Kapitel 33

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Ich trinke eine Tasse Kaffee und höre Lisi zu, wie sie über einen Jungen in ihrem Kindergarten ablästert, meine Mutter schaut mich belustigt an und nickt verständnisvoll mit dem Kopf in ihre Richtung.

»Irgendwann wirst du aber anders über Jungs reden meine Süße.« Sie zwinkert ihr zu, schaut zu mir und fügt ein leises, »Oder vielleicht auch nicht,« hinzu.

»Niemals Mami glaube mir, niemals.« Sie zieht einen Schmollmund und erzählt jetzt etwas über eine Geburtstagsparty, auf die sie eingeladen ist.

»Bis nachher.« Ich stehe auf und will grade die Küche verlassen, da kommt meine Mutter auf mich zu und umarmt mich.

»Ich bin so stolz auf dich, kleine. Danke, dass du gestern zu mir gekommen bist.« Ich schlucke und löse mich schnell von ihr.

»Da bist du ja.« Mila steht mit ihrem Fahrrad vor unserer Haustür. Ich gehe zu ihr und umarme sie. Es fühlt sich an, als kenne ich sie schon ewig. Das Mädchen das ich erst vor mehr als einer Woche kennengelernt habe, mit ihrer glücklichen Art und den Grübchen.

Ich schüttle den Kopf und hole mein Rad, schließe zu ihr auf und wir fahren los.

»Ich freu mich wirklich für dich, ich weis wie schwierig das alles ist, besonders wenn man bedenkt, dass du es selbst nie so wusstest. Du bis Mutig.«

Ich lächle sie an.

»Du hast mir dabei auch gut geholfen. Ich meine ermutigt und sowas.« Meine Wangen glühen. Und da bin ich wieder, so schüchtern wie eh und je.

Sie lächelt und schüttelt den Kopf, sodass ihre Haare fliegen.

»Nope, mein Freundchen, dass warst nur du allein.« Sie grinst und wir fahren schweigend weiter.

»Ben meinte, dass bald eine Party stattfindet. Er hat gefragt, ob ich hingehe, ich habe bejaht. Bitte sag mir, du gehst auch hin.« Ich schaue sie zerknirscht an. Sie nickt, »Ja, wir gehen alle hin. Du fährst mit mir. Sie wird irgendwo in unserer nähe sein, da können wir zusammen mit dem Rad hin.«

Ich nicke erleichtert. »Ok, dann ist ja gut. Ich werde eh nichts trinken, also geht Fahrrad klar.«

Wir kommen auf dem Schulhof an und schließen unsere Fahrräder an. Am liebsten hätte ich ihre Hand genommen aber ich reiße mich zusammen.

Stattdessen laufen wir gemeinsam ins Gebäude, so nahe wir es geht, sodass sich unsere Arme immer mal wieder berühren.  In der Klasse setzten wir uns neben Emma.

»Na Ladys, lang nicht gesehen.« Sie umarmt mich kurz und scheu. Ich lächle sie an und freu mich, dass es für sie ok ist, dass ich jetzt auch mit ihnen abhänge »Ruhe Bitte... Danke. So schlagt im Buch Seite Vierzig auf und, Mila liest die ersten drei Absätze vor, danach du Liv die nächsten drei.«

Ich stöhne genervt und schlage den Wälzer auf, Mila fängt an zu lesen und ich konzentriere mich voll und ganz auf ihre schöne Stimme. Von der Seite aus schaue ich ihr Gesicht an. Heute trägt sie Eyeliner und Wimperntusche, mein Gott, wie kann man nur so hübsch sein.

Ich bewege meine Hand unter dem Tisch leicht zu ihrer. Sie stockt kurz, als sich unsere Fingerspitzen berühren, dann liest sie mit einem lächeln weiter.

Unsere Hände berühren sich nur minimal aber es macht Sachen mit meinem Kopf, die ich niemals glaubte zu fühlen.

"Best Friends''  [gxg]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt