Im Untergrund

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Ein ganz kurzes Kapitel, das um Mitternacht mit meinem übermüdeten Gehirn geschrieben wurde. Das Kapitel ist weder überarbeitet noch korrigiert, ich hoffe trotzdem es geht irgendwie.

Es soll so langweilig und deprimierend sein wie Remus Zeit bei den Wölfen. Farblos ohne Tonks. Langweilig, nutzlos und gehört irgendwie trotzdem dazu. Hoffe ihr seid mir nicht böse.

Alles Liebe





Ein lautes Rumpeln weckte Remus aus einem unangenehmen und kurzweiligen Schlaf. Langsam hob er den Kopf von der dünnen Matratze, welche auf dem kalten Steinboden lag und blinzelte in die düstere Höhle.

Er wohnte nun schon mehrere Wochen hier unten und doch konnte er sich nicht daran gewöhnen, am Morgen nicht die freundliche Holzdecke seiner kleinen Wohnung zu sehen, sondern an eine kalte, graue Steinwand zu starren und das Atmen von mindestens zehn anderen Menschen zu hören.

In der Höhle stank es. Es stank nach nichts bestimmtem, aber trotzdem hatte Remus das Gefühl, dass es unangenehm roch. Seine Kleider und sein Umhang wurden von Tag zu Tag schmutziger und zerrissen, obwohl Remus sich ab und zu aus der Höhle schlich um sie zu wechseln.

Er wusste nicht wie viel länger er es hier drin aushalten sollte.

Am Tag sass er im Innern der Höhle und versuchte erfolglos ein normales Gespräch mit einigen seiner Artgenossen zu führen ohne aufzufallen, nachts lag er schweigend wach und starrte an die Höhlendecke. Er dachte oft an sie. Er träumte von ihr. Er schämte sich, wenn er daran dachte, wie sie über ihn denken würde, wenn sie ihn hier sehen würde.

Sie lebten hier wie Tiere.

Wie Monster.

Dabei waren sie doch Menschen.

Remus hatte viele der Werwölfe kennengelernt und einige mochte er sogar wirklich. Sie waren normale Menschen, verstossen aus der Zauberergemeinschaft, mit einem Hass auf sich selbst und dazu die ganze Welt.

Täglich versuchte Remus die Wölfe, mit denen er regelmässig sprach zu überzeugen, nicht mit Greyback zu gehen und sich damit Voldemort anzuschliessen, aber er hatte nur wenig Erfolg.

Er konnte es den meisten nicht verübeln, welche ihn ablehnten. Er hatte nun am eigenen Leib erfahren, wie sie leben mussten, unter welchen Umständen sie ihr hausten und woraus ihr Leben bestand. Für Leute, welche ihr halbes Leben in diesem Drecksloch verbracht hatten, schien Voldemorts Angebot zu verlockend.

Einmal ein angesehenes Mitglied der Zauberergesellschaft zu sein, in einem richtigen Haus leben, einen Job haben, einfach ein normales Leben führen, ohne sich für etwas schämen zu müssen.

Manchmal überkam Remus der Gedanke, ob Voldemort dieses Versprechen, welches er über Greyback den Wölfen gab wohl einhalten würde und wie es wäre in so einer Welt zu leben.

So schnell wie er diesen Gedanken jedoch hatte, so schnell verwarf er ihn auch wieder.

Es würde nie so eine Welt geben.

Nicht unter Voldemort, nicht unter jemand anderem.

Es würde immer so bleiben.

Diese Höhle machte ihn depressiv. Es war immer düster und kühl, es herrschte eine angespannte Stimmung und geredet wurde nur im Flüstertonfall. Das Einzige, was ihn glücklich hielt, waren seine Erinnerungen an sie. Er dachte in seinen schlimmsten Momenten an ihr glückliches Lachen, an ihr schwingendes Haar und ihre funkelnden Augen.

Remus tat sein Bestes um Dumbledores Auftrag zu erfüllen, aber schon bald merkte er, dass er versagte. Tagtäglich verschwanden mehr Wölfe aus der Höhle, folgten Greyback in ein spezielles Untergrundhaus, welches für die Werwölfe unter Voldemorts Kommando entstanden war.

Viele Werwölfe gingen nicht aus Überzeugung, sondern einfach weil sie die Höhle verlassen wollten.

Einige Wochen später waren nur noch knapp ein halbes Dutzend Werwölfe in der Höhle und Remus wusste, dass er nun versagt hatte.

Er verliess die Höhle und kehrte kurz vor Weihnachten in seine Wohnung zurück.

An seinen Gefühlen hatte sich nichts geändert.

Eher waren sie noch stärker geworden.

Und doch war er fest entschlossen sich von ihr fernzuhalten. Er hatte sie seit Monaten nicht gesehen.

Wahrscheinlich hatte sich viel verändert.

Wahrscheinlich kannte sie ihn gar nicht mehr.

Wahrscheinlich wird alles bald vorbei sein.

»Der Wolf und die Nymphe« - (remadora/ronks)Where stories live. Discover now