ja Tony. Ich hab so um die 10 Mal bei dir an gerufen, niemand ist rann gegangen. Ich dachte, dass was schlimmes passiert ist oder so" antwortete der Professor.
„Zu welcher Zeit?" Fragte der andere etwas kleinlaut nach.
„Vor knapp einer Stunde 3 Mal, dann 5mal vor einer halben und vor 5min auch noch 2mal" in seiner Stimme, konnte man etwas raus hören, dass er sich Sorgen gemacht hat.
„Ja, da.....war ich beschäftigt" probierte er sich raus zu reden.
„Hat Friday dir den Anruf etwar nicht an gesagt?" Fragte Dr. Banner verwirrt.
„Sie schien etwas anderes als wichtiger empfunden zu haben und wollte mich nicht unnötig stören....denke ich" nuschelte Tony etwas nachdenklich und sah seinen Gegenüber wieder an.
Dieser schien jedoch zu merken, dass etwas nicht stimmt.
„Tony was ist los? Du benimmst dich seltsam" hakte er nach.
„Was? Warum wie kommst du darauf?"
„Na genau deswegen" Bruce zeigte auf ihn und der gemeinte zuckte etwas zusammen.
„Im Moment ist einfach einiges kompliziert und ich sitze auch viel in der Werkstatt und so" Tony lief nachdenklich um die Couch herum um zu überlegen was für eine Ausrede er erfinden könnte, die wirklich gut ist.
„Du bist manchmal wochenlang im Labor oder der Werkstatt. Du kannst mir nicht erzählen, dass sowas für dich stressig ist. Nach einem Tag" gut, Bruce konnte man wirklich nicht so leicht verarschen.
Ich musste mich um meine Eltern kümmern....ne blöde Idee die sind tot, es gab ein Banküberfall zu dem ich musste....auch Schwachsinn das ist ne Leichtigkeit überlegte er und lief weiter ums Sofa herum.
„Stark?" Fragte Bruce als dieser in seine Gedankenwelt abgetaucht war. Keine Reaktion.
„Tony!?"
„Ja?" Antwortete er schnell, sah auf und achtete dadurch nicht mehr auf den Boden.
„Ah, Shit" fluchte er als er mit dem Bein gegen den Glastisch knallte.
„Keine Kraftausdrücke" beide Wissenschaftler drehten sich zum Fahrstuhl, der jetzt bereits wieder zu ging.
„Hey Cap" begrüßte Tony den Supersoldaten.
„Steve? Warum bist du denn hier?" Fragte Banner und kam auf ihn zu.
„Tony ignoriert seit gestern meine Anrufe und ich hab mir langsam Sorgen gemacht" erklärte er.
„Ja da bist du nicht der Einzige" knurrte Bruce und beide sahen zu dem Problemfall, der sich immer noch leise fluchend das Bein rieb, jetzt aber auf guckte, als er merkte, wie es scheinbar um ihn ging.
„Was? Ich hab nicht zu gehört um was geht es?" Fragte er nach und trat vorsichtig wieder auf.
Natürlich gab es schlimmeres was ihm schon passiert ist, aber es war trotzdem kein tolles Gefühl mit dem Schienbein wo gegen zu knallen.
„So geht das schon ne Weile" Bruce zeigte auf Tony und sah Cap an.
„Ja ich verstehe...." Sagte er langsam, musterte seinen Freund skeptisch und überlegte kurz.
„Tony, kommst du Mal bitte mit?" Ordnete Steve an und drehte sich in Richtung meines Zimmers.
Warte Mal was? Kommt er jetzt her oder was?
„Mein Zimmer ist abgeschlossen oder?" Fragte ich obwohl ich es eigenständig getan hab.
„Er will nicht zu dir Seyla, er will in das Zimmer von Mr Stark" beruhigte mich Friday.
Stimmt ja, unsere Zimmer sind ja fast nebeneinander.
Das ist echt wie Kino.
Neugierig, was als nächstes passieren wird, glubschte ich im Schneidersitz auf meinem Bett weiter den Holo-Bildschirm an.
„Wartet Mal, warum geht es jetzt die ganze Zeit um mich nur weil ich Mal nicht so bin wie sonst" beschwerte sich Tony.
