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Tobio ließ sich auf den Platz neben Léo fallen. Er biss in sein Marmeladenbrot und lauschte dem Gespräch seiner Freunde. „Ne meine Mitbewohnerin ist nicht mal so schlimm.. Sie ist in K-Pop vernarrt irgendwie so Koreaner oder so... ", murmelte Marco. „Wie ist eigentlich dein Mitbewohner, Tobio?"
Zwischen lauten Schmatzern brachte er nur ein:
,Keine Ahnung' raus, mehr konnten seine Freunde auch nicht verstehen.
„Hast du Alzheimer?" „Halt die Fresse. Nein. Er oder sie kam nur gestern als ich schon am schlafen war und war auch schon weg als ich aufgewacht bin.", nuschelte der dunkelhaarige in sein Brötchen.

„Orangehaariger Freak auf 6 Uhr.", flüsterte Léo und lehnte sich vor. Tobio blickte unauffällig in die Richtung in der der Freak stehen sollte. Er war klein, schlank und hatte knall orange- rote Haare.
Er hatte rote Wangen und tief- braune Augen.
Er hielt direkt auf sie zu. „Hey.", sagte er als er hinter Kageyama stand. Dieser zuckte in sich zusammen und verdrehte die Augen, da der kleine Junge sein Gesicht nicht sehen konnte. Seine Freunde verkniffen sich das Lachen, als sie ihn so sahen.

„Hallo.", antwortete Tobio, ohne sich  dem kleinen Jungen umzudrehen.
„Sag, bist du Kageyama?" „Hmm? Nein ich bin Heinz Doofenshmirtz.", witzelte er. Jack verschluckte sich an seinem Müsli. „Was willst du Knirps?", kam Marco Kageyama zu Hilfe.
„Bist du Unterstufen- Schuler?", erkundigte sich Léo und versuche ernst zubleiben. Jack konnte nicht mehr an sich halten und prustete los.
„Nein bin ich nicht.", sagte der kleine ruhig.
„Was willst du?", fragte Kageyama, der langsam die Nerven verlor. „Ach ich wollte nur sagen..", fing der Unbekannte an und klammerte sich an ein braunes Lederbuch, welches er in der Hand hielt. „ A-A-Ach I-I-I-Ich W-W-W-Wollte nur S-S-S-Sagen..", äffte Kageyama den  orangehaarigen gereizt nach, schlug auf den Tisch und drehte sich zu dem Freak um. „Ließ dein Buch oder so aber nerv' mich nicht!"
Der Kleine klammerte sich noch fester an sein Buch und lächelte dann freundlich. „U-uhm..t-tut mir l-leid..", murmelte er und verbeugte sich leicht vor Kageyama. Dieser und seine Freunde lachten, Léo spottete und wieder wurde der kleine nachgemacht. So schnell wie er gekommen war, war der komische Junge auch wieder verschwunden.
„Der war ja nervig.", murmelte Léo und Tobio nickte zustimmend. Dann sprachen sie darüber, was heute Programm sei. „Ich glaube wir dürfen entscheiden ob wir in die Stadt oder an den Strand gehen."
„Ich will in die Stadt.", stellte Jack klar und Marco nickte zustimmend. „Also ich gehe an den Strand.", murmelte Léo. „Bisschen meine blasse Haut bräunen." Die anderen grinsten. „Ja ich gehe auch zu Strand..", murmelte Tobio. „Mit deinem Körper ein paar Mädchen aufreißen?", fragte Marco belustigt. „Bring mir eine mit. Ich bevorzuge blond, mit glatten Haaren und kurzem Rock.", witzelte Jack.
„Ich achte schon drauf das er dir die perfekte Prinzessin findet.", versicherte Léo mit einem emotionslosen Ausdruck im Gesicht. „Danke man." Jack klopfte Léo auf die Schulter. Dann stand er auf und lief zum Buffet. „Bring mir noch diesen Vanille-Joghurt mir!"



