Finale, oho, Finale

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Finale. Das war mein erster Gedanke, als ich am nächsten Morgen aufwachte. Der Tag, auf den ich seit einem halben Jahr hingefiebert hatte. Gestern Abend war ich noch total euphorisch gewesen, aber jetzt war davon nur noch Nervosität zu spüren. Als es jetzt jedoch laut an der Tür klopfte, schreckte ich hoch.

„Lene, bist du wach?", hörte ich Teos Stimme gedämpft durch die Tür.

„Ja, ich mache dir auf!", rief ich zurück und kletterte schnell aus dem Bett.

„Bist du auch so aufgeregt?", fragte Teo mit leuchtenden Augen, kaum dass ich die Tür geöffnet hatte.

„Aber sowas von!" Sie kam ins Zimmer und setzte sich auf mein Bett, während ich mich im Bad schnell umzog. Dann gingen wir nach unten, um zu frühstücken bzw. ich frühstückte und Teo saß daneben, weil sie schon zuhause gegessen hatte. Hatte ich gesagt, dass gestern alle nervös gewesen waren? Das war nichts zu heute. Aber wirklich sowas von gar nichts. David, Josy und Thapelo diskutierten in Bühnenlautstärke darüber, ob Brötchen oder Croissants mit Nutella besser sind, Mimi und Lea starrten einfach nur stumm auf ihre Teller, Erik und Laza machten Armdrücken und schrien dabei rum und Teo und ich redeten wie zwei Wasserfälle. Kurzum, es war super laut. Zwischendurch kamen immer noch andere Talente zu uns an den Tisch, setzten sich kurz und gingen dann wieder, weil wir so nervös und hibbelig waren. Kyria hatte ich auch schon Hallo gesagt und wir würden uns später im Studio wiedersehen.

Nach einer halben Stunde kam Michael und verfrachtete uns alle in den Bus, denn die Eltern von den Anderen würden erst später zur Aufzeichnung kommen. Johanna würde ebenfalls heute Mittag in Berlin ankommen und dann pünktlich zur Aufzeichnung da sein. Ich freute mich schon sie wiederzusehen, denn wir hatten uns seit einer Woche nicht gesehen.

Im Studio angekommen gingen Thapelo und ich zu Lena und Jennifer in den Vocalcoachingraum, obwohl heute gar kein Vocalcoaching mehr stattfinden würde. Wir würden uns einsingen, unseren Teamsong nochmal üben und dann war nochmal eine Bühnenprobe mit allen zusammen. Ich war so verdammt aufgeregt.

„Hey ihr Beiden!", empfingen uns Lena und Jenny strahlend.

„Hey!" Thapelo und ich strahlten nicht ganz so, da war einfach zu viel Nervosität. Ich suchte Lenas Blick und sie lächelte mir beruhigend zu.

„Bereit für die Show?" Thapelo und ich warfen uns einen Blick zu und sagten fast gleichzeitig:

„Ähhh..." Wir lachten und Jenny ergriff das Wort:

„Keine Panik, ihr Beiden. Wir singen uns jetzt erstmal entspannt ein und dann geht ihr mit Lena nochmal euren Teamsong durch. Alles Weiter kommt später, ja?" Wir nickten und mit verschiedenen Stimmübungen sangen wir uns ein. Lena zeigte uns auch noch ein paar Lockerungsübungen und eine halbe Stunde starteten wir dann richtig. Ich mochte I'm so tired von Lauv sehr gerne, der Song machte super gute Laune und passt wirklich gut zu uns. Ein paar Mal mussten wir stoppen, weil einer von uns dreien eine so lustige Pose gemacht hatte, dass wir vor Lachen nicht mehr singen konnten, aber ansonsten lief alles glatt.

„Ihr seid super vorbereitet! Marlene, ich würde jetzt gerne zuerst mit dir deine Songs nochmal durchgehen und im Anschluss dann mit dir, Thapelo. Okay?" Wir nickten und Jenny und Thapelo verließen zusammen den Raum, während Lena und ich uns auf das Sofa an der einen Seite des Raumes setzten.

„Wie fühlst du dich, Lene?", fragte sie mich und ich überlegte kurz.

„Ich bin aufgeregt und total nervös und ich habe auch ein bisschen Angst. Aber ich freue mich auch sehr, später zu singen." Lena nickte zufrieden.

„Nervosität gehört dazu, ein bisschen Angst auch. Aber die Hauptsache ist, dass du singen willst und das willst du. Sing mir deine beiden Songs bitte noch einmal vor, ohne Klavier, nur du, okay?" Ich nickte und konzentrierte mich. Lena war zufrieden und ich lächelte. Alles war gut.

Auf einmal dreht die Welt sich weiterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt