2

122 11 6
                                    

Nach der Schule lief ich müde nach Hause. Es war schon halb sechs. Ich war echt alle. Es war gar nicht so einfach, sich immer über dem Durchschnitt zuhalten. Wenn man so ein Genie wie Namjoon ist, dann ist das ein Kinderspiel. Aber ich? Ich seltsamer Typ, der seinen besten Freund umbringen muss? Wenig Hoffnung...Noch drei Tage. Zwei, wenn ich heute rausstrich. Warum ist mein Leben so scheiße? Als Kind falle ich in eine Jauchegrube, als Jugendlicher muss ich meinen besten Freund töten. Den ich natürlich, wie es der Zufall so will, auch noch liebe. Wow, Jungkook. Du bist echt so hoffnungslos in deinem Leben, genau wie in der Schule. Seufzend trat ich gegen einen Stein. Aber weil ich hoffnungslos bin, legte ich mich auf die Fresse. Ich setzte mich auf und rieb mir meine schmerzende Nase. Verdammt. 

Plötzlich hörte ich ein Knurren. Ich sah erschrocken auf und ein großer Dobermann stand vor mir. Ich wurde blass wie die Wand. Panisch sah ich auf den Hund. Dieser kam mir knurrend näher. Ich rutschte immer weiter zurück. (A/N Tja, ich habe das Klischee, dass da eine Wand ist, rausgelassen) Der Hund ließ plötzlich einen Zettel aus dem Maul fallen. Dann bellte er mich wütend an, bis jemand pfiff und der Hund davon wetzte. 

Eigentlich mochte ich Hunde ja, aber den da nicht. Immer noch zitternd nahm ich das Blatt in die Hand. 

Ich las die wenigen Zeilen. "Wehe, du nimmst mich nicht ernst. Deine Familie wird leiden.", stand dort. Ich starrte auf den Zettel. Frustriert schrie ich auf und schmiss das Blatt davon. Hat schonmal jemand versucht, ein Blatt Papier wegzuwerfen? Ja? Dann wisst ihr, wie scheiße das klappt. Ja, peinlich, ich weiß. Sagt nix. Ich nahm mir den Zettel wieder und ging nachhause. 

Teils war ich sauer, hatte aber auch Angst.

Wenn ich nicht bald jemandem davon erzählte, würde ich selber sterben. 

Zuhause kam mir eine Idee. Ich rannte ins Wohnzimmer und schnappte mir den zweiten Zettel.

Mist, da stand, ich durfte keinem was sagen. Ich fluchte und warf den Zettel, diesmal zusammengeknüllt, davon. 

Ich atmete tief durch. Also, Eunwoo würde heute kommen. Ich werde ihm den ganzen Scheiß trotzdem sagen. Der Typ wird das schon nicht mit kriegen. Vielleicht hatte Eunwoo einen Plan...

Bis Woo kam, saß ich auf meinem Sofa und aß Schokolade. Das beruhigt den Geist. Vielleicht auch nicht, aber sie war lecker. Ich erschreckte mich furchtbar, als es an der Tür klingelte. Ich stand auf und schlurfte hin um zu öffnen. "Morgen.", murmelte ich. "Jungkook, es ist halb sieben. Was ist falsch mit deiner inneren Uhr?" "Nix.", seufzte ich. "Hast du was getrunken?", fragte er mich plötzlich. "Ja, Wasser." "Russisches Wasser?" "Nein? Leitungswasser." "Du hast aber eine lange Leitung." "Hast du mich gerade beleidigt?" "Nein, habe mich nur gewundert, dass das Wasser bei dir hier am anderen Ende der Welt noch ankommt." "Oh." "Ja, warum bin ich jetzt eigentlich hier?" "Muss dir was erzählen." "Und was?" "Gehen wir in die Küche?" "Warum?" "Das klingt ernster." "Oh okay." "Ja."

In der Küche setzten wir uns gegenüber an den Tisch. Langsam rollten mir Tränen über die Wangen. "Kookieeeeee!", rief Woo besorgt und hockte sich neben mich. "Warum weinst du denn schon wieder?", murmelte er. "Ich also ... ehm ... ich da Mensch Taehyung Familie töten.", stotterte ich. "Jungkook, bitte nochmal. Aber diesmal auf Koreanisch. Danke.", seufzte Eunwoo. "Briefe, ich muss Tae töten. Sonst stirbt meine ganze Familie.", schluchzte ich. "WAS?!", schrie Eunwoo. "Ich muss Taehyung töten.", sagte ich leise. "DU MUSST TAEHYUNG TÖTEN???!!" "Ja." "Ich kollabiere gleich.", keuchte Eunwoo. "Bitte nicht.", kam es leise aus meinem Mund. 
"Jungkook, du weißt, was du machen musst? Du bist dir bewusst, was da verlangt wird?", fragte er mich überraschend ruhig. "Ja.", ich schluckte. "Du brauchst einen verdammt guten Plan, wenn du Taehyung nicht wirklich umbringen willst. Und ich gehe nicht davon aus, dass du ihn töten willst?" "Richtig." "Okay, dann strengen wir mal unsere grauen Zellen an.", murmelte er.