„Tut mir leid, ist das nicht immer so?" Schmunzelte Cap und führte seinen Weg in Tonys Zimmer fort.
Genervt stöhnte dieser auf und folgte ihm, sah aber kurz nochmal in die Kamera des Penthouses und legte unauffällig seinen Finger auf den Mund.
Ich verstand sofort, versteckt bleiben.
Nicht nur weil sie jetzt praktisch neben mir waren und nur eine Wand uns trennten, sondern auch weil Bruce immer noch hier ist und wenn er anfängt herum zu schnüffeln und zu meinem Zimmer kommt, hab ich die Arschkarte.
„Friday?" Fragte ich wieder leise.
„Falls Dr. Banner oder Cap fragen, dich gibt es nicht, schon verstanden" antwortete die KI und ich lächelte dankbar.
Lustig, dass sie Steve bei seinem Spitznamen nannte.
„Mr. Stark hat mich schon beauftragt dich zu beschützen wenn nötig" sagte sie.
Okay, hoffen wir das klappt auch.....

„Also, raus mit der Sprache" Steve drehte sich in dem Schlafzimmer des Milliardärs zu diesem um und funkelte ihn mahnend an.
„Und keine Lügen" fügte er noch hinzu.
Tony stand wie angewurzelt da und sagte nichts.
„Komm schon Man, du bist die ganze Zeit schon so in dich gekehrt und gehst nach mehreren Anrufen von mir und Bruce auch nicht ans Handy, irgendwas muss faul sein"
„Darf man nicht Mal etwas abwesend sein um mir ne Pause zu gönnen" verteidigte sich Tony.
„Bei normalen Menschen, verstehe ich es ja noch, aber bei Tony Stark......mäh.....eher weniger" das war ein Argument.
Der angesprochene seufzte und sah zu Boden.
Cap war ein sehr guter Freund.
Er wusste als Einziger, dass er neben Pepp auch eine Tochter hat und beide verlassen hat um sie zu schützen.
Mehr zwar nicht, aber er wusste es.
„Ich....." Begann er, brach aber ab und stütze sich an seinem Schreibtisch ab.
Wie soll er es formulieren?
Sein Blick viel auf das Foto auf seinen Tisch. Das Gleiche, wie unten in der Werkstatt.
Cap folgte seinem Blick und erstarrte.
„Sind sie tot?" War seine erste Reaktion.
„WAS? Nein....nein" Tony hielt wieder inne.
„Seyla.....sie...." Probierte er wieder einen Anfang zu finden.
„Sie ist hier....." sprach er einfach aus.
Steve sah ihn mit großen Augen an.
„Sie war bei dem Kampf in Berlin mit dabei und wurde verletzt, ich hab sie her gebracht. Damals wusste ich noch nicht wer genau sie ist, aber ihr Stoffwechsel funktioniert ganz anders als der von anderen Teenies, deswegen musste sie behandelt werden" erklärte er und sah langsam wieder Cap an.
„Du wolltest sie beschützen?" Fragte er nach.
„Ich wollte sie aus der ganzen Iron-Man Sache raus halten, solange sie noch ein Kind ist" verhalf er den Erinnerungen des andern wieder auf die Sprünge.
„W-Weiß sie es?" Fragte der körperlich jüngere.
(Sorry aber im gesamten wäre Cap ja älter 😅)
Tony nickte.
„Früher als ich wusste wer sie ist" lachte er.
„Wow der große Tony Stark wurde rein gelegt. Das ist wirklich deine Tochter" lachte auch Steve und bekam eine Faust gegen die Schulter.
Daraufhin war es kurz still.
„Cap?" Fragte Tony nach einer Weile in der er ununterbrochen das kleine Bild angesehen hatte.
„Tu mir bitte einen Gefallen und erzähle niemandem davon. Jedenfalls jetzt noch nicht. Das Ganze ist noch sehr frisch und......" Der angesprochene nickte.
„Geht klar Tony. Solange du auf sie aufpasst" die Augenbrauen des Soldaten gingen mahnend nach oben.
Tony musste schmunzeln und sah seinen Gegenüber mit festem Blick an.
„Das werde ich, verlass dich drauf"

I Love you 3000+1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt