Die Schule verlief ereignislos. Das einzig Spannende war, dass ... Oh Verzeihung, da war nichts Spannendes.
Eunwoo hatte mich dazu überredet, dass er heute bei mir übernachten darf.
Leider weiß ich nicht, wann er aufkreuzen wird. Er dachte sich: Ne, sagen wir Jungkook heute einfach mal nicht, wann ich komme und hoffen, dass er unter der Dusche steht.
Ich wette um 100 Gummipunkte, dass er sich das dachte.
Felix hatte den ganzen Unterricht aggressiv auf seinen Tisch geklopft und ich weiß immer noch nicht warum. Wir verließen gerade das Klassenzimmer, als ein wütender Hyunjin zu uns kam und Felix anschrie: "Sag mir das ins Gesicht!" Verwirrt sah ich von Hyunjin zu Felix. "Hä?", machte ich. Hyunjin sah mich sauer an und zeterte:" Er hat mich einfach als H*rensohn beleidigt!" Jetzt verstand ich nur noch Bahnhof und Bratkartoffeln. Mist, jetzt habe ich Hunger.
"Wann hat Felix dich bitte beleidigt? Der war den ganzen Tag bei mir und hat kein Wort mit dir gesprochen." "Der hat es ja auch nicht gesagt. Deshalb soll er mir es ins Gesicht sagen.", mit diesen Worten dampfte Hyunjin mit Felix im Schlepptau ab. Verwirrt sah ich den beiden nach. "Die beiden beleidigen sich über Klopfsprache.", klärte mich ein plötzlich erschienener Changbin auf. Immer noch verstört nickte ich. Irgendwie ist das ja schon ganz schlau. 

Plötzlich durchzuckte mich ein Geistesblitz. Mein Bus fuhr gleich weg. Schnell rannte ich los. 

Meine Beine waren super schnell und ich schaffte es durch den Türspalt in den Bus. 

Nein, eigentlich nicht. Ich bin gegen die Tür geplatscht. Wie so eine Fliege. Der Busfahrer hat mich ignoriert, meine Freunde haben mich ausgelacht und der Rest vom Bus war verwirrt oder hat auch gelacht. Danke. Beleidigt holte ich meine Kopfhörer raus und steckte sie schmollend in meine Ohren. Jetzt durfte ich den Weg laufen. Ich drückte auf irgendein Lied und plötzlich dröhnte in voller Lautstärke 'Lilac' von IU durch meinen Kopf. Ich zuckte stark zusammen und hätte fast geschrien. Panisch drehte ich den Ton leiser. Mein lieber Herr Gesangsverein, Lebenspanik.

Nach ungefähr einer halben Stunde laufen war ich dann auch mal da. Müde schlurfte ich zu meiner Tür und drückte auf die Klingel. Das mache ich immer. Wenn da ein Einbrecher drin ist, dann kann er noch schnell verschwinden. In diesem Fall wurde die Tür aber geöffnet. Verwirrt sah ich in das Gesicht eines mir unbekannten Mannes. "Was zum-?!", fragte ich verwirrt. "Ja, was möchten sie?", fragte der Mann höflich. "Was machen sie in meiner Wohnung?!", zeterte ich los. Dem Typen wich alle Farbe aus dem Gesicht. "I-i-i-i-ihre Wohnung?", stotterte er. "Mein Haus.", bestätigte ich und sah ihn böse an. "Ja, ihre Wohnung genau. Ich ... also ... ich einfach Einhorn füttern, weil das wuff gemacht. Also, ehm, ja tschüss.", schnell quetschte er sich an mir vorbei. "Man, war das 'ne schlechte Ausrede...Könnte von mir sein.", murmelte ich und betrat mein Haus. Alles sah aus wie immer. Nur stand da ein Kaffee. Warum habe ich Kaffee? Warum wollte der bei mir Kaffee trinken? Ich bin ehrlich verwirrt. 

