,,Lailah.." Draco nahm mich in den Arm, streichelte sanft über mein Haar. Ich schloss meine Augen, ließ meine Gefühle zu. ,,Ich werde immer für dich da sein. Es ist ein ziemlich komplexes Thema; das wissen wir beide. Ich denke es benötigt mehr, als nur ein einzelnes Gespräch wie dieses hier. Doch wenn du nun schwanger wärst, ob es nun wahr ist oder nicht; ich wäre der glücklichste Mann der Welt. Ich würde dich mit meinem Leben beschützen, dir zeigen, wie wundervoll es wäre ein Kind großzuziehen. Und wenn du noch immer keine Mutter werden möchtest, dann-" er ließ von mir ab, sah mir nun direkt in meine tränendurchtränkten Augen. ,,Dann könnte ich damit leben. Auch wenn unsere Zukunft kinderlos bleiben würde; ich würde einen Weg finden damit zurecht zu kommen."
,,Was? Wirklich?"
,,Ja. Ich habe nie damit gerechnet dich wiederzufinden. Ich hatte mir nie vorgestellt, dass ich dich nach all dem heiraten würde. Dass ich so eine wahnsinnig starke und wunderschöne Frau verdient hätte. Und doch ist es so gekommen. Was möchte ich mehr? Ich schätze es dich bei mir haben zu dürfen. Ich bin glücklich, wenn du es bist. Ich möchte nur dich, Lailah. Hörst du? Du bist alles was ich brauche, um glücklich zu sein. Außerdem ist es dein Körper und somit deine Entscheidung"
,,Draco..." wimmerte ich und griff nach seiner Hand. ,,Ich verspreche dir, dass ich mir noch einmal Gedanken darüber machen werde. Ernsthafte Gedanken. Ich schließe es nicht vollständig aus, hm?" lächelte ich behutsam. ,,Doch lass uns vorerst auf unsere Freunde konzentrieren. Darauf, sie zu finden, den dunklen Lord endlich gegenüber treten zu können.Ihn auszulöschen."
,,In Ordnung.." hauchte Draco und gab mir einen sanften Kuss. ,,Also bist du nicht schwanger?"
,,Nein. Es ist nicht die richtige Zeit" lächelte ich schwach. ,,Außerdem hätte ich es dir auf eine viel spektakuläre Art und Weise erzählt" witzelte ich. Auch er fand endlich zu seinem Lachen zurück, nahm mich erneut feste zwischen seine Arme. Wir entschieden das Thema ruhen zu lassen. Vorerst. Zumindest so lang, bis es unausweichlich erscheinen würde.,,Na, komm-" ich goss ihm endlich eine Tasse Tee ein, setzte mich mit ihm gemütlich auf das Bett. Wir genossen die Zweisamkeit; tranken Tee, konnten endlich wieder lachen. Wir lagen in seinem Bett, ich auf seiner Brust; er seinen Arm um mich gelegt.
,,Versprich mir, dass du dir morgen noch einmal Zeit nimmst, um mit deinem Vater zu reden, Draco. Er bemüht sich wirklich sehr. Er möchte seinen einzigen Sohn nicht verlieren" flüsterte ich mit großen traurigen Augen. ,,Bitte. Es wird auch dir gut tun. Vertrau mir"
,,Ich verspreche es." antwortete er zögerlich. Ich drehte mich um; stützte meine Arm nun verschränkt auf seiner Brust ab; stützte so mein Kinn ab. Er gab mir einen Kuss auf meine Stirn, zog mich so nah es ging an ihn heran. Still und zufrieden schliefen wir ein. Endlich. Vergaßen den Tee; vergaßen die brennende Kerze. So erschöpft waren wir von der Anreise gewesen; von unserem Streit.
Einige Stunden vergingen, die sanften Strahlen der Sonne weckten unsere müden Augen. Wie wir eingeschlafen waren, so wachten wir auch wieder auf. Sein Beistelltisch war bereits voller Wachs; die Teekanne noch halbbefüllt. Es war recht früh, vielleicht sechs oder sieben Uhr.
,,Guten Morgen" krummelte Draco müde.
,,Guten Morgen" lächelte ich und sah ihn aufgeweckt an. ,,Neuer Tag - neues Glück" grinste ich und sprang auf. Ich ging ins Bad; putzte mir eifrig meine Zähne; knotete mein Haar zu einem Dutt. Ich griff nach dem Geschirr, welches noch immer auf seinem Beistelltisch stand und stapelte alles auf dem Tablett.
,,Während du duschen gehst, werde ich das hier schon mal wegräumen."
,,In Ordnung" knurrte Draco noch immer ziemlich müde.
,,Denkst du deine Eltern sind schon wach?"
,,Ja, ich denke schon." antwortete Draco während er nach einem neuen Hemd kramte. ,,So wie du, sind auch Sie Frühaufsteher. Völlig irrsinnig für mich"
,,Jetzt sei nicht so gruselig, Draco" kicherte ich. ,,Na schön - wir sehen uns dann gleich beim Frühstück" lächelte ich.
,,Deine Motivation hätte ich gerne. Und das um halb sieben morgens" gab Draco mir gähnend zu Wort. Mit einem Grinsen; ehe er im Badezimmer verschwand. Er hatte recht, ich war schon immer ein Morgenmensch gewesen; genoss die frühen Morgenstunden am Meisten. Ich nahm das Tablett und ging hinunter in die Küche. Weder Narcissa noch Lucius konnte ich vorfinden. Es war ziemlich still. Ich fing an das Geschirr zu spülen; sah dabei aus dem großen, bodentiefen Fenster. Es ließ mich so in den Garten blicken; in eine Art kleiner Park. Schon immer hatte ich das Anwesen bewundert; die Grünfläche, die Bäume, die Tiere. Auch die mysteriöse, dunkle Atmosphäre. Es gefiel mir sehr.,,Guten Morgen" ertönte eine dunkle raue Stimme hinter mir. Sie erschrak mich ein wenig, ließ mich zusammenzucken. ,,Entschuldige, Lailah. Ich wollte dich nicht erschrecken"
,,Schon in Ordnung, Lucius. Auch dir einen guten Morgen" antwortete ich ein wenig verlegen.
,,Wo ist Draco? Schläft er noch?"
,,Nein, er macht sich gerade fertig." lächelte ich. Ich konnte ihm deutlich ansehen, dass er grübelte; nachdenklich war. Und ich wusste auch wieso. ,,Ja." kam es von mir.
,,Entschuldige?"
,,Du solltest zu ihm hoch gehen. Mit ihm reden. Nur ihr Zwei" lächelte ich. Ein wenig überrascht darüber, dass ich wohl mit seinen möglichen Gedankengängen recht behalten hatte, nickte er mir schließlich ein wenig zögerlich zu. So wie Draco es immer tat. Kurz zögern; dann zustimmen. Die Beiden hatten wohl mehr gemeinsam, als sie zugeben würden.
,,Narcissa ist draußen, falls du sie suchst" sprach Lucius als er die Küche wieder verließ. Ich konnte hören, dass er die Treppen hinauf ging; mich so ein wenig zum Lächeln brachte. Ich trocknete das Geschirr ab, räumte es wieder ein und verließ die Villa. Ich ging nach draußen, ein wenig an die frische Luft. Auch heute war wieder ein wunderschöner Tag. Es wurde kühler; die Bäume kahler. Ich ging einen Weg entlang; er führte hinter die Villa direkt zu einer Sitzbank geformt aus dunklem Stein.,,Darf ich mich setzen?"
,,Natürlich, Liebes" antwortete Narcissa mit einem Lächeln, so wie sie es immer tat. Ich folgte ihren Worte, nahm neben ihr platz. Es war kaum ein Tag vergangen, seit dem wir uns ausgesprochen und endlich wiedergesehen haben und dennoch war unsere Beziehung zueinander unfassbar eng. Sie half mir bei meinen Unsicherheiten; bei unseren Streitigkeiten. Sie ist wie eine Mutter zu mir gewesen. Ich schätzte es. Genoss es.
