PROLOGUE

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Eʟᴇᴀ Gɪɴᴇᴠʀᴀ Pᴇʀᴇᴢ ♒︎
ʟᴀ ᴠᴏʟᴘᴇ ᴅɪ ʙᴇʟᴇᴢᴢᴀ ɪɴɢᴀɴɴᴇᴠᴏʟᴇ

♕Eʟᴇᴀ Gɪɴᴇᴠʀᴀ Pᴇʀᴇᴢ ♒︎ʟᴀ ᴠᴏʟᴘᴇ ᴅɪ ʙᴇʟᴇᴢᴢᴀ ɪɴɢᴀɴɴᴇᴠᴏʟᴇ

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«Donna, Sie müssen pressen!»

Immer wieder hallt durch den Warteraum die Schreie meiner Frau. Unruhig tigere ich umher. Gerade ist mir wirklich nicht nach sitzen zumute, da das Adrenalin meinen Körper durchströmt.

Nicht mehr lange und ich werden meine Frau und das kleine Wunder in meinen Armen halten. Ob es wohl die warmherzigen-blauen Augen von ihr bekommen wird?

Ihre erschöpfte, leicht brüchige Stimme, lässt meine Nackenhaare in die Höhe schießen. Ein leichter Schweißfilm bedeckt meine Stirn und mit schnellen Bewegungen fallt meine flache Hand auf meinen Oberschenkel.

Nervosität.

Werden sie es schaffen? Läuft alles gut?

«Rodrigo, ich schwöre dir, wenn ich hier nochmal landen soll... DANN GNADE DIR GOTT!» kommt es gedämpft aus dem Zimmer, mit allerlei Morddrohungen an mich gerichtet.

Erleichtert seufze ich auf, obwohl es eigentlich keine schönen Worte sind. Solange sie meckern kann, wird es wohl nicht so schlimm sein.

Ich hoffe wirklich inständig, dass das Kind nicht ihr Temperament erbt. Ein Energie-Bündel reicht mir in der Familie!

Ein kühler und wohlüberlegender Junge, sowie nonno es ist, dass wäre ein Traum! Von mir aus kann er auch ein kleiner Krieger sein, dann muss ich mir auch um das Geschäft keine Sorgen machen.

Was rede ich denn da? Der Bursche kommt nach mir.

Vielleicht wird er auch unser Kartell vergrößern und noch erfolgreicher, als wir ohnehin schon sind, werden? Der Gedanke allein füllt mein Herz mit Stolz.

Sie ist die perfekte Ehefrau und unser Kind wird es ebenfalls!

«Es ist gleich draußen, Sie haben es fast geschafft!»

Die erfreute Stimme des Doktors lässt mein Herz schneller schlagen. Es kann sich nurmehr um Minuten handeln...

Mittlerweile fällt mir mein Vater um die Arme und tanzt mit mir durch den Raum. «Stiamo ottenendo un bambino! [Wir bekommen einen kleinen Bengel!]» schreien wir einstimmig durch die Gänge und hüpfen umher.

Mia madre schüttelt nur belustigt den Kopf und sendet Stoßgebete zum Himmel, dass Kind und Mutter gesund sind.

Plötzlich ist es komplett still, nur jammernde Babyschreie sind zu hören. Es ist da! Ich bin ein padre!

«Hohoo, so laut wie er schreit, wird er wirklich ein temperamentvoller Krieger werden!» tätschelt mir mein Vater mit erhobenen Kinn die Schulter.

Die Tür springt auf und ich steige von einem Fuß auf den anderen. Mit großen Augen betrachte ich den kleinen Ballen, eingewickelt in einer Decke.

Der Kleine hat wunderschöne, eisblaue Augen, umrahmt von langen dunklen Wimpern. Vorsichtig nehme ich das winzige, zerbrechliche Ding in meine Arme.

«Mein Glückwunsch, Don Perez. Ihre Frau ist wohlauf und ruht sich gerade aus...»

