-Kapitel 43-

1.6K 80 18
                                    

-Levis Sicht-

Meine Anhänger und ich befanden uns in einem Wald nahe einer Straße, die als Transportweg für Güter diente und durch diesen Wald verlief. ,,Sie kommen!", rief Erwin und als ich meine Hand hob und somit ein Zeichen gab, rannte ein Teil meiner Anhänger zwischen den ganzen Bäumen hervor auf die Straße, um diese zu blockieren.

Der Plan war es, die Lastkraftwagen, die sich in meinem Blickfeld befanden und uns immer näher kamen, anzuhalten und als eine Art Mitfahrgelegenheit zu benutzen.

Sie transportieren nämlich Güter aus einer nahegelegenen Lagerhalle zu einem Hafen vor Bezirk Trost, damit die Container, in dem sich die Güter befanden, auf ein Schiff umgeladen und zu einem anderen Hafen, welcher sich innerhalb der Mauer Sina befand, verschifft werden konnten.

Als die Lastkraftwagen uns erreichten und nacheinander zum Stehen kamen, rannte der Rest meiner Anhänger und ich nun ebenfalls auf die Straße und umzingelten die Fahrzeuge. ,,Aussteigen, sofort!", rief ich und richtete meine Pistole auf einen der Lkw-Fahrer.

Dieser öffnete zögerlich die Tür und kam von dem Fahrzeug herunter, was die anderen Fahrer ihm sofort gleich taten. ,,Kniet euch auf den Boden und behaltet eure Hände dort, wo ich sie auch sehen kann!", befahl ich und die Männer kamen dem nach. ,,Kirstein bleibt bei mir und der Rest schafft Platz in den Containern, wir haben nicht ewig Zeit."

Daraufhin öffneten meine Anhänger die ganzen Container und fingen an, den Großteil des Inhalts in den Wald zu werfen. Währenddessen hielten Jean und ich die Lkw-Fahrer im Auge. ,,W-was habt ihr mit uns vor?", fragte einer von ihnen mit zittriger Stimme und sah zu mir hinauf. Mit den Sommersprossen auf seinen Wangen und diesen unschuldigen Augen, passte er in mein Schema. Er würde sich mir sofort unterwerfen - anders als Eren.

,,Willst du das wirklich wissen?", fragte ich und ein diabolisches Grisen erschien auf meinen Lippen. Ich kniete mich vor den Schwarzhaarigen und holte ein Messer hervor. ,,I-ich weiß nicht... ich-", fing er an und verstummte, als ich das Messer mit der flachen Seite unter sein Kinn legte und leicht in sein Fleisch drückte.

,,Ich würde mit dir am liebsten in den Wald gehen, dich dort gewaltsam zu Boden drücken und dann so hart ficken, dass du vor Schmerzen schreist", flüsterte ich in sein Ohr und wanderte mit dem Messer ganz langsam über seinen Hals, während mein Gegenüber nicht einmal wagte, zu atmen. ,,Aber das werde ich nicht tun", setze ich noch an und ließ von ihm ab.

Das Entsetzen in dem Gesicht des Schwarzhaarigen und die Tränen in seinen Augen gefielen mir. Er war mit Sicherheit einen weichherzige Person. Aber dass ich meine Finger von ihm ließ, lag nicht nur an der mangelnden Zeit und an der Tatsache, dass wir ihn für unseren Plan noch brauchten.

Es lag vielmehr daran, dass ich Eren nicht so einfach ersetzen konnte, selbst wenn das nur eine einmalige Sache gewesen wäre. Seine Augen, sein Verhalten... er erinnerte mich an sie, aber das wiederum hielt mich nicht davon ab, ihn leiden zu lassen, ihn Schmerzen zuzufügen und ihm das zu nehmen, was ihm wichtig war.

,,Wir wissen, dass die Container zu einem Hafen in die innerste Mauer verschifft werden sollen und wie der Zufall es so will, müssen wir ebenfalls dort hin", fing ich an und blickte auf die Männer herab, ,,ihr werdet euren Weg gleich wieder fortsetzen und die Container zum Hafen vor Bezirk Trost bringen, nur mit dem Unterschied, dass ihr keine Güter in den Containern transportieren werdet sondern uns."

,,Und sollte einer von euch versuchen, sich gegen uns zu stellen, dann werde ich denen, die euch nahe stehen, einen unschönen Besuch abstatten", setzte ich noch drohend an und nach wenigen Minuten kam Erwin mit ein paar meiner Anhänger zu uns - offenbar waren sie damit fertig, Platz in den Containern zu schaffen.

,,Wir können jetzt. Alle anderen haben sich schon in die Container begeben", informierte mich Erwin, woraufhin ich den Schwarzhaarigen am Arm packte und ihn auf die Beine zog. ,,Jeder übernimmt einen der Fahrer und sollte etwas sein, benutzt euer Funkgerät", sagte ich und zog den Schwarzhaarigen hinter mir her.

,,Steig ein", forderte ich ihn auf, woraufhin er die Tür des Lastkraftwagens öffnete und in diesen stieg. Er setzte sich auf den Fahrersitz, während ich mich in der Schlafkabine hinter den beiden Sitzen versteckte, so wie es die anderen auch tun sollten, um von draußen nicht gesehen zu werden und die Lkw-Fahrer im Auge zu behalten.

,,Sie sind der Hauptgefreite, richtig?", fragte der Schwarzhaarige Mann, als die Lastkraftwagen sich in Bewegung setzten. Ich grinste auf seine Frage hin. ,,Was, wenn dem so wäre?" Der Schwarzhaarige schluckte und umfasste das Lenkrad noch fester. ,,Ich werde dir kein Haar krümmen, sofern du dich an das hältst, was ich gesagt hatte."

,,J-ja natürlich", erwiderte er und es dauerte nicht lange, bis wir die Hälfte der Strecke zum Hafen hinter uns hatten und ich zudem erfuhr, dass dieser junge Mann Marco hieß.

...

__________

*bis wir DIE HÄLFTE der Strecke zum Hafen [...]

Falls jemandem die Anspielung auf Marco entgangen ist 👀

Und falls jemand einen groben Überblick von der Schiffsroute (auf dem Bild die rote Linie) braucht:

Und falls jemand einen groben Überblick von der Schiffsroute (auf dem Bild die rote Linie) braucht:

¡Ay! Esta imagen no sigue nuestras pautas de contenido. Para continuar la publicación, intente quitarla o subir otra.
Be mine [Ereri/Riren]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora