Devilish desire

Kapitel 6

Mitten in der Nacht schreckte ich schweißgebadet und mit fiesen Kopfschmerzen auf. Ich fuhr mir mit zitternden Händen übers Gesicht und stützte meinen Kopf mit einer Hand. Mir fiel das Bettlaken auf und erstarrte. Blut war überall darauf verteilt. Scheiße! Ich hatte meine Hand vergessen! Ich hastete ins Bad und löste vorsichtig den klebenden Verband von meiner Hand und zischte schmerzhaft. Meine Hände zitterten. Tief durchatmen Liv, einfach atmen. Der Traum in Kombination mit diesem Blutbad machte mir ganz schön zu schaffen. In den Schubladen kramend, suchte ich den Verbandskasten den ich seit wir hier eingezogen waren, das war nun schon 4 Jahre her, nicht einmal angerührt hatte. Ich fand ihn am Boden der Schublade und zog ihn vorsichtig raus. Ich öffnete ihn und wühlte ein wenig darin herum bis ich gefunden hatte was ich brauchen würde. Die Blasen waren geplatzt, es trat Eiter und Blut heraus und es sah entzündet aus. Sollte ich zum Arzt? Ach nein wird schon wieder von selbst verheilen. Ich verwarf den Gedanken an schlimmere Konsequenzen und säuberte die betroffene Fläche mit Desinfektion, die mir Tränen in die Augen trieb. Tapfer tupfte ich es weiter ab, bis ich dann einen frischen Verband drumwickelte. Ich erhaschte einen Blick auf die Uhr. Mit Neonziffern zeigte sie 4 Uhr in der Nacht an. Ich seufzte. Ich wollte nicht weiterschlafen, zu tief saß die Angst das ich wieder von Alpträumen geplagt werden würde. Wiederwillen stieg ich wieder ins Bett und starrte die Decke an. Und das tat ich so lange bis ich in einen unruhigen Schlaf sank der nicht viel Erholung bereithielt. Ich hätte wohl doch zuhause bleiben sollen.

Rechtzeitig aufstehen ohne Wecker gehörte wirklich nicht zu meinen Stärken, Ich rannte nämlich schon wieder zum Bus und erwischte ihn nur knapp. Ich sollte mir dringend einen neuen Wecker zu legen. Am besten aus Stahl. Erschöpft von allem hatte ich nicht mal versucht meine Augenringe zu verdecken, mal abgesehen davon das ich dafür nicht mal Zeit gehabt hätte. Und an hatte ich auch nur einen großen schwarzen Pulli denn Brian mal bei mir vergessen hatte und eine ordentliche blaue Jeans. Ich fühlte mich wie ein Zombie als ich quer über den Schulhof auf Brian zu stapfte. Wie jeden Morgen zündete ich mir eine Zigarette an und lehnte mich neben Brian an die kalte Mauer. Belustigt schaute er mich von der Seite und ich stieß ihn mit einem Ellenbogen zwischen die Rippen. „Hör auf so blöd zu grinsen" knurrte ich ihn an, was ihm aber nur ein Lachen bescherte. Wenn Blicke töten könnten wäre er ein Häufchen Asche. Eine Total motivierte Ava kam auf aus zu gehüpft. „Oh nein" stöhnte ich. So viel gute Laune am frühen Morgen ist nicht gut für meine Nerven. „Guten Morgen!" Begrüßte sie uns. „Morgen" murmelte ich zurück und gab mir Mühe nicht zu genervt auszusehen.

Sie konnte zwar manchmal nerven aber eigentlich war sie ganz nett.

Ich schnippte Asche von meiner Zigarette was mir einen ärgerlichen Blick von dem rothaarigen Mädchen einbrachte, sie war total gegen jegliche Art von Nikotin oder Tabak. Das war ich auch mal und jetzt war es mir egal. Ich konnte aufhören, wenn ich wollte aber warum sollte ich? Ich genoss das Gefühl des kleinen Stabes in meiner Hand und dem Rauch in meiner Lunge. Also warum sollte ich damit aufhören? 

„Ich habe was über den neuen Physik Lehrer rausgefunden" sprach sie verschwörerisch und beugte sich weiter vor zu uns als wäre es etwas streng Vertrauliches. Jetzt wurde auch ich hellhörig. „Also, er ist 24 Jahre alt, ist vor einem Monat hergezogen und unterrichtet, wie wir schon wissen, Physik an unserer Schule."

Interessant.

„Wo hat er vorher gewohnt?" fragte ich wohl ein wenig zu interessiert denn ich erntete komische Blicke von meinen beiden Freunden. „Darüber konnte ich nichts rausfinden" sagte Ava und ich zog die Augenbrauen zusammen. „Das ist doch komisch" Brian und Ava stimmten mir zu und spekulierten was er vorher gemacht haben könnte aber als es dann hieß, dass er ein Vampir oder ein Werwolf ist konnten wir nicht mehr an uns halten und lachten unkontrolliert los. Zumindest bis es zur ersten Stunde Läutete und wir in den Unterricht mussten.