Am nächsten Morgen zog ich den Hammer unter meiner Bettdecke hervor und schlug damit auf meinen Wecker, dann setzte ich mich aufrecht hin und sagte: "Wenn du abends einen Hammer mit ins Bett nimmst, nur um morgens deinen Wecker zu töten..." Dann stand ich auf und ging in die Küche, um mir einen Tee zu machen. Ich mag immer noch keinen Kaffee. 

Ich war gerade durch die Haustür, als ich  ruckartig stehen blieb, mich umdrehte und wieder ins Haus stiefelte. 

Durchs Wohnzimmer, die Treppe hoch ins Gästezimmer.

Ich riss die Tür auf und sah auf einen schlafenden Eunwoo. Ich wusste, dass er nicht nach Hause gegangen war. "Wach auf.", rief ich. Er drehte sich um und schlief weiter. Seufzend ging ich aus dem Zimmer, um danach wieder rein zu kommen. Diesmal mit einem Eimer Wasser. Ohne zu zögern kippte ich ihm das Wasser auf den Kopf. Er flog schreiend in die Luft. "HILFE, ICH ERTRINKE!", brüllte er los. Ich begann wie ein Psycho zu lachen. "Du Opfer!", lachte ich. "Jungkook! Du bist Koreaner! Die sind nur höflich!", rief Eunwoo entgeistert. "Nein, das passt. Ich bin doch schon groß.", kicherte ich. "Bruder, du bist Asiate. Asiaten sind nicht groß. (A/N Genau das hat meine Freundin mal gesagt, als ein Koreaner in einem K-drama gesagt hat, dass er schon groß ist.)", grinste der pitschnasse Eunwoo. "Willst du noch einen Wassereimer abkriegen?!", fragte ich aggressiv. "Nein! Wir gehen zur Schule!", rief Woo panisch. Er sprang auf und rannte weg. Vermutlich um sich Kleidung von mir zu klauen. Was ein Pabo.

Nach einer Viertelstunde Verspätung schafften wir es dann auch mal aus meinem Haus. 

Nach weiteren zehn Minuten waren wir in der Schule. Schnell rannten wir zu unserem Klassenraum. Als wir die Tür öffneten, sahen wir reines Chaos. Changbin versuchte Hyunjin dazu zu überreden aus dem Fenster zu springen. Yeji und Ryujin versuchten ihn davon abzuhalten. Woozi und Vernon faltete Papierflieger. Die Papierflieger, waren mit "Easy Pieks" beschriftet.  Jin und Namjoon saßen auf ihren Plätzen und - meine armen Augen. Donghyuck war damit beschäftigt, fragwürdige Dinge an die Tafel zu malen. Mark versucht, ihn mit Körpereinsatz davon abzuhalten. Lucas brach den Wettbewerb der größten Kaugummiblase, Hendery sah ihm dabei zu. Seine Augen waren doch glatt so groß wie das Kaugummi. Und Herr Lee, ja, der starrte mit Herzchenaugen auf sein Handy. 

Ich frage mich echt, was hier falsch gelaufen ist. Plötzlich kam jemand hinter uns in den Raum. "Changbin, vergiss es. Ryujin, Hyunjin, Yeji, Changbin! Auf eure Plätze! Haechan, mach das weg. Mark, gib auf und setz dich hin. Namjoon, Jin, hört auf mit dem was auch immer ihr da fabriziert. Woozi, Vernon was soll man dazu sagen? Packt es einfach weg. Lucas, herzlichen Glückwunsch zum Klassenrekord. Hendery, schrumpf deine Augen. So, und Herr Lee, was zur Hölle machen Sie da?!" Und da war er, der Retter in der Not. Kwon Jiyong stets zu Diensten. Er hatte das Chaos beendet. Nur Herr Lee war nicht ansprechbar. Er schrie plötzlich: "OH MEIN GOTT, ER SCHREIBT!" 

Alle sahen ihn an. Plötzlich fragte Felix in die Stille: "Er?"

Jiyong seufzte: "Herr Lee, machen Sie einfach ihren Job." "Oh natürlich. Dann schlagt man eure Bücher auf Seite Ten - äh, auf Seite 123 auf." Alle sahen ihn verwirrt an, öffneten aber ihre Bücher. 

Kill him •Taekook•Where stories live. Discover now