Den Kaffee kippte ich dann im Endeffekt in den Ausguss. Die Tasse stellte ich so sanft, dass sie zerbrach, in die Spüle. "Ach maaaaaaan.", stöhnte ich und begann die Scherben auf zu sammeln. "JK, MEIN BESTER BRO!!!", schrie plötzlich jemand und eine Gestalt kletterte durch mein Fenster. Ich schnitt mir erstmal in den Finger und der zweite Einbrecher an einem Tag rief panisch: "Mach das Blut weg! Mach es weg!" "Mensch, Eunwoo, es gibt Türklingeln!", beschwerte ich mich, "Du darfst den Schnitt zuhalten." "NEIN! Dann falle ich um. Plitsch, weg wäre der Eunwoo.", er hielt sich die Nase zu und machte mit seinem anderen Arm wellenartige Bewegungen während er sich hinkniete. "Was ist schlecht daran, wenn Eunwoo weg ist? Nix.", knurrte ich, überhaupt nicht aggressiv. Er zuckte mit den Schulter, dann fragte der Typ: "Ey, was gibt's zu essen?" "Geröstetes Auge mit gekochtem Finger." "Das klingt lecker." "Viel Spaß dir das zu besorgen." "Hä? Hast du nicht gesagt, du machst das?" "Nein, wo soll ich Finger und Augen herkriegen?" "Keine Ahnung. Kann ja sein, dass du noch eine Leiche im Keller hast." "Ich besitze keinen Keller." "Dann in der Tiefkühltruhe." "Die ist voller Eis" "Du hast Eis?!" "Nein." "Och manno." "Haha, du Opfer." "Du nennst mich Opfer?!" "Ja." "Berechtigt ..." "Auch mal gemerkt?" Ich hatte ihn gedisst. Sprachlos sah Woo mich an. Ich warf meine nicht vorhandenen Haare über die Schulter. Tae hätte das bestimmt eleganter gemacht. Tae. Zack, da waren sie wieder, meine drei Probleme: Kein Essen, keinen, der verhinderte, dass ich Tae umbrachte und keine Ahnung, wie es weitergehen soll. Eunwoo sah mich mitleidig an: "Herzchen, hast du ein Schmerzchen?" "Nein, mein Herzchen hat das Schmerzchen.", seufzte ich. Verständnisvoll nickte Woo. "Komm, wir bestellen Pizza und gucken Marry Poppins.", sagte er zu mir. Ich nickte und sah ihn mit Welpenaugen an: "Ich will eine Salami." "Nur eine Salami? Ohne Pizza? Kannst du haben.", antwortete er grinsend. "Nein! Mit Pizza drunter.", protestierte ich. Nickend machte er sich auf den Weg zum Telefon  und sagte: "Hallo, Jeon hier." Der hatte gerade nicht ernsthaft Jeon gesagt? 

Eine halbe Stunde später saßen wir mit Pizza und Chips auf meinem Sofa und guckten Marry Poppins. Erst sangen wir: "Superkalifragilistikexpialigetisch! Damdelilidedelei!"Dann tanzten wir mit meinem Besen auf dem Sofa den Schornsteinfegertanz.

Der Spaß dauerte so lang, bis mein Nachbar Woosung sauer an die Tür klopfte. "Jeon Jungkook. Manche Menschen wollen schlafen!", brüllte er. "Jaja!", rief ich zurück. Dann tanzten wir munter weiter. Nur etwas leiser. "Kookie, ich kann nicht mehr.", stöhnte Eunwoo. Lachend nickte ich: "Okay, komm wir gehen ins Bett. Ich mache oben alles fertig und du räumst hier auf. Okay?", schnell flitze ich weg. Hätte ich das bloß nicht getan....

Ich bezog oben gerade meine zweite Matratze, als ich unten einen Knall hörte. Danach ein lautes Rumsen. Besorgt stand ich auf und rief: "Woo? Alles gut?" Als ich keine Antwort bekam, lief ich schnell die Treppe runter in Richtung Küche. "Eunwoo?", fragte ich nochmal, erhielt aber immer noch keine Antwort. Ich öffnete die Tür zur Küche. Kein Eunwoo. Nur im Wohnzimmer war Licht. Ich drückte langsam die Tür auf.

Kill him •Taekook•Where stories live. Discover now