Kapitel 02 ~ Halbe Hinweise

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Der Geländewagen hielt vor einem Farmhaus. Das Grundstück und das Haus waren recht hübsch. Ein Ort, an dem man sich eigentlich wohl fühlen würde, dachte Roseanne, wenn sie bereits jetzt nicht schon etwas hören würde, das sie störte – nichts.

Die Männer vorne, Alaric an der Fahrerseite, Damon an der anderen, stiegen aus. Die Blonde hatte sich mit dem Rücksitz zufrieden gegeben. Sie konnte Alaric leiden, etwas was ihr bei Menschen nicht oft passierte, weswegen sie Damons Sidekick fahren ließ. Zumal sie nicht das Bedürfnis hatte ihre Suche zu beschleunigen. Wenn sie wollte, hätte sie Niklaus und Stefan bereits gefunden. Sie war gut darin ihn aufzuspüren. Schließlich ging man jemanden einfacher aus dem Weg, wenn man wusste, wo sich dieser Jemand gerade aufhielt.

Damons Handy klingelte und er checkte die Nachricht. Sie warf einen Blick über seine Schulter. Sein Blutbeutel auf zwei Beinen, wie Roseanne Andy Star, Damons Freundin, heimlich in Gedanken nannte, hatte die Adresse gecheckt.

„Elena?", fragte Ric.

Damon schüttelte den Kopf.

„Ich versteh nicht warum du Elena nicht sagst, wo wir hinfahren", warf Ric ein.

„Andy hat gesagt, es sei nur ein halber Hinweis", erwiderte Damon.

„Und er will der armen Kleinen keine falsche Hoffnungen machen", fügte Roseanne hinzu.

Sie suchten jetzt stimmt schon zwei Monate nach Stefan, aber mit den ganzen halben Hinweisen kamen sie so gut wie gar nicht voran. Das Einzige, was die Suche Roseanne bis jetzt gebracht hatte war, dass sie viele Bewohner von Mystic Falls jetzt kannte. Leider. Der Ort war erreichtet auf dem Stück Land, wo einst ihr Heimatdorf gestanden hatte. Damals, als die Welt noch in Ordnung gewesen war.

„Das sind alles halbe Hinweise", beschwerte sich Ric und holte Roseanne damit aus ihren Gedanken. „Und ich bin dein Komplize."

Was dachte der Geschichtslehrer und Möchtegern Vampirjäger denn? Das Niklaus eine Leuchtreklame aufstellte? Hier findet ihr mich? Der Hybrid war alt und nicht blöd, musste sie leider zugeben.

„Was soll ich ihr sagen?", wollte Alaric wissen. „Ich wohne ja schon praktisch dort."

„Immer noch auf der Couch?", fragte Damon, während Roseanne bereits die Veranda untersuchte. Die leichte Entfernung zu den Männern reichte allerdings nicht aus, um sie zu überhören. Verdammtes Vampirgehör. Sie wollte von dem Elena Drama nichts wissen. Sie hatte den Namen in den vergangenen Monaten so oft gehört, dass sie sich nun sogar merken konnte, dass ihr Name Elena Gilbert war. War das nicht toll?

Ric nickte. „Ich warte darauf, dass sie mich raus werfen, aber das tun sie nicht. Ich bin doch keine große Hilfe."

„Hm", machte Damon und Roseanne verdrehte die Augen.

„Es ist so still", fiel es Alaric deutlich spät auf.

„Zu still", fand Damon.

Sie betraten das Haus und sahen sich um. Da weder Damon noch Roseanne daran gehindert wurden, war es klar, dass das Haus niemanden mehr gehörte. Niemand wurde herein gebeten.

Sie runzelte die Stirn. Vage, ganz schwach, nahm sie einen Geruch war, der ihr mal sehr vertraut gewesen war. Er erinnerte sie sofort an die Wälder und Felder ihrer Heimat. Dort, wo sie unzählige Stunden verbracht hatte. Vor nicht allzu langer Zeit, hatte sich Niklaus hier aufgehalten.

Das Haus war verwüstet. Eindeutige Spuren eines Kampfes. Umgeworfene Möbel, zerbrochene Dekorationsgegenstände. Oh, und die Leichen zweier hübschen, jungen Frauen, die wieder zusammen gepuzzelt auf der Couch saßen. Nicht Niks Handschrift. Wozu zum Teufel setzte man die Leichen wieder zusammen? Was für ein krankes Puzzle war das bitte?

Best Friends and TroublesWhere stories live. Discover now