Elf

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„Hey", begrüßte er mich. Ich erwiderte seine Begrüßung und lächelte ihn an. Jisung zog sich seinen Rucksack von Rücken und holte ein eingerolltes Plakat auf. Er rollte es auf, damit ich es sehen konnte. Auf dem großen Stück Papier war Felix' lächelndes Gesicht aufgedruckt. Er sah da so glücklich aus. „Haben Sie diesen Jungen gesehen? Bitte melden Sie sich unter dieser Nummer: xxxxxx'. Jisung schaute traurig auf das Gesicht seines Freundes. 'Ich vermisse ihn....ich hoffe es geht ihm gut....". So sehr ich Jisung liebte, er soll nicht über Felix reden. Alles nur nicht über die Krankheit. „Ich würde sagen, dass wir das hier aufhängen. Was meinst du?", fragte ich ihn stattdessen und deutete auf eine freie Stelle neben der Tiefkühlschrank. Die Stelle habe ich mir extra ausgesucht, weil ich sie nicht sehen konnte, wenn ich an der Kasse bin. So musste ich Felix' Gesicht nur dann sehen, wenn ich dort putzte oder etwas auffüllte. Jisung blickte zu mir und folgte meinen Finger, der zu der besagten Stelle deutete. Mein Schwarm fand, dass der Platz gut ist.

Wir hingen das Plakat auf und sobald es an der Wand befestigt war, wollte ich es am liebsten abreißen. „Haben Sie die Polizei informiert?", fragte ich aus dem Nichts. Jisungs Blick senkte sich. „ Wir können uns dutzen und ich habe die Polizei nicht informiert, weil ich genau weiß, dass sie Felix in irgendeine Psychiatrie schicken und er dort vor sich hin sterben würde. Er braucht mich". Ich ballte meine Hand zur Faust. Immer noch redete Jisung davon, wie sehr sich die beiden gegenseitig brauchten. Wie sehr würde ich ihn mit einem Kuss verstummen lassen. Ihm zeigen, dass ich viel besser bin, als sein Freund. Irgendwann wird er sehen, was für ein Fehler er mit Felix gemacht hat. „Und was ist mit seinen Eltern?" Jisungs Miene blieb trist. „Weißt du, Felix' Pflegeeltern interessieren sich für ihn nicht....oh entschuldigung, ich wollte nicht damit anfangen, aber es macht mich so traurig, dass er weg ist...". Aus Jisungs Auge rollte eine Träne. Obwohl das ein weiteres Zeichen ist, wie sehr er seinen Freund liebe, wollte ich nichts anderes als ihn jetzt zu trösten.

„Du kannst ruhig von ihm erzählen, wenn es dir hilft". Jisung lächelte leicht und schaute mich an. Von seinem Blick könnte ich dahin schmelzen. „Danke. Irgendwie habe ich das Gefühl, als könnte ich dir vertrauen. Wie heißt du überhaupt?" Ich erwähnte meinen Namen. Und so kam es dazu, dass sich Jisung auf dem Hocker setzte, der immer bei der Kasse war, und anfing von Felix zu erzählen: Felix' wahre Eltern wollten ihn nicht. Sie fingen an sich zu besaufen und riefen das Jugendamt, damit sie sahen, dass sie für ihren Sohn nicht sorgen konnten und zu ihrer Erleichterung nahmen sie ihn weg. Felix kam daraufhin in eine Pflegefamilie, wo er immer noch keine wirkliche Liebe spürte, denn sie wollten Felix nur wegen dem Geld, was sie für seine Pflege bekamen. Felix verbrachte seine Zuhause deswegen immer alleine. Ohne wirklich Vater- oder Mutterrolle. In der Schule ist er ein Outsider, der seine Schulzeit einsam auf den Schulfluren verbrachte. Dann lernten sich Jisung und Felix kennen. Jisung konnte nicht mehr sehen, wie sehr Felix litt und verbrachte seine Mittagspausen mit ihm. Dann seine Wochenende und dann seine Nächte. Die beiden kamen zusammen. Bis heute war Jisung die einzige Person in Felix' Leben, die sich um ihn sorgte und sich um ihn kümmerte.

Dann fing Jisung an von Felix psychischen Zustand zu erzählen und wieso es so gefährlich war, dass er alleine da draußen war. „Felix kann nicht alleine für sich sorgen. Er vergisst zu essen, zu schlafen, weil seine Psyche so zerfetzt wurde. Ich hab ihn häufig erwischt, wie er sich selber verletzt. Außerdem ist er ein notorischer Lügner. Felix denkt sich immer Lügen aus, weil er solche Angst hat verlassen zu werden. So hat er sich schon in ein paar Schwierigkeiten gebracht. Verstehst du jetzt, wieso er ohne mich nicht auskommen kann? Felix hat niemanden". So herzzerreissend Felix' Vergangenheit war, so kalt lies es mich. Ich spürte keine Empathie für die Krankheit bei mir Zuhause. Da war nichts, was mich erweichen lies. Nur Hass, weil Felix mit seinen psychischen Problemen Jisungs Leben zerstörte. Würde er nie mit ihm zusammen gekommen sein, würde Jisung sich nicht um ihn wie ein Baby kümmern müssen. Bestimmt zerrte es an Jisungs Nerven immer für ihn dazu sein. Es muss doch schrecklich sein die ganzen psychischgestimmten Ausbrüche Felix auszuhalten. Irgendwann wird er selber daran zerbrechen.

Ich musste jetzt die ersten Schritte machen, wollte Jisung überreden Felix gehen zu lassen. Es lohnt sich einfach nicht sich um so jemanden wie Felix Sorgen zu machen. So jemand verdiente jemand so gutes wie Jisung einfach nicht. Ich aber verdiente Jisung, weil ich mich um seine Psyche sorgte. Bestimmt sah Felix nicht mal, wie sehr er seinen Freund schadete. „Kann ich dich umarmen?", fragte ich vorsichtig, hoffte, dass ich damit nicht zu weit ging. Die Grenze zwischen Fremde und Freunde war noch nicht übertreten. Jisung aber zog ihn in seinen Arm und legte die Arme um mich.

Kiddos, ich bin gerade in einem Musikrausch *-* Ich hab wieder soo viele gute Lieder gefunden, die ich schon die ganze Zeit suchte :DD  ES GIBT EINFACH SO VIELE GUTE LIEDER, DIE KAUM JEMAND KENNT :D <33 Was ist euer Gute-Laune-Lied? :D

Brainbleach (Minlixsung FF)Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