6 - Hütte im Wald

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~Vic PoV

Er zog so fest an meinem Handgelenk, dass es anfing zu schmerzen. Alle Gänge sahen gleich aus. Anscheinend kannte er sich hier aus, denn seine Schritte waren sicher und gewollt.

Im Gegensatz zu meinen, ich stolperte wie ein kleiner Welpe hinter ihm her. 1000 Fragen lagen mir auf der Zunge, aber sein Gesicht zeigte, dass er nicht in der Stimmung war zu antworten. Also ließ ich es stecken.

Wir liefen durch ein verlassenes Abteil. Hier war alles alt, kaputt und voller Staub. Am Ende rannten wir durch eine Tür. Es war eher eine Hintertür, da wir danach direkt draußen waren.

Mein Fuß tat weh und ich schwitzte immer mehr. Ich blieb stehen und er auch, "Halt, ich kann nicht mehr. Wohin gehst du, Stiles?" fragte ich außer Atem.

"Also erstens, ich bin nicht Stiles. Zweitens, ich bringe dich nicht wohin sondern ich entführe dich falls du es immernoch nicht geschnallt hast meine Liebe.", er hielt mein Handgelenk noch fest umschlossen.
"W..w- as?", mehr konnte ich nicht sagen denn meine Augenlider flatterten zu und ich fiel in Ohnmacht, von allem überwältigt.

~Void PoV

Verdammt, auch das noch. Normalerweise hätte ich lange weg sein müssen und meine nächsten Schritte machen sollen. Eigentlich war sie nur eine Belastung für mich, aber ich könnte es gegen das Rudel verwenden. Es war zwar nicht in meinem Plan, aber es war noch besser als der vorherige. Ein Grinsen verließ meine Lippen. Ich nahm sie in meine Arme und trug sie schnell im Brautstil zum Jeep. Ich stieg ein und fuhr los, wobei mich zum Glück niemand sah.

Mein Ziel war der Wald. Da war eine kleine Hütte mit einem Keller, dort hatte ich genug Zeit, alles zu planen und die Kleine zu verstecken. Ein weiterer Grund, warum ich sie mitgenommen habe, war, dass sie etwas in mir verursachte. Mein Körper fühlte sich so anders an. Wie ein Körper und nicht wie ein Wirt. Ich musste es herausfinden.

~Vic PoV

Langsam konnte ich meine Augen wieder öffnen. Alles bewegte sich, bis sich herausstellte, dass ich mich in einem Auto befand. Besser gesagt Kofferraum. Ich hatte so starke Schmerzen, mein Fuß, mein Kopf und meine Angst, die alles noch schlimmer machte. Ich bin nicht Stiles. Wer ist er dann? Ich richtete mich langsam auf und sah mich um. Es war Stiles' Auto, welches gefahren wurde und Stiles, oder der so aussah wie Stiles, saß hinterm Steuer.

"Leg dich wieder hin.", sagte er nur genervt und blickte zu mir hinter.

Mein Schädel dröhnte, was mich nicht klar denken ließ. "Wo bringst du mich hin? Wer bist du wenn nicht Stiles? Was geht hier vor sich?", es gab noch viel mehr Fragen aber das waren erstmal die wichtigsten.

"Zu viele Fragen, Liebes." Er sagte nicht mehr, sondern konzentrierte sich auf die Straße. Plötzlich machte er eine scharfe Linkskurve, während ich gegen das Fenster krachte. "Ah Scheiße", rutschte es mir heraus. Ich konnte sein dummes Grinsen wieder sehen. "Ha ha", antwortete ich provokant.

Wir fuhren einen Waldweg hinunter. Keine Ahnung, wo wir waren. Er blieb stehen und stieg aus. Die Tür ging auf und seine Hände zogen mich von hinten zu sich. Seine rechte Hand fand meine Hände, während er mit der anderen meine Augen bedeckte. Panik überkam mich. Zu meinem Glück bemerkte er es, "Keine Sorge, ich möchte nur nicht, dass du siehst, wo du bist."

Er führte mich irgendwohin, bis wir anhielten.

Langsam nahm er seine Hand von meinen Augen, damit ich sie wieder öffnen konnte. Ich sah mich kurz um. Ich fühlte mich unwohl, genauso wie du dich eben fühlst, wenn dich jemand entführt.Ich sagte gar nichts, sondern inspizierte nur das Zimmer, oder genauer gesagt, den Raum. Es gab nur ein Bett und keine Fenster. Gruselig hier.

