4 - Fernhalten

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Ich öffnete meine Augen. Ein langer Flur war zu sehen und am Ende befand sich eine Tür.

Wo bin ich?

"Hallo?" Ich schrie, aber niemand antwortete. Ich ging näher an die Tür und hörte Schreie. Laute Schreie. Sie kamen von einem Jungen.
"Lass mich gehen!"
Es tat meinen Ohren weh.

Als ich zur Tür rannte, hörte ich eine andere Stimme.
"Was ist es? Sag es!" Die Stimme war dunkel und irgendwie nicht menschlich. Normale Leute wären weggelaufen, aber ich wollte es wissen. Wer, geschweige denn was war hinter dieser Tür?

"Vic! Vic!" Als ich meinen Namen hörte, zuckte ich zusammen. "Vic!", hallte es wieder. Mein ganzer Körper zitterte.

"VIC! Wach auf, verdammt, du musst zur Schule!"
Ich öffnete hastig meine Augen und sah, wie Scott mich anstarrte. "Hast du deinen Wecker nicht gehört?"
Er schaute auf meine Uhr, die auf meinem Nachttisch stand, "du hast sie nicht mal gestellt, wow.", sagte er genervt und drehte sich um. "Ich gehe, in 5 Minuten bist du fertig, damit wir gehen können."

Ich war verblüfft und schaute auf meinen Wecker, tatsächlich hatte ich ihn nicht gestellt. Ich war mir so sicher, aber es könnte auch sein, dass ich es vergessen hatte...

Mein T-Shirt war durchnässt und ich fühlte mich komisch. Nicht das beste Gefühl, wenn man verschwitzt im Bett aufwacht.

Ich zog mich schnell an und machte mich auf den Weg zur Haustür. Ich brauchte kein Frühstück, hatte sowieso keinen Hunger.

Scott wartete schon genervt.
"Ich bin schon da, kein Grund, mich so zu muffeln.", versuchte ich ihn ein wenig herunterzufahren. "Es ist der erste Schultag und du willst zu spät kommen?"
"Wer hat gesagt ich will zuspät kommen? Ich habe nur verschlafen und jetzt hör auf zu diskutieren." Gereizt liefen wir beide den Weg entlang, wobei wir kein Wort redeten, was mich aber nicht sonderlich störte. Ich musste zugeben, dass ich ziemlich schnell genervt war, besonders wenn etwas nicht so lief wie es sollte oder mich jemand dumm anmachte.

Schule war wie jede andere. Ich musste mich vorstellen und der Unterricht war langweilig. Die meisten Fächer hatte ich zusammen mit Scott und den anderen. Der einzige, der sich komisch benahm, war Stiles.
Immer wieder konnte er nicht lesen oder musste auf die Toilette, während Scott hinter ihm herlief. Mein Instinkt sagte mir, dass etwas faul an der Sache war. Natürlich nur eins und eins zusammengezählt.

Auf die Suche nach Freunden machte ich mich nicht wirklich, da ich lieber bei Scotts Clique dabei sein wollte, jedoch wiesen die mich oft ab. Sie redeten wirres Zeug wie Onis oder Nogitzun.. irgendwie so. Schwachsinn dachte ich mir, interessieren tut es mich aber schon.

In der Pause laß ich mir im Internet einiges durch und fand etwas über Werwölfe, Vollmond und anderes. Es war spannend aber wirklich glauben wollte ich es nicht.

Meine Gedanken schweiften hin und her, bis sie unterbrochen wurden, "Hey! Warum sitzt du denn alleine?, fragte mich eine zarte Stimme von hinten. Ich drehte mich schnell um und sah Stiles. Wow, seine Augen funkelten in der Sonne. Kurz starrte ich sie an, doch kam in die Realität zurück.
"Keine Ahnung, Scott weist mich immer wieder ab und andere kenne ich hier nicht."

"Ich komm mit zu dir.", er lächelte mir zu und setzte sich.
Sollte ich mich nicht von ihm fernhalten? Warum saß er nicht mit bei Scott? Zu viele Fragen.

Er schob sich sein Essen in den Mund und fragte mich: "Gefällts dir hier?"
"Ja klar, viel schöner als bei meinem Dad. Nur von Scott hatte ich mir eigentlich mehr erwartet."
"Wie ist das denn gemeint?"

"Er schickt mich immer weg, wenn ich mich zu euch setzen möchte, hast du das nicht mitbekommen?", ich war etwas enttäuscht das er es anscheinend nicht einmal bemerkt hatte.
"Nein nicht so, weißt du, ich bin momentan ein bisschen neben der Spur, also nimm es mir bitte nicht übel." Seine Augen zeigten das er sich schlecht fühlte.
"Ist schon okay."

Wir aßen beide unser Essen und schwiegen uns an. Scott schielte zu uns rüber. Oh shit, jetzt kam er auf uns zu.
"Hey Stiles, ich muss noch was mit dir bereden. Kommst du mal bitte?"
Ich konnte genau sehen wie er mich im Augenwinkel ansah, als hätte ich etwas verbrochen.

Beide gingen und ich saß wieder alleine da. Wow, echt toll. In meinen Gedanken hatte ich mir alles anders vorgestellt..

Der Unterricht ging ziemlich schnell vorbei.
Ich hatte früher als die anderen Schluss, also ging ich allein nach Hause. Müde wärmte ich mir das Essen aus dem Kühlschrank auf, welches Melissa mir von ihrer Arbeit zugestellt hatte, während ich auf meinem Handy tippte.

Ein Knall ertönte aus dem Keller.
Ein sehr, sehr lauter.
Was zu Hölle war das?
Eigentlich war ich ja eher nicht so der Schisser was Gruselfilme angeht, aber wenn man es dann selber erlebt ist es schon unheimlich.

Ich machte das Licht an und ging die knarrende Treppe hinunter.

~

his game | Void StilesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt