Kapitel 45

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Mein Atem wurde wieder langsamer und ich konnte mich nach diesen turbulenten Moment wieder etwas beruhigen. Die mir noch unbekannte Gestalt schaute mit ihren Fuß nochmal nach ob der Job gut erledigt war und kam dann aus dem Schatten heraus um auf mich zu zu kommen.

"Avery?",fragte ich die Person leicht geschockt und erkannte ihr Gesicht. Als sie mich erkannte, fing sie an zu lächeln und kam näher auf mich zu.
"Lena.", sagte sie und umarmte mich.

Ich verstand in diesen Moment nichts mehr. Avery schloss sich doch vor einigen Wochen noch der Gruppe an, die gegen uns kämpfte. Wieso half sie mir? Dachte sie, dass eine Blaue gerade von einer Roten attackiert wird? Wusste sie garnicht, dass sie gerade einer Blauen geholfen hat.

"Ich verstehe gar nichts mehr. Was machst du hier?", fragte ich sie verwirrt, als wir uns aus unserer Umarmung lösten. Ich schaute sie einfach nur erleichtert und geschockt an und ignorierte Theos Stimme durch mein Funkgerät. Avery hatte mir gerade das Leben gerettet. War sie sich dessen bewusst?

"Man muss nicht ein Blauer sein um gegen die Roten zu sein. Außerdem solltest du dich langsam mal bedanken, immerhin habe ich dich gerade vor dem Tod bewahrt.", sagte sie und brachte uns beide kurz zum lachen. Ich wusste, dass sich Avery nie gegen mich stellen konnte. Sie wusste genau was mit mir passiert war, als ich plötzlich weg war. Es war wohl ihr Weckruf um gegen die Roten zu kämpfen.

"Lena? Verdammt Helena! Hörst du mich?", kam Theos Stimme wieder in meine Ohren. Ich lächelte Avery weiter an und drückte aufs Mikro.
"Alles okay bei mir Theo. Ich hatte etwas Hilfe.", sagte ich und brachte Avery genauso zum lächeln.

"Ich habe Aiden mit den anderen getroffen. Wir sind hinter dem Testgebäude, wo Vanessa mit einigen untergetauchten Blauen wartet."
"Wir kommen.", sagte ich und machte mein Mikro aus.

Avery und Ich ließen uns das nicht zweimal sagen und machten und zügig auf dem Weg zum Testgebäude. Auf dem Weg dorthin sagen wir das Chaos was durch unsere Ankunft ausgebrochen war. Einige Mülltonnen brannten, man hörte immer wieder Schüsse und einige Rote, die auf unserer Seite waren, kämpften gegen die anderen Roten.

"Was ist mit Blair? Hast du was von ihr gehört?", fragte ich Avery, als wir durch eine kleine ruhige Gasse zum Testgebäude liefen. Ich machte mir nicht viel Hoffnungen und genau dieser kleine Funken Hoffnung wurde durch Avery zerstört.
"Was denkst du? Ihr Vater hat sie so bedroht und manipuliert, dass sie nun gegen uns kämpft. Mach dir darüber aber keine Sorgen. Sie sitzt wahrscheinlich irgendwo und schaut sich alles an.", sagte sie und kam mit mir bei den anderen an.

Als sie mich erkannten machten sie nichts, aber da sie Averys Gesicht nicht kannten, zielten sie mit ihren Waffen auf sie.

"Macht die Waffen runter. Das ist Avery. Eine Rote, die auf unserer Seite ist.", sagte ich und brachte alle dazu die Waffen wieder herunter zu nehmen. Avery war beeindruckt.
"In so einer Führungsposition habe ich dich noch nie gesehen.", sagte sie beeindruckt und lächelte mich an. Ich lächelte sie genauso an und schaute dann zu Theo,Aiden und Vanessa, die auf mich zu kamen.

"Ich hab mir so Sorgen gemacht.", sagte Theo und nahm mich direkt in seinen Arm, als er mich sah. Ich erwiderte seine kurze Umarmung und lächelte ihn dann leicht an.
"Alles gut, Avery hat mir im letzten Moment noch geholfen.", sagte ich und brachte Avery und Theo dazu sich anzuschauen.

"Theo.", stellte er sich kurz vor und lächelte Avery etwas dankend an.
"Avery. Lena und ich kennen uns seit wir klein sind.", sagte sie und schaute mich wieder an. Am Anfang lächelte sie mich an, aber ihr Lächeln verschwand schnell, als sie auf mein Arm schaute.

"Lena.", sagte sie und berührte mich am Arm. Als sie ihre Finger wieder weg nahm, waren sie voller Blut. Ich verstand im ersten Moment nichts, aber als ich selber auf meinen Arm schaute, sah ich, dass mich Evelyn wohl doch getroffen hatte. Das ganze Adrenalin, was ich aussetzte, ließen es wohl zu, dass ich davon nichts mitbekam. Erst jetzt wo ich es sah und es realisierte, spürte ich Schmerzen.

Ich schaute kurz in die Runde und merkte, dass mir etwas schummerig wurde. Theo konnte mich aber noch abfangen, bevor ich hin fiel.
"Hey Lena! Alles gut.", sagte er und stützte mich ab. Er setzte mich zusammen mit ihm auf den Boden und nahm seine kleine Taschenlampe um meine Wunde zu sehen. Avery und Vanessa schauten genauso genauer drauf und hatten den gleichen Gesichtsausdruck.

"Immerhin ist die Kugel nicht drin.", sagte Avery und nahm sich ihr blaues Bandana aus den Haaren um es um meine Wunde zu binden.
"Das wird die Blutung erstmal stoppen. Wir kümmern uns später darum.", sagte Avery und nickte Theo und Aiden zu, die mir im nächsten Moment wieder hoch halfen.

"Theo? Lena? Alles gut bei euch?", ertönte Thomas Stimme im Funkgerät. Bevor Theo was sagen konnte, übernahm ich das Wort und lehnte mich an die Wand, bevor ich das Mikrofon anmachte.
"Alles gut bei uns. Wir bewegen uns zum Red Tower. Zwei der Anführer sind down. Wir haben es bald.", sagte ich und schaute in die besorgten Gesichter der anderen.

"Schaut mich nicht so an. Solange ich nicht daran denke ist alles gut. Lasst uns das einfach nur beenden.", sagte ich und atmete kurz durch, bevor ich einer kleiner Gruppe ein Handzeichen gab, dass sie mir folgen sollen. Avery und Aiden liefen mit mir mit und deckten uns.

"Was ist euer Plan?", fragte Avery und schoss in eine Seitenstraße um ein weiteren Schuss von einem roten abzuwehren.
"In Red Tower warten schon Leute vor uns. Wenn sie unser Zeichen bekommen, betäuben sie alle Anwesenden mit unserer Substanz, die Menschen für mehrere Stunden ausnockt. Wir haben genug Zeit um sie zu beseitigen und um der restlichen roten Bevölkerung die Wahrheit darzulegen.", sagte Aiden und schaute in das verwirrte Gesicht von Avery.

"Was für eine Wahrheit?", fragte Avery und schaute dieses Mal mich an.
"Die Wahrheit, dass die Roten Testergebnisse fälschen und somit Menschen umbringen, die nicht mal Blaue sind. Natürlich auch die größte Lüge, dass wir die gefährlichen sind.", sagte ich und schockte Avery.

Genauso hatte ich auch reagiert, als ich erfahren habe was für korrupte Sachen die Anführer der Roten machten. Selbst die naivsten Roten würden merken, dass dies nicht der richtige Weg ist und dass wir keine Bösen sind.

"Woher wisst ihr das?", fragte sie uns beide und blieb stehen. Aiden und ich schauten uns kurz an und schauten zu Avery.
"Weil wir ein besseres Testobjekt bei uns haben und mehr als die Hälfte Rote sind. Die Blauen sind vom Aussterben bedroht und wir müssen dafür Sorgen, dass dies nicht passiert."

Zwischen Rot und Blau ✓Where stories live. Discover now