꧁Kapitel 11 - Mein Geburtsrecht ꧂

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╭⊱ Valerius ⊱╮


Ich habe mich noch nie vor einem Kampf gefürchtet.

Nein, es sind meine kämpferischen Fähigkeiten und meine Gaben, die zu meinem Aufstieg in den höchsten Rang eines Kommandeurs erreichten.

Es sind nicht die Kämpfe, die mir Angst machen, oder die Aussicht auf den Tod. Jeder einzelne Krieger lebt mit dem Wissen, dass uns der Tod immer und überall auf den Fersen ist.

Aber diese Umstände sind alles andere als ehrenhaft. In diesem Augenblick habe ich keine Angst um mich selbst, sondern um die Frau, die nur sehr selten, wenn auch unwahrscheinlich ist, heute noch zu finden. Und diese habe ich nun erst gefunden, und drohe sie jetzt schon wieder zu verlieren.

Habe ich habe versagt.

Es waren sechs Söldner, die versuchten mich zu töten, und einer von ihnen war verschwunden. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf der Suche nach seiner Frau. Ich bete zu den Göttern, dass sie in ihren verdammten sicheren versteckt geblieben ist. Ohne wieder zu flüchten.

Ein eisiger Luftzug schlägt mir ins Gesicht, beim Versuch, die letzten drei Söldner zu erledigen. In letzter Sekunde schaffe ich es denn Angriff auszuweichen und meinen Kopf wegzudrehen. Ich lasse einen forschenden Blick durch die Runde der Männer in Raum schweifen. Wütend auf mich selbst und wütend auf die blauen schuppigen Kreaturen, knurre ich ihnen mit einem ohrenbetäubenden Wutschrein meinen Frust entgegen. Jetzt ist Schluss mit lustig. Mein Blick schweift nach rechts und links.

All meine Energie die ich aufbringen kann, bündel ich zusammen und schleuder diese Mental auf die Söldner, sodass sie durch die Luft schweben. Einen nach dem anderen breche ich ihm das Genick. Seine Gabe setzte ich nur in Notfällen ein. Und das hier war eindeutig ein verdammter Notfall. Es war zu riskant, dass man sie entdeckte und sie zu eigenen Zwecken für den Rat missbrauchte, die ich nie und nimmer billigen werde. Aber harte Zeiten forderten nun, mal noch härte Maßnahmen. Und hier ging es um weit aus mehr als nur das. Mit Verrat und Geheimniskrämerei, was unsere Frauen an betraf. Die ganzen Jahre über hatte man sie nach Strich und Faden belogen. Ihnen versichert, dass man alles in seiner Macht liegende tat, um sie zu finden.

Von wegen.

Alles nur scheinheilige hinhalte Taktik.

Damit war jetzt ein für alle Male Schluss.

Ich werde mein Geburtsrecht einfordern. Und wenn es bedeutete, in einen Kampf mit dem Rat zu ziehen, dann sei es so.

Doch der Preis dafür war hoch, ein Leben mit voller Gewalt, Zerstörung, Mord und Politik, die gebrochen werden muss.

Was keiner weiß, außer seine Waffenbrüder, dass er Valerius Thunder Black, ein Adliger war. Verstoßen von seinem eigenen Vater. Sein Vater fand heraus, dass seine Geliebte mit ihm unerwartet schwanger war. Durch die schwere Geburt und den Blutverlust daran aber erlag. Er hatte seine Mutter nie kennenlernen können. Und sein Vater hat ihn als unehelichen Bastard verstoßen. Denn seine geliebte Frau wusste bis heute nicht von seiner Existenz. Doch das wird sich schon sehr bald ändern.

Ein lauter Schrei lässt meine Eingeweide in sich zusammenziehen. Verflucht, ich war erneut einen kurzen Augenblick abgelenkt gewesen von meinen Gedanken, dass ich doch fast meine zukünftige Frau und Gefährtin vergaß. Der letzte der Söldner musste sie gefunden haben. Sollte er auch nur gedenken sie anzufassen, ihr weh tun, wird dieser Hurensohn leiden und keinen schnellen Tot finden. So schnell ich konnte, rannte ich in ihr Versteck. Mit Wucht reiße ich die Tür aus den Angeln und werfe sie an die nächste Wand hinter mir. Doch hier war weder seine Frau noch dieser Söldner zu finden. Hatte sie sich mal wieder davon geschlichen. Ich konnte keine Kampfspuren oder Blut entdecken. Was darauf nur eine einzige Vermutung zuließ, dass sie mal wieder nicht das gemacht hatte, was ich ihr doch befahl. Das wird noch ein Nachspiel haben, darauf konnte sich seine kleine Elfenfrau verlassen.

Dark Desire - Valerius -Where stories live. Discover now