,,Wo sind die Männer? Noch am schlafen?"
,,Lucius ist zu Draco gegangen. Die Zwei sollten endlich miteinander reden" antwortete ich behutsam. ,,Zwei ziemliche Dickköpfe, hm?"
,,Oh ja. Er würde es nie zugeben, doch Draco kommt nach seinem Vater. Zumindest in den meisten Charakterzügen"
Ich nickte, lachte ein wenig. So wie ich es die nächste Stunde tat. Eine Stunde saßen wir bereits draußen. Unterhielten uns, genossen die Sonne und den herbstlichen Wind. Es tat unfassbar gut. Ließ mich die aktuellen Probleme beinah vergessen.
,,Lucius und ich haben ein wenig Recherche zu eurem Gunsten betrieben." lächelte Narcissa.
,,Hm?"
Sie kramte in ihrer Manteltasche, zog einen kleinen Zettel hervor. Einige Sekunden sah sie ihn bloß an; überreichte ihn mir schließlich.
,,Ich hoffe, dass wir euch damit helfen können. Lucius hat dafür einen unbrechbaren Schwur abgeleistet. Er wollte zeigen, dass er es ernst mit seinem Sohn meint. Ernst mit dir Lailah." lächelte sie vorsichtig. Irritiert sah ich auf den Zettel hinab, faltete ihn ein wenig nervös auseinander.,,Lucas Gabbler?" las ich verwundert vor. Dieser Name stand auf dem Zettel. Handgeschrieben; mit einer kratzigen Feder.
,,Ja. Wir dachten, wenn ihr zu Dritt seid, wäre es möglicherweise einfacher eure restlichen Freunde zu finden."
,,Dieser Name gehört zu einem unserer Freunde? Es ist der neue Name, so wie wir einen hatten? Der Name, den wir alle nach dem Krieg; nach dem Zauber bekommen haben?" hakte ich noch immer ein wenig verunsichert nach.
,,Ja. Lucas Gabbler ist sein Deckname. Er lebt im Norden von England; in einem kleinen Haus." antwortete sie lächelnd. ,,Mit seiner Frau Melissa"
,,W-warte, wirklich?" grinste ich völlig überrascht. ,,Wer ist es?"
Ihre Antwort brachte mich zum Strahlen. Endlich hatten wir eine heiße Spur. Einen Anhaltspunkt. Einen Namen.
,,Da seid ihr ja" lächelte Draco, als er mit seinem Vater auf uns zu kam. Sie lächelten, hatten sich wohl endlich ausgesprochen.
,,Und? Ist alles wieder in Ordnung?" hakte ich dennoch neugierig nach.
Beide sahen sich an; nickten mir zu. Typisches Malfoy Verhalten nunmal. Ich sprang auf, ging gemeinsam mit Narcissa zu den Beiden herüber.
,,Danke, Lucius" lächelte ich. ,,Narcissa hat mir von Lucas Gabbler erzählt. Davon, was du geleistet hast, um an diesen Namen zu gelangen"
,,Gern geschehen. Ich hoffe der Name wird euch weiterbringen" antwortete dieser und nahm seine Frau in den Arm.
,,Lucas wer?!" hakte Draco sichtlich irritiert nach. Ich fing an zu grinsen, nahm ihn seitlich in den Arm.
,,Ich denke es wird Zeit, dass wir deinen besten Freund besuchen gehen, findest du nicht auch?" grinste ich.
,,Warte, meinst du-",,Ja, Draco. Ich meine Blaise Zabini."

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Obliviate - Draco Malfoy
FanfictionObliviate sprach er und wir vergaßen. Unsere Freundschaft. Unsere Vergangenheit. Unsere Liebe. 15 Jahre nach dem Krieg sollte ich ihn wiedersehen. Anders als je zuvor . Untergetaucht in der Muggelwelt. Draco Malfoy. Meine einzig wahre Liebe. Ausgel...