Die Stimme des Doktors gleicht für mich, nach meiner Frau natürlich, die eines Engels. Er überbringt mir heute nur gute Nachrichten und lässt mit seinen Worten, mein Herz förmlich vor Glückseligkeit zerplatzen.

«...passt auf eure 𝗧𝗼𝗰𝗵𝘁𝗲𝗿 gut auf, während sie schläft!»

Perplex blinzele ich, was hat er gerade gesagt? Mit tellergroßen Augen starren wir alle auf das Bündel in meinen Armen. «M-Mädchen?» bringe ich noch hervor.

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Lᴇᴏɴᴀʀᴅᴏ Nᴇᴠɪᴏ Gᴀʀᴄíᴀ ♒︎
ɪʟ ɴᴜᴏᴠᴏ ʟᴇᴏɴᴇ ғᴏʀᴛᴇ

♔Lᴇᴏɴᴀʀᴅᴏ Nᴇᴠɪᴏ Gᴀʀᴄíᴀ ♒︎ɪʟ ɴᴜᴏᴠᴏ ʟᴇᴏɴᴇ ғᴏʀᴛᴇ

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«Bringt es zu Ende.»

Beiläufig prallen wimmernde und flehende Worte an sein Ohr, doch dies interessiert ihn nicht. Die Zigarette verwandelt das Nikotin in graue Luft und um wirbelt leichtfüßig seine Finger.

Das eine Substanz sich von seiner Präsenz nicht einschüchtern lässt, fasziniert ihn. Selbst Tiere, denen man eigentlich hinterher sagt, dass sie niemanden verurteilen, nehmen Abstand von ihm. Die Menschen meiden ihn oder versuchen mit aufgesetztem Lächeln, ihre Angst vor ihm zu verbergen.

Das Leben kann man wie mit einem Vorhang vergleichen. Die unwissenden Lächeln und leben mit ihrer Ahnungslosigkeit. Diese Sorte Mensch hinterfragt nichts und sehen auch nicht hin, wenn sie mit den Übeln der anderen Seite konfrontiert werden.

Doch die, die es wagen hinter den Schleier zu blicken, erkennen die brutale, erbarmungslose Gesellschaft.

Rauschmittel, Mord, Hass und Verrat...

Ein ewiger Teufelskreislauf. Es gibt kein dazwischen, entweder du lebst mit der bitteren Wahrheit oder du läufst weg.

Der Rauch wandert durch seine Lippen und nimmt sein inneres vollkommen in Besitz. Das Ausmaß der Schwärze in seiner Lunge ist kein Vergleich zu dem, was sich bereits in seinem Herzen abgelegt hat. Kälte.

Das Geschrei wurde lauter, verzweifelnder und hysterischer. Der Mann verliert sein Leben und doch will er diese Welt nicht mit Würde verlassen.

Ätzender und bitterer Gestank erfüllt den Raum.

Gelb mischt sich mit Rot.

Die Dichte des Rauches nimmt sein Ende und er sieht somit keinen Grund mehr, weiterhin in diesem Raum zu verweilen. Seine Männer machen ihm ohne zu Zögern Platz und blicken zu Boden. Unbeeindruckt läuft er an allem vorbei. Donnernd hallen seine Schuhe den langen dunklen Gang entlang.

Tage über Tage und nichts ist uninteressanter als sein Alltag. All die Falschheit der Menschen, langweilen ihn. Immer das selbe Muster: Habgier, Verrat und Tot.

Spätestens wenn die Verräter an den Punkt kommen, an den sie nichts mehr bedeutsames besitzen, erkennen sie es:

So grausam diese Seite des Vorhanges auch ist, es ist kein Vergleich zu ihm.

Der verbliebene Zigarettenfilter fällt zu Boden und eine massive Sohle presst den letzten Rest Nikotin heraus.

Gedankenverloren haftet sein Blick auf seinem schwarzen Schuh, während dieser noch die Droge zerstückelt.

»Menschen sind wie Zigaretten.«

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Mademoiselle MafiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt