»Der Wolf und die Nymphe« - (remadora/ronks)

Es ist soweit.

Surprise! Ich lebe noch :D

Hättet ihr nicht gedacht, ne? Schönen Samstag euch mit diesem mini-Kapitel!

-Ruby 

Es war knapp eine Woche vergangen, seitdem Teddy Lupin auf der Welt war. Für Tonks und auch für Remus war diese eine Woche, die schönste, die sie je erlebt hatten. Teddys Haare wechselten stündlich ihre Farbe und jedes Mal war es für Remus, als würde sich der schönste Moment wiederholen.
Er wich nicht von Tonks Seite und kümmerte sich rührend um sie. Seine Frau war für ihn eine Heldin, die unerträgliche Schmerzen durchgestanden hatte, damit sie jetzt ihr Glück hatten. Tonks schlief die meiste Zeit, sie war noch sehr erschöpft von der Geburt und der ganzen Anspannung, die sich über die letzten Monate angebaut hatte.

Teddy war ein ruhiges Kind, dass sehr viel schlief und kaum weinte. Jedes mal wenn Tonks oder Remus in das kleine zusammengeknautschte Gesicht ihres Sohnes sahen, überkam sie eine Welle voller Liebe für ihr Kind und beide wussten, sie würden dieses Kind bis an ihr Lebensende beschützen und lieben.
Bis an ihr Lebensende.

Es war Freitag, der erste Mai und Tonks und Remus waren früh ins Bett gegangen. Um Mitternacht oder kurz davor wachte Tonks plötzlich auf, weil ein gleissendes Licht ihr Schlafzimmer erhellte. Teddy weinte und sie stand auf um nach ihm zu sehen.

Vor der Kinderkrippe stand ein Patronus. Ein heller Luchs, dessen Kopf sich leicht auf und ab bewegte und der sie durchdringend ansah.

Tonks Herz sackte nach unten. Kingsley. Mitten in der Nacht. Das bedeutete...Krieg.

„Remus", ihre Stimme klang leicht zitternd durch den Raum und ihr Mann schoss im fast selben Augenblick hoch.
Leicht verschlafen sah er sich nach ihr um, doch als er den Patronus erblickte, sprang er hoch und umarmte Tonks, die Teddy im Arm trug.

Langsam begann der Luchs mit Kingsley's Stimme zu sprechen.
„Remus...Tonks...Es ist soweit. Harry ist in Hogwarts. Neville hat uns Bescheid gegeben. Sie verbarrikadieren das Schloss. Du-weisst-schon-wer ist auf dem Weg. Remus. Ich verstehe, wenn du nicht kommst. Wirklich, wir verstehen das. Bleib bei deiner Familie. Und sonst..."

Kingsley machte eine lange Pause.

„Sonst...appariere direkt in den Eberkopf. Aberforth wird dir den Weg zeigen..."

Der Patronus verschwand. Remus wandte sich leicht zu Tonks und küsste sie auf den Kopf. Sie schaute hoch und schaute ihm in die Augen. „Ich...", kam leise aus Remus' Mund.
Sie nickte und presste die Lippen zusammen. „Ich weiss...", sagte sie leise, „Ich weiss, dass du gehen musst..."

So war er, ihr Mann. Er könnte nicht die Nacht neben ihr schlafen in dem Wissen, dass seine Freunde, dass Harry vielleicht am nächsten Morgen tot sein könnte. Und sie konnte das auch nicht...

Remus wandte sich schon leicht ab, aber Tonks hielt ihn am Shirt fest. „Ich komme mit..."

Der Schock in Remus' Gesicht sprach Bände. Er hielt sie sanft an den Armen fest. „Das geht nicht. Du musst bei Teddy bleiben, Dora. Teddy braucht dich hier."
In ihren Augen schwammen Tränen. „Aber..."

Remus zog sie in seine Arme und drückte sie fest an sich.

„Ich komme wieder. Versprochen. Ich versprech' es dir."
Tonks schluchzte leise, aber sie sprach die Worte, die in ihrem Kopf hingen, nicht aus.

Das hat mein Vater auch gesagt...

Nach Minuten löste sie sich leicht von Remus und er küsste sie sanft auf den Mund.
„Ich liebe dich."

Er küsste Teddy, der noch immer in ihren Armen lag, auf die Stirn.
„Ich liebe euch."

Tonks nickte leicht, während ihr Tränen übers Gesicht liefen.
Sie hatte solche Angst ihn gehen zu lassen. Sie hatte solche Angst, dass das der letzte Augenblick sein würde, in dem sie ihn sah.

Remus hatte sich inzwischen seinen Umhang umgeworfen und blickte sie noch einmal an.

„Dora, schau mich an."
Sie schaute hoch, mit verweintem Blick und zitternden Lippen. Sie sah, dass auch in seinem Blick Tränen schwammen.

„Ich liebe dich. Für immer."

Dann fiel die Tür des Schlafzimmers ins Schloss und Tonks stand alleine mit Teddy in der Dunkelheit.

Und Remus ging währenddessen seinem Tod entgegen.