꧁Kapitel 7- lauernde Gefahr꧂

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„Und wo gedenkst du jetzt hinzugehen, kleine Tiara", flüstert meine Stimme ganz ruhig, nah ihrem Ohr, sodass meine Lippen sie federleicht streicheln. Ich registrierte, wie ein Schauder durch ihren Körper lief. Sie hatte Angst vor mir. Kein Wunder, bei dem, was sie alles hatte durchmachen müssen. Bei ihrem Anblick im Kerker glaubte ich sterben zu müssen. Wie sie so gequält dort lag und Schmerz ertragen musste, war die Hölle auf Neshad. Das Gefühl, was mich überkam, war die schlimmste Qual, die ich jemals empfunden hatte. Noch immer war ich wütend auf die Bastarde, die ihr das angetan hatten. Nicht wütend auf sie, aber das konnte sie ja nicht wissen, so überängstlich wie sie reagierte. Sie hatte eindeutig Angst vor mir, und die musste ich ihr nehmen. Aber auch noch was anderes verspürte ich bei ihr, was nichts mit Angst zu tun hatte. Ich musste vertrauen aufbauen zu ihr aufbauen. Ihr beweisen, dass keine Gefahr meinerseits ihr drohte. Niemals werde ich ihr auch nur ein gottverdammtes Haar krümmen, so wahr mir die Götter beistehen.

Diese Scheißkerle!

Wenn sich mir jetzt auch nur noch die kleinste Chance bieten würde, ich ihnen das Licht auszublasen, ich würde nicht den Bruchteil einer Sekunde zögern. Sie brauchte mich genauso wie ich sie. Nun da ich sie gefunden habe, was schon echt einem Wunder gleich kam, werde ich sie jetzt nie wieder allein lassen und mit allen Mittel beschützen. Sie war ohne mich verloren und ich ohne sie. Es gab da nur zwei Optionen. Entweder überlebten wir beide oder wir starben beide. Wenn die Verbindung vollendet ist, gab es kein zurück mehr.

„Hör mir bitte jetzt genau zu Tiara", ihren Namen betonte ich mit einem tiefen knurren. Und machte ihr klar, wie ernst ich es meinte.

„Es gibt nur zwei verdammte Möglichkeiten. Entweder vertraust du mir, und ich bringe uns hier heil aus der Scheiße heraus. Oder. Wir beide werden hier drauf gehen", mit eisernem Griff drehte ich sie wieder zu mir herum, in der Hoffnung sie nicht zu fest anzupacken. Mit gesenktem Blick und auf ihrer Lippe kauen, was mich wahnsinnig machte, wartetet sie ab. Braves Mädchen. Wenn wir jetzt nicht in dieser scheiß, Situation wären, würde ich ihr hier auf der Stelle zeigen, was ich davon hielt. Über mich selbst schmunzelt, wand ich meinen Blick von ihrer verführerischen Unterlippe ab.

„Entscheide dich ... denn in nicht weniger als fünf Minuten wird es hier nur so von Söldnern wimmeln", nun panisch blickt sie zu mir auf und schluckt schwer. Ihre Augen zucken wild von einer Seite zur anderen. Sachte, um sie nicht noch mehr zu verängstigen, nehme ich ihr Gesicht ganz vorsichtig in meine Hände. Bei meinen nächsten Worten schaue ich in ihre, wunderschönen Smaragd grünen Augen. Ich will, dass sie versteht, dass ich hier nicht der Bösewicht bin, denn sie anscheint, gedenkt zu glauben. Ja, ich war ein Gott, verdammter Krieger der Götter. Und dazu noch ein Halbwesen aus Werwolf und Gott, was es nicht besser machte. Ich kannte die wildesten Geschichten über uns. Aber Gott-verdammt, sie musste hier und jetzt entscheiden, ob sie mir vertrauen möchte oder mich abstieß. Ihre Lippen öffneten sich einen kleinen Spalt. Doch bevor sie auch nur ein Wort über ihre zarten Lippen bringen könnte. Drang ein ohrenbetäubendes Geräusch zu uns herüber, und jagten meinen Oberkörper mit ihr gemeinsam im Arm hinter den nächst besten Baum in Sicherheit. Schützen drückte ich sie an mich und lauscht gespannt auf weitere unerwartete Ereignisse. Die Frage, ob sie mir vertrauen werde erübrigte sich hiermit, nun blieb ihr keine andere Wahl mehr.

Jetzt lag es an mir, uns schleunigst in Sicherheit zu bringen. Vorsichtig lugt ich, um die Ecke, um nicht entdeckt zu werden. Die Wichser hatten den Bunker in die Luft gejagt und somit auch fast meinen Wagen, der in der Nähe gestanden hatte, nun aber etwas abseits durch die Wucht kopfüber, mit drehenden Reifen, nicht mehr zu gebrauchen war. Auch, wenn es mir gelingen sollte ihn zu wenden, könnte man nur hoffen, dass dieser noch fahrtüchtig ist. Was für mich kein Problem darstellte. Er konnte es nicht riskieren, dass man beide schnappte und man seine Göttin wieder gefangen nahm. Das war absolut keine Option. Mein Herz stolperte, dass mir das Blut in meinen Ohren rauscht.

Dark Desire - Valerius -Where stories live. Discover now