Fünfundzwanzig

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Hatte er etwa Recht? Log ich mich selber an, in den ich mir einredete, dass ich ihn noch abgrundtief hasste? Weil ich ihn zerstören wollte, so wie er mich so lange zerstört hatte? Ich sehnte mich so verzweifelt nach ihm, ich wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Jetzt verstand ich, wieso Jisung mit ihm zusammen war. Felix war wie eine Droge. Er machte mich süchtig nach ihm. Das muss aufhören! Ich darf das nicht tun. Jisung war mein Freund und ich liebe ihn über alles, sollte anfangen meine Fehler wieder gut zu machen. Am besten ich fange an Felix von mir zu stoßen. Er darf mich nicht mit seinen Küssen einlullen, mich nicht so verliebt anschauen, wie jetzt gerade. Mein Herz durfte nicht mehr so rasen und mein Magen sich nicht so flau anfühlen. Ab jetzt würde ich nur noch Jisung in mein Herz lassen. „Lass mich in Ruhe", sagte ich zu Felix und lies ihn stehen. „Hat Jisung was gemacht?", fragte er und lief mir nach. „Er ist unberechenbar". Felix ignorierend lief ich auf mein Zimmer. Jisung schrieb mir. Er fragte mich, ob ich morgen zu ihm kommen könnte, um mit mir zu reden. Sicher will er über meinen Seitensprung reden. Darauf machte ich mich gefasst. Er würde mich beleidigen, böse Sachen aussprechen aber ich verdiente es nicht anders. Jisung durfte so sauer auf mich sein, wie er nur wollte. Verdiente ich alles. Ich sagte zu und erzählte Felix, dass ich morgen Abend nicht da sein werde, dass ich bei Jisung bin. „Bitte geh nicht. Bleib hier bei mir. Er wird dir weh tun...sowie mir...du musst mir glauben, Minho....baby....glaub mir bitte", versuchte er mich vom Gehen abzuhalten aber er schaffte es nicht. Jisung war mein Freund. „Denkst du wirklich, dass ich anfange dir zu glauben, nur weil ich dich mag? Denkst du ich würde mich von Jisung trennen, nur weil du solche schlimmen Lügen über ihn erzählst? Jisung ist ein wundervoller Junge und ich hab ihm so viel Leid angetan wegen dir". Felix ergriff meine Hand. Er zitterte. 

„Bleib hier... du weißt nicht, wie Jisung wirklich ist...du willst das nicht wissen.....er ist ein Monster....und du...du hast mich von ihm befreit...baby....". Er wollte mich umarmen. Konnte er aber vergessen. Sein notorisches Lügen ging mir sowas von auf den Sack. „Du kannst mich nicht davon abhalten ihn nicht zu sehen", sagte ich kalt und schubste ihn von mir weg. Wie so oft stand ich vor dem Spiegel und suchte mir Kleidung aus, die ich für Jisung tragen konnte. Dieses Mal wurde ich nicht von Felix gestört. Ich entschied mich für einen dünnen weißen Strickpulli mit schwarzem Muster und eine hellblaue skinny Jeans. Bevor Felix noch was erwidern konnte, war ich bereits aus der Tür gelaufen. Weil es mit dem Fahrrad schneller ging, schnappte ich es mir und radelte los. Während der Fahrt wurde mir bewusst, dass ich Jisung wieder betrogen hab. Nochmals würde er das sicher nicht gut einstecken aber ich wollte ihn nicht anlügen. Das verdiente er einfach nicht. Wie brachte ich ihm das am besten bei? Er wird so verdammt sauer auf mich sein. Ich hasse mich dafür. Hasste mich, weil ich so schwach wegen Felix war. Jisung empfing mich an der Haustür. Wie süß er wieder aussah. „Komm rein", sagte er und küsste mich. Noch immer fühlte es sich traumhaft an ihn zu küssen aber ich musste an Felix denken. Es war zum Verzweifeln. Jisung zeigte mir das Haus und ich bemerkte, dass er alleine war. „Du hast sicher gemerkt, dass wir alleine sind. Das liegt daran, dass meine Eltern sehr oft auf Geschäftsreisen sind". Das war also der Grund. „Wie wäre es mit einem Film?"

Hörte sich nach einer super Idee an, aber bevor ich mit ihm einen Film anschauen konnte, musste ich ihm zuerst die Wahrheit sagen. Wir standen gerade in seinem Zimmer und Jisung fing an, über Filme zu reden, als ich meine Hand auf seine Schultern ablegte. „Ich muss dir was beichten....." Jisung hörte abrupt auf zu reden, starrte mich nur an. Dann langsam sah ich einen sehr traurigen Ausdruck in seinen dunklen Augen. „Nein....sag dass du mich nicht wieder betrogen hast....." Bitter nickte ich. Am liebsten wollte ich meinen Blick von ihm wenden. Diese Enttäuschung konnte ich nicht verkraften. „Zuerst Felix...dann du....wieso...." Ich horchte auf. „Was hat Felix damit zu tun?" Jisung lies den Kopf sinken. „Er hat mich mehrmals betrogen.....und dabei habe ich alles für ihn gemacht....." Dieser Mistkerl. Ich hätte meiner Vermutung damals nachgehen müssen und ihn einfach umgebracht. Ganz klar erinnerte ich mich an ihn, wie er mich bei seinem ersten Tag in Gefangenschaft mich um Sex anflehte. Wut kochte in meinen Venen, heiß floss sie durch meinen Körper. Mein armer Jisung. Wie sehr er leiden musste. Zuerst war der eigene Freund ein Wrack und dann betrog er ihn noch. Ich hasste Felix noch mehr. Ich legte meine Hand an Jisungs Wange ab. „Das wusste ich nicht....es tut mir so Leid". Jisung entzog sich meiner Berührung und wanderte durch seinen Raum zu einem eingerahmten Bild auf seinem Schreibtisch. Es zeigte ihn und Felix. Sie lächelten.

„Niemand wusste es. Ich hab es für mich behalten....weißt du...ich hab Felix wegen seinen Seitensprünge verziehen. Jedes Mal. Sagte immer, dass es okay ist. Dass er vielleicht einfach jemand anderen brauchte, der es ihm besser besorgen konnte wie ich....ich hab mich viel zu sehr um ihn gesorgt, hab Angst gehabt, ich würde ihn verletzen, wenn wir Sex hatten...ich schätze ich war nicht gut genug....nicht mal für Küsse...." In seinen Worten klang so viel Schmerz. Felix hatte meinen Jisung zerstört und nun war ich sein nächstes Opfer. 

Was wohl als nächstes passieren wird? :'DD  Wie findet ihr die Story bisher?

Brainbleach (Minlixsung FF)Where stories live. Discover now