Sein Blick harrte auf mir. "Möchtest du nichts sagen?" fragte er schließlich. Mein Körper erstarrte, weil er plötzlich sanft meine Hüfte von hinten berührte.

"Hm? Antworte mir.", Seine Stimme klang bedrohlich. Er bewegte seine Finger in quälend langsamen Bewegungen auf meiner Hüfte und bewegte sie langsam nach oben. Ich wachte von meinem Schock auf und entfernte mich von ihm. Die Stellen, die er berührt hatte, prickelten leicht.

"Bist du anwesend?", fragte er noch einmal. Ein leises "Ja.." kam von mir eingeschüchtert.

"Dann antworte gefälligst oder ich lasse dich anders reden." Er wurde laut und seine Wut stieg in ihm auf, was man sofort an seinem Blick, seiner Haltung und seinem Ton erkannte.
"Entschuldigung.", brachte ich gerade noch raus. Er sah mich nur gleichgültig an.

"Du bleibst jetzt hier, bis ich zurückkomme."
"Warte? Wohin gehst du? Was passiert-", er unterbrach mich: "Hör auf so viele Fragen zu stellen!" Seine Geduld mit mir war zu Ende. Ich hatte Angst, verdammte Angst, doch weinte nicht.

Jeglich kamen die paar Schluchzer aus meinem Mund, die deutlich zu hören waren, aber direkt weinen konnte man es nicht nennen. Mehr Verwirrung.

"Hast du das verstanden?", fragte er wieder im ruhigen Ton. "J..a", wieder entkam ein Schluchzen meinen Lippen.
"Ich hab es nicht richtig gehört.", gab er provozierend zurück.
"Ja."

"Gut, ich komme dann wieder."
"Nein warte! Du kannst mich doch hier nicht alleine lassen?!"
"Natürlich kann ich das Schätzchen.", mit diesen Worten verließ er den Raum.

Na toll. Jetzt war ich allein hier. In einem dunklen Raum mit einer Minilampe, die sehr wenig Licht machte, mit einem gruselig leeren Bett und keinen Fenstern. Traurig aber wütend zugleich legte ich mich aufs Bett. Meine Zittern hörte auf und ich lag einfach da. Stumm, ohne etwas zu sagen oder zu denken. Nach einiger Zeit schlief ich ruhig ein.

Als ich aufwachte, hatte ich eine Decke über mir. "Guten Morgen Sonnenschein", sagte eine sanfte Stimme neben mir. Ich rieb mir kurz die Augen und sah ihn an. "Was? Morgen schon?" Ich war erstaunt. Habe ich so lange geschlafen? "Steh auf wir müssen gehen.", seine Stimme wurde wieder ernst, zu ernst.
"Dürfte ich erfahren wohin?", darauf antwortete er nicht, sondern wollte mich wieder aus dem Bett ziehen. Dagegen blieb ich stur sitzen.

"Es reicht mir. Ich hab jetzt schon so lange ohne Antworten dagestanden. Ich will endlich wissen was hier los ist.", eine Wut machte sich in mir breit.
Genervt drehte er sich um. Seine Augen strahlten pure Leere aus.
"Bist du dann endlich still?", sagte er.
"Hmm."
"Dann frag, aber beeile dich."
"Wer bist du wenn nicht Stiles?", fing ich an, während sich meine Beine zu einem Schneidersitz formten. Void setzte sich neben mich aufs Bett.

"Ein Nogitsune. Reicht das?"
"Ein was?"
"Warte, du weißt gar nichts davon?"
"Von Was?"
"Oh mein Gott, ich kann es nicht fassen. Du lebst mit Werwölfen zusammen und weißt es nicht?", er lachte dabei.
"Wer- Was?", selbst die Verwirrung war verwirrt.
"Ich erklär dir alles im Auto und jetzt komm mit.", er stand auf, machte das selbe Theater wie gestern mit den Augen zuhalten, bis wir am Auto waren und einstiegen.
Neugierig lehnte ich mich zu ihm rüber, "Wo geht's nun hin?"
"Gut dass du fragst,

Mexiko.", sagte er grinsend und fuhr los.

his game | Void StilesWhere stories live. Discover now