Kapitel 2

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Erleichtert atmete ich die frische, Herbstliche Luft ein die in meine Lungen strömte und das Atmen um einiges erleichterte. Die Schule war endlich aus und ich verabschiedete mich von Brian. Ich stapfte los auf dem Weg nachhause, da mittags kein Bus fuhr und ich meinen Führerschein noch nicht hatte. Doch das Störte mich nicht. Ich mochte es durch den Wald nach Hause zu laufen. Das Laub raschelte unter meinen Füßen und überall knackte es von Tieren auf Nahrungssuche. Ich setzte einen Fuß vor den anderen. Mein Haus lag ein wenig außerhalb und man musste durch einen schmalen Waldstreifen um dorthin zu gelangen. Eigentlich würde man auf dem Fahrradweg am Rande des Waldes entlanglaufen aber ich lief immer mittendurch. Erstens war es so kürzer und zweitens sah es wunderschön aus. Ich war in Gedanken versunken und bekam gar nicht mit wie sich ein Auto näherte. Erst als es nur noch ungefähr 10 Meter entfernt von mir in Schritttempo weiterfuhr und keine Anstalten machte zu überholen, bemerkte ich es. Ich schaute über meine Schulter und erblickte einen schwarzen Audi der fast komplett in den Schatten der Bäume verschwand. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Normalerweise fuhr hier niemand mit dem Auto durch. Ich lief schneller und rief mich selbst zur Vernunft. Was sollte schon passieren? Jemand könnte dich entführen flüsterte meine innere Stimme mir gehässig zu. Ach ja? Und was wollen die dann mit mir? Darauf hatte sie wohl keine Antwort und blieb stumm. Ich drehte mich erneut zu dem Auto um und sah das es mir weiter folgte. Okay jetzt hatte ich Angst. Mein Herz klopfte wie wild und ich fing an zu rennen. Mein Puls beschleunigte sich mit jedem Schritt den ich tat. Ein paarmal rutschte ich fast aus aber konnte mich gerade noch auf den Füßen halten. Ich keuchte. Mein Magen drehte sich um und es kam mir vor als würde der Weg immer schmaler werden. Ich beschleunigte mein Tempo in dem Versuch dem Audi zu entkommen der ebenfalls beschleunigte und mit rasanter Geschwindigkeit hinter mir herfuhr. Kein Zweifel, es verfolgte mich. Wer jagte mich dort durch den Wald? Durch die Schatten konnte ich nicht erkennen wer am Steuer saß und ich denke das war auch besser so. In knapp 100 Metern würde ich mein Haus erreichen. Ich startete einen Sprint mit einer Kraft von der ich nicht wusste von wo ich sie hernahm und achtete nicht auf den aufheulenden Motor des Autos hinter mir. Adrenalin rauschte in Schüben durch mich hindurch und schien mich zu beflügeln. Im Sprint kramte ich ohne langsamer zu werden meinen Schlüssel aus meiner Hosentasche. Kurz vor der Veranda bremste ich ab und sprintete dann die kleine Treppe hoch indem ich immer zwei Stufen auf einmal nahm. Mit zitternden Händen versuchte ich die Tür zu öffnen, verfehlte aber immer wieder das Schlüsselloch. Erst beim dritten Mal gelang es mir und die Tür sprang auf. Ich stolperte hinein und schmiss sie hinter mir ins Schloss. Keuchend lehnte ich mich mit dem Rücken an das kühle Holz der Tür und fuhr mir durch die Haare um mich zu beruhigen. Mein Herz klopfte noch immer wie wild und mein Atem kam mir nur stockend über die Lippen. Meine Hände zitterten und schweiß ran an meinen Schläfen hinunter. Was war das? Und was hat es zu bedeuten? Nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte lief ich zu einem Fenster und schaute hinaus. Kein Auto weit und breit.

Die Nacht schlief ich schlecht. Ständig wachte ich schweißgebadet von dem gleichen Alptraum auf. Die Alpträume hatten eine ganze Weile aufgehört aber durch das Geschehene wurde anscheinend irgendein Trigger ausgelöst der Erinnerungen hervorgerufen hatte und mich nicht schlafen ließ. Dem entsprechend sah ich auch Frühs aus. Fette Augenringe pragten unter meinen Augen und meine Haut war bleich. Ich versuchte so gut es ging alles mit Concealer abzudecken aber es brachte nicht viel. Ich sah aus wie eine Leiche um es kurz zu machen. Schon wieder total genervt schnappte ich mir meine Tasche und verließ ohne Essen das Haus. Mum war noch auf Geschäftsreise und wusste nicht wann sie wieder kommen würde hatte sie gesagt als wir telefonierten. Ich hatte ihr nichts von dem komischen Auto erzählt, ich wollte ihr keine unnötigen Sorgen bereiten. Aber Brian würde ich es heute auf jeden Fall erzählen. Ich bekam gerade noch so den Bus was dem Busfahrer sichtlich missfiel, mich aber nur siegessicher grinsen ließ und ließ mich in die letzte Reihe fallen, wo ich meine Kopfhörer aus meiner Tasche kramte, in mein Handy steckte und Musik hörte. Ich blendete die ganzen Nebengeräusche aus und konzentrierte mich einzig und allein auf die Musik die in meine Ohren drang. Zumindest bis zur Hölle auf Erden, auch genannt Schule. Ich näherte mich gemächlich dem großen Backstein Gebäude und hielt Ausschau nach Brian. Ich fand ihn angelehnt an eine Backsteinmauer mit einer Zigarette zwischen den Lippen, von der Rauch aufstieg. Als ich bei ihm ankam bot er sie mir an und ich hielt sie kurz an meine Lippen. Rauch füllte meine Lunge und ich entspannte mich merklich. Man sollte sich an mir kein Beispiel nehmen. Wir wechselten ein Paar belanglose Neuigkeiten bis ich ernster wurde. „Mir ist gestern auf dem Nachhauseweg ein schwarzer Audi gefolgt", sagte ich ihm und ich konnte sehen wie sich seine Gesichtszüge anspannten. Er war normalerweise eine Frohnatur aber wenn es um meine Sicherheit ging zog er ganz andere Seiten auf. „Hast du gesehen wer es war?" fragte er angespannt mit zusammen gezogenen Augenbrauen. Ich schüttelte den Kopf. „Ich hatte wieder Alpträume" gestand ich ihm leise und konnte ihm nicht in die Augen schauen. Er seufzte und zog mich stumm in eine Umarmung wie nur er sie konnte. Ich war dankbar das ich ihn an meiner Seite hatte. Er wusste alles über mich, kannte mich in und auswendig. Er wusste als einziger, angesehen von meiner Mum, von meiner Vergangenheit Bescheid und stand mir immer zur Seite wenn es mich einholte. Nur von meiner leichten Nikotin Sucht konnte er mich nicht wegholen, weil er es selber nicht konnte. Wir kannten uns schon ewig und seitdem waren wir unzertrennlich. Ich sog seinen Vertrauten Geruch ein und fühlte die Erleichterung auf meinen Schultern, weil sie nur noch die Hälfte tragen mussten, da er mir die andere Hälfte abnahm. Und dafür war ich unendlich dankbar. Wir lösten uns voneinander und er strich mir zärtlich über den Arm als würde er mir signalisieren das er für mich da war. Ich lächelte ihn an und er lächelte zurück. Ich schnappte mir die Zigarette aus seinen Fingern, nahm einen kräftigen Zug und gab sie ihm zurück. Er zog noch einmal und zertrat sie dann auf dem Boden. Auf einmal spürte ich einen zornigen Blick auf mir der mich zu erdolchen schien und Schauer meinen Rücken hinunterrennen ließ. Erschrocken blickte ich mich um, konnte aber niemanden erblicken der mich in dieser Art anschaut. Komisch ich hätte schwören können... Die Schulglocke unterbrach meine Gedanken und ich lief mit Brian die Treppen hoch zu unserer ersten Stunde. Ich starrte auf den Wald hinunter und blendete die nervige Stimme meiner Erdkunde Lehrerin völlig aus. Vereinzelt flogen Vögel vorbei und die bunt gefärbten Äste der imposanten Bäume wogen sich leicht im Wind hin und her. Aber etwas störte das friedliche Bild. Ich war mir nicht ganz sicher was es war aber etwas war da, man konnte es nur nicht auf den ersten Blick erkennen. Ich kniff meine Augen zusammen und da war es! Ein Mensch stand dort am Rande vom Wald uns schien mir direkt in die Seele zu schauen. Ich konnte nicht erkennen wer es war aber von der Figur her konnte ich erkennen das es vermutlich ein Mann war. Das einzige was nicht passte waren die Roten Augen die mir entgegen schienen. Sie fesselten mich und wollten mich nicht mehr loslassen. Ich konnte spüren wie etwas versuchte in meine Gedanken vor zu dringen und war mir sicher, dass es dieser zwielichtige Typ war der dort stand. Leichte Angst machte sich in mir breit. Er sollte aufhören! Ich versuchte mich von seinem Blick loszureißen aber es gelang mir einfach nicht. Ich versuchte in meinen Gedanken Mauern aufzustellen aber er riss sie erbarmungslos nieder. Ich versuchte mich zu wären aber wie konnte ich mich gegen etwas wären, von dem ich nicht wusste was es war?

Lass es zu

Flüstertees plötzlich in meinem Kopf und ließ mich erstarren. Was oder Wer wardas!? Dann hörte es auf. Keinekomische Stimme mehr und niemand der versuchte in meinen Kopf einzudringen.Auch der Mann war weg. Was war das denn? Hatte ich mir das alles nureingebildet? Nein, dafür fühlte es sich zu real an. Der Schock saß tief und ichwar bestimmt blas wie ein Vampir. Das viel auch Brian auf. „Was ist los, Liv?Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen", flüsterte er mir leise zu.Noch immer völlig geschockt antwortete ich: „Wir müssen in der Mittagspausereden" 


Das ist das zweite Kapitel, ich hoffe es gefällt euch:)             

Devilish desireOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz