Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin

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Obwohl ich erwartet hatte, dass die nächsten Wochen sich wie Kaugummi ziehen würden, vergingen sie wie im Flug. Ich lernte meine Songs (und das Einmaleins) und freute mich jeden Tag mehr auf Berlin. Am Sonntag zwei Wochen später fuhr ich nach Berlin. Ich durfte von heute auf morgen bei Teodora übernachten und wir hatten schon vor ein paar Tagen am Telefon eifrig Pläne geschmiedet, was wir dann machen wollten. Teodora, Melody und ihre Mama holten mich am Bahnhof ab und ich fiel meiner Freundin quietschend in die Arme. Wir hatten uns über zwei Monate nicht gesehen und ich freute mich so sie wiederzusehen. Die Fahrt zu Teo nachhause dauerte nicht lange und wir redeten beide ununterbrochen. Hier in Berlin war es viel wärmer als zuhause und Teo zog mich bei sich zuhause sofort in den Garten, damit wir ihr neues Trampolin ausprobieren konnten. Wir sprangen herum, hüpften uns gegenseitig in die Luft und übten Saltos. Teos kleine Schwester wollte auch unbedingt mit uns spielen, aber sie war noch zu klein und durfte nicht. Abends waren wir völlig erschöpft und kuschelten uns in Teos Bett, um Bibi und Tina auf dem Laptop zu schauen.

Am nächsten Morgen frühstückten wir erst alle zusammen und dann fuhr Teos Mama uns zuerst ins Hotel, damit ich meinen Koffer abstellen konnte und dann zum Studio. Ich war super aufgeregt, die anderen und Lena wiederzusehen und hibbelte die ganze Zeit auf meinem Sitz herum. Teo neben mir war aber genauso aufgeregt, obwohl sie und David Mark schon während seiner Tour hatten besuchen dürfen und sogar auf der großen Bühne beim Soundcheck singen durften. Das musste ein tolles Gefühl sein. Als wir auf dem Parkplatz hielten, sprangen Teo und ich aus dem Auto, verabschiedeten uns schnell von ihrer Mama und rannten dann in das Gebäude. In der Eingangshalle sah ich schon Thapelo sitzen und lief auf ihn zu.

„Hi!" Er umarmte mich grinsend und ich strahlte zurück.

„Hey!" David und Teo kamen zu uns nach einer Weile waren auch Mimi, Josy und Laza da. Jetzt fehlten nur noch Lea und Erik, aber die würden sicher gleich kommen. Und das taten sie. Fast zeitgleich kamen sie mit unseren fünf Coaches und die große Begrüßungsrunde startete von Neuem.

„Marlene! Thapelo!" Lena kam auf uns zu und ich fiel ihr in die Arme. Sie umarmte es mich und dann Thapelo und dann nochmal mich.

„Es ist so schön euch wiederzusehen!" Sie lächelte und ich fühlte mich sofort viel glücklicher als die ganzen Wochen zuhause.

„Ja, ebenfalls!" Thapelo grinste und ich konnte nur nicken.

„Marlene, schön dich wiederzusehen! Wie geht es dir?" Mark umarmte mich kurz und ich lächelte.

„Hallo!" Ich wollte gerade zu einem weiteren Satz ansetzen, als Lena Mark in die Seite stieß.

„Ey, mein Talent! Ich habe Vorrecht!" Ich lachte und Mark trat grinsend einen Schritt zurück.

„Alles gut, Löwenmama, bin schon weg!" Er klopfte Thapelo noch kumpelhaft auf die Schulter und verschwand dann mit Teo und David. Lena verdrehte grinsend die Augen und erklärte uns dann das weitere Vorgehen.

„Wir haben jetzt eine gute Woche Zeit, bis das Halbfinale und das Finale sind. Wir werden natürlich viele Vocalcoachings, einige Bühnenproben und vor allem noch einen Teamtag machen. Heute Vormittag starten wir erstmal mit den Vocals, ihr stellt mir einzeln eure beiden Songs vor und wir entscheiden uns für einen Teamsong, den wir dann zu dritt im Halbfinale singen. Heute Nachmittag arbeitet ihr dann mit Jennifer, okay?" Wir nickten beide und Thapelo ging als erstes mit Lena mit. Ich hatte jetzt eine Stunde frei und suchte mir einen gemütlichen abgelegenen Platz, um nochmal meine Songs durchzugehen.

Eine Stunde später klopfte ich an die Tür des Coachingraums und Lena öffnete mir von innen.

„Hallo erstmal, nochmal." Sie drückte mich erneut an sich und ich lächelte. Es war so schön wieder hier zu sein.

„Ich habe dich sehr vermisst.", flüsterte ich leise an ihre Schulter und sie antwortete genauso leise:

„Ich dich auch, Lene." Dann ließ sie mich wieder los und wir gingen in den Nebenraum, um die Versionen am Piano einmal durchzugehen. Mit Die in your arms war sie schon sehr zufrieden und auch meine Parts von unserem Teamsong I'm so tired waren anscheinend schon ganz gut, nur an Still hatte sie noch einiges zu kritisieren. Trotzdem verließ ich den Raum eine gute Stunde später mit einem guten Gefühl und ging mit Lena gemeinsam zum Mittagessen. Sie setzte sich zu Mark an einen Tisch und weil Teo da auch saß, ging ich mit ihr.

„Hey!" Meine Freundin sprang auf, als sie mich kommen sah.

„Ich habe auf dich gewartet. Holen wir uns was zu essen?" Ich nickte und legte meine Umhängetasche mit den Noten auf den Stuhl, bevor ich mit Teo zum Buffett hüpfte. Es gab Spinatlasagne, eines meiner absoluten Lieblingsessen und ich nahm mir ein großes Stück. Teo sah angewidert auf den Spinat und nahm Hackfleischlasagne. Vorsichtig balancierten wir unsere Teller und die Wassergläser zurück zum Tisch, wo Mark und Lena sich auch mittlerweile etwas zu essen geholt hatten.

„Bist du gestern oder erst heute Morgen in Berlin angekommen, Marlene?", wollte Lena von mir wissen, während sie ebenfalls Lasagne aß.

„Gestern schon. Ich habe bei Teo übernachtet." Meine Freundin und ich grinsten uns zu und die beiden Erwachsenen lächelten ebenfalls.

„Was habt ihr gemacht?", fragte Mark und ich wunderte und freute mich gleichzeitig über das große Interesse.

„Och, Trampolin springen und wir haben einen Film geschaut.", erzählte Teo bereitwillig und Mark grinste.

„Und ihr lebt noch? Bei euch beiden muss man ja Angst haben, dass ihr vor lauter Übermut weit übers Trampolin hinwegspringt."

„Das geht doch gar nicht, da ist doch ein Netz!", korrigierten Lena und ich ihn beinahe zeitgleich und lachten.

„Entschuldigung, wie kann ich bloß?" Mark hob kapitulierend die Hände und wir grinsten.

Nach dem Essen ging ich zu Jenny, um mit ihr an meinen Songs weiterzuarbeiten und am Abend holte Michael uns ab und fuhr uns ins Hotel. Völlig erschöpft von dem Tag und weil ich letzte Nacht wenig geschlafen hatte, fiel ich nach dem Abendessen ins Bett und schlief bis zum nächsten Morgen durch.

Und wir sind wieder in Berlin :) Ein eigentlich recht unspektakuläres Kapitel, aber für mich sehr wichtig, den Grund erfahrt ihr noch ... 

Auf einmal dreht die Welt sich weiterDonde viven las historias. Descúbrelo ahora