Tobio hatte sich seine Badesachen unter sein Hawai-Hemd gezogen und dann die kurze Hose übergestreift. Nun liefen 1/3 der Schüler einen zu gewucherten Weg entlang und waren in bester Stimmung. Es roch nach Sonnencreme und Schweiß und jeder hatte entweder eine Sonnenbrille oder eine Kappe auf dem Kopf. Tobio fand, sie sahen aus wie die größten Touristen die er je gesehen hatte. Er fand es ziemlich peinlich mit seinen kreischenden Mitschülern rumzulaufen und hielt sich deswegen mit Léo sehr weit hinten in der Gruppe auf. „Die führen sich auf wie kleine Kinder.", nuschelte Léo in sein Handy welches er in den Händen hatte.  Kageyama nickte. „Deswegen hasse ich unsere Stufe. Die sind alle so  anstrengend." Als sie an vielen Palmen vorbei kamen und der Boden von einer leichten Sandschicht überzogen war, konnten sie schon das Meer sehen. Die meisten Schüler rannten los doch Kageyama, der sich mal wieder für seine Mitschüler schämte, zog gelassen seine Schuhe aus und stapfte dann mit Léo an den anderen vorbei und legte sich etwas entfernt von dem Rest auf sein Strandtuch, welches er schnell ausbreitete. Léo tat es ihm gleich und bedeckte direkt sein Gesicht mit seinem Hut. „Wenn du mich weckst, werde ich dich erwürgen.", verkündete der blasse Junge. „Okay werde ich mir merken wenn die Flut kommt." „Ha Ha sehr witzig.", kam die  ersticken Stimme von Kageyamas Freund doch man hörte raus, das er grinste. Tobio steckte sein Füße in den Sand und genoss die Sonne, die auf seinen Rücken knallte. Der Wind pfiff ihm um die Ohren und machte die Sonne etwas erträglicher. Die meisten seiner Mitschüler waren schwimmen und machten sich gegenseitig Nass. Solche Kinder. Während alle die Strandtüche nebeneinander gelegt hatten, war nur ein einziger Junge mit seinen Sachen weiter von der Gruppe weg gegangen als er und Léo. Es war dieser kleine, orangehaarige Junge. Er hatte erstaunlich helle Haut und  kritzelte in diesem Buch herum, welches er auch bei der cringen Ansprache vor Kageyama in der Hand hatte. So. Ein. Weirdo.
Kopfschüttelnd wandte sich Kageyama wieder dem Meer zu und beschloss dann kurze Zeit später auch zu schlafen. Der Tag verging recht schnell und als Kageyama wieder im Hotel stand, kam es ihm so vor, als wäre er eben erst in Sainte Marie angekommen. Léo verschwand in seinem Zimmer um den Sand von seinem Körper ab zu duschen. Kageyama  entschied, es ihm gleich zutun und verschwand wieder in seinem Zimmer. Sein Mitbewohner war wieder nicht da. Naja, das war Kageyama nur recht. Er legte sich Anziehsachen raus, und sprang schnell unter die Dusche. Es war angenehm das kalte Wasser auf seinem heißen, verschwitzten Körper zu spüren. Nach dem duschen zog er sich schnell an und ging dann mit verstrubbelten und noch feuchten Haaren zum Abendessen.

An einem Tisch saßen schon seine Freunde. Inzwischen waren Marco und Jack wieder aus der Stadt zurückgekehrt. Kageyama hielt auf den Tisch zu, doch dann stand plötzlich wieder dieser kleine, orangehaarige Freak vor ihm. „Was?", fauchte Kageyama und das Lächeln, was auf seinem Gesicht erschienen war, als er seine Freunde gesehen hatte verschwand wieder. Dieser Junge nervige ihm langsam. „Ich wollte nur sagen dass.."
„Interessiert mich nicht." Tobio stieß den Jungen zu Seite, der beinahe sein Buch fallen ließ. Als Kageyama sich neben Marco auf einen Platz fallen ließ, grinsten ihn alle entgegen. „Aha das ist deine neue Barbie? Eine richtig knuffige Prinzessin.", kommentierte Léo. „Was? Nein! Keine Ahnung was dieser Freak von mir will.", Kageyama nahm sich ein Pizzabrötchen von dem Tablett seines Gegenübers. „Hey!", protestierte Jack. Der dunkelhaarige biss in das Brötchen. „Wie war es in der Stadt?" ,wechselte er das Thema. „Eigentlich ganz interessant. Wir haben Eis gegessen und waren in einem Sportladen. Da solltest du auch unbedingt mal hin Tobio. Da gibt es auch eine Volleyball- Abteilung." Tobio nickte interessiert.
„Und wie war es am Strand?" ,erkundigte sich Marco. „ Ach, ich wollte eigentlich Beach-Volleyball spielen aber ihr wisst ja wie faul Léo ist. Das nächste mal frage ich einfach Yamaguchi und Tsukishima ob sie spielen wollen." „Ach ja, deine Prinzessin hat dich die ganze Zeit angestarrt." ,sagte Léo. „Du weißt schon dieser komische orangehaarige Stalker." „Was heißt denn hier meine Prinzessin?", schnaubte der blauäugige empört.
„Der ist doch bestimmt auch in diesen Fuckboy da verliebt.", überhörte Jack Kageyamas Bemerkung.
Warum dachten das alle? Kageyama meinte es mit seinen Beziehungen durchaus ernst. Was konnte er denn dafür, dass Anne ihn beim knutschen mit Rebeca gesehen hatte? Sollte sie doch ihre Augen zu machen. Aber nein, natürlich hatte sie angefangen zu heulen und hatte ihm schreiend eine Backpfeife verpasst. Frauen waren eben kompliziert.

„Der ,Fuckboy' kann dich hören verehrte Brillenschlange." Jack  streckte ihm den Mittelfinger entgegen. „Fick dich.", zischte er leise da der Lehrer grade zu ihnen rüber blickte. Kageyama stemmte den Ellenbogen auf den Tisch und legte seinen Kopf  dann auf  seine Handfläche. „Ich liebe dich auch Schatz.", sagte er und grinste. Die anderen am Tisch lachten und Jack zwickte Tobio unter dem Tisch in den Oberschenkel. Dieser keuchte erschrocken. „Blödmann.", meckerte er und verfiel wieder in seine angepisste Rolle, in der er eigentlich immer steckte. „So meine lieben, das war doch schonmal ein aufregender Tag. Nun wo eure Bäuche vollgeschlagen sind, habt ihr folgende Möglichkeiten was ihr machen könnt. 1.duschen gehen 2. in eurem Zimmer eine Beschäftigung nach Wahl nachgehen 3. bis 23:00 draußen die Gegend erkunden oder 4. am Pool die restliche Zeit des Abends verbringen. Sucht es euch aus.", verkündete Hr. Rem. „Ich gehe zum Pool." „Ich komme mit."  Und schon waren Léo und Marco verschwunden. „Ich glaube ich gehe duschen.", murmelte Jack. „Ich gehe meinen Koffer ausräumen." So trennten sich auch ihre Wege und Kageyama stieg in den Aufzug.

Mit dem Schlüssel schloss er die Tür auf und betrat das Zimmer. Ein neuer Geruch stieg ihm in die Nase.
Irgendwie hatte es etwas von Blumen und Pergament. Kageyamas Blick wanderte einmal durch das ganze Zimmer. Alles schien wie heute Morgen zu sein. Sein Mitbewohner hatte seine Sachen schon ausgeräumt und die Hälfte des Schrankes eingenommen. Nur eine Sache war anders. Auf dem ordentlich zugedecktem Bett saß ein Junge. Er hatte orangene Haare , leichte Sommersprossen, rote Wangen und ein braunes Lederbuch in der Hand.

Es war ....


~1532 Wörter~

"𝑜ℎ 𝑑𝑒𝑎𝑟 𝑑𝑖𝑎𝑟𝑦, 𝑖 𝑚𝑒𝑡 𝑎 𝑏𝑜𝑦" 𝐾𝑎𝑔𝑒ℎ𝑖𝑛𝑎~Where stories live. Discover now