18. Treue sein für alle Tage...

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Ich möchte an dieser Stelle noch mal ein großes "Dankeschön" und  "Viele Grüße" rausgeben an Little_Ravio und ocemiaou dafür dass ihr immer so fleißig kommentiert und mir Ideen liefert. Das freut mich immer total und gibt mir viel Motivation weitere Kapitels und Storys für euch zu schreiben.  

Sorry für die wieder mal sehr dünne Handlung in diesem Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem...

Viel Spaß Eure Fee

Veröffentlichungsdatum/Überarbeitungsdatum: 25.05.2021/24.06.2021

Personen: Paul Landers, Richard Z. Kruspe, Till Lindemann

Sicht: Paul

Ich gähnte beherzt, als die warmen Sonnenstrahlen am nächsten Morgen über meine Nase kitzelten. Ich atmete tief ein. Der Geruch von Richard stieg mir nicht in die Nase. Ich runzelte die Stirn, öffnete meine Augen und schaute mich um. Wo war er nur? Wieso geht es immer weg?!
Ich fand nicht die Kraft aufzustehen und nach ihm zu sehen. Stattdessen ließ ich mir noch einmal jede einzelne Szene der letzten Nacht durch den Kopf gehen. Ich schmunzelte etwas, da mich selbst der Gedanke an seine Laute ziemlich geil machte. Ich bekam etwas Sehnsucht nach ihm.

Als ich ihn rufen wollte, betrat er das Schlafzimmer. Um seine Hüften hatte er nur ein Handtuch gewickelt. Er lächelte mich an, als er bemerkte, dass ich wach war: „Hey!"
„Hey", sagte ich strahlend zurück. Ich rückte etwas zur Seite, damit er sich neben mich legen konnte und hoch die Decke an. Ich sah, wie sein Grinsen etwas breiter wurde und ich schlagartig rot, weil ich bemerkte, dass ich nackt war.
„Wie kann nur jemand so wunderschön sein", kommentierte er und kam zu mir hinüber. Als Reesh sich zu mir legen wollte sah ich ihn gespielt streng an: „Das dort brauchst du nicht!"
Er lachte und streckte zwei Hände in Höhe, nur um sich darauf des Handtuchs zu entledigen.

Ich empfing ihn mit einem liebevollen Kuss und schmiegte mich an ihn. Ich schloss die Augen langsam und genoss jede seiner Berührungen. Die Wärme, die von ihm ausging, brachte mir eine angenehme Gänsehaut ein.
„Du riechst so gut!", erklärte ich und zog noch einmal seinen Duft ein.
„Das denke ich mir auch immer, wenn du aus der Dusche steigst, es ist schließlich dein Duschgel. Und es bringt mich immer wieder um den Verstand."
Er rollte mich auf den Rücken und grinste mich von oben an, ehe er mich erneut liebevoll küsste und wieder seine vorhergehende Position neben mir einnahm.

„Hast du gut geschlafen?", erkundigte er sich.
„So viel hab' ich glaub' nicht geschlafen", erklärte ich lachend.
„Paulchen?"
„Ja?"
„Vielleicht sollten wir das doch einmal mit einer Beziehung versuchen, meinst du nicht?"
Ich dachte angestrengt nach, bevor ich ihm antwortete: „Ich weiß nicht. Ich lege sehr großen Wert auf Treue innerhalb der Beziehung."
„Ich weiß, dass ich nicht der Treuste bin, aber für dich würde ich es sicherlich schaffen, denke ich", erklärte er.
„Siehst du, du denkst es nur. Aber wissen tust du es nicht. Eigentlich bin ich mit der jetzigen Situation sehr zufrieden."
„Aber ich dachte, dass du mich liebst und wir nur deshalb warten, weil du dich noch nicht bereit dafür fühlst."
„Natürlich liebe ich dich! Ich liebe dich mehr, als alles andere...Das ich noch nicht bereit bin ist einer der Gründe! Ich sollte vielleicht einmal in Ruhe darüber nachdenken."
„Du findest mich also zu untreu oder wie?", langsam wurde Richard sauer.
„Ich will einfach nicht, dass du mich verletzt", stammelte ich.
„Das würde ich nie tun!"
„Die anderen Beziehungen sind bei dir auch durch kleine 'Ausrutscher' zerbrochen und haben nicht länger als 2 Jahre angehalten."
Ruckartig stand er auf. „Dann... Verdammt Paul! Ich kann mich ändern! Und ich würde mich auch ändern, wenn du mit mir zusammen bist! Ich will das doch so sehr. Ich will dich doch so sehr", schrie er und verließ fluchtartig den Raum. Das Haus- was auch immer.
Ich hielt ihn nicht auf. Wie denn auch. Es musste ja soweit kommen. Ich möchte aber nicht nur so eine Art „Spielzeug" für ihn sein das er fallen lässt, wenn er ein anderes gefunden hat. Vielleicht übertreibe ich. Vielleicht übertreiben wir beide, aber verletzten lasse ich mich nicht, da ich ihn schon eine Weile kenne und auch schon genügend Erfahrungen damit machen musste. Aber wenn er mich wirklich liebt und das auch so durchsetzen kann? Ich wollte ihn so sehr an meiner Seite!

Sicht: Richard

„Er übertreibt, ich übertreibe. Wir kriegen uns schon wieder ein", dachte ich mir, als ich wieder zu Hause auf meiner gemütlichen Couch hockte und mit meinem Blick die Tropfen des warmen Sommerreges, welche an meinem Fenster vorbeischossen, verfolgte. Das Fenster hatte ich geöffnet und zog den frischen Duft in meine Nase. Meine Sachen hatte ich mitgenommen, so auch die Gitarre, die Paul mir geschenkt hatte. Ich zog sie hervor und betrachtete sie in Ruhe und bei Tageslicht. Sie war bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und sah sehr herunter gekommen aus. Aber irgendwie auf eine gute Art und Weise... Wie das gehen soll, weiß ich auch nicht, aber die Gitarre ist der greifbare Beweis dafür, dass es funktioniert. Ihr Name ist dem Anschein nach „rzk". Ich lief mitsamt ihr in mein schallisoliertes Musikzimmer und schloss sie an meinen großen Verstärker an: Der Sound ist einfach göttlich und überragt alles, was ich vorher gehört oder selbst gespielt hatte.

Etwa eine Stunde später hörte ich mein Handy klingeln. Schnell nahm ich ab:
„Paul?"
„Ne, nicht ganz", ertönte es von der anderen Seite.
„Oh. Hey Till", sagte ich enttäuscht.
„Wieso so enttäuscht, Scholle?", fragte er mich.
„Hab gerade etwas Streit."
„Oh, okay. Soll ich vorbeikommen? Ich wollte sowieso mit dir reden"
„Klar, gerne! Etwas Ablenkung kann ich jetzt gut gebrauchen"
„Na gut. Bis gleich", sagte er.
„Bis gleich", sagte ich ins Telefon, doch da hatte er schon aufgelegt.

Kurze Zeit später klingelte es an meiner Tür.
„Hey, Till", begrüßte ich ihn und ließ ihn in meine Wohnung.
„Tagchen", er schien guter Dinge zu sein, was ich nicht gerade von mir behaupten kann.
„Was trinken?"-„Nö, danke."
Wir gingen ins Wohnzimmer, wo wir uns auf der Couch niederließen.
„Los. Was hast du denn, Kleiner?", fragte mich Till nun.
„Streit. Ist kompliziert."
„Schneider?"
„Ne, wir sind zwar zu Zeit auch nicht die besten Freunde...", erklärte ich.
„Paul?"
Ich nickte nur stumm.
„Aber was lässt euch denn streiten? Ich versteh' das nicht", gab Till zu.
„Naja, ist kompliziert. Wir regeln das schon. Ist nicht unser erster Streit. Aber danke fürs fragen, Till."
Er zuckte mit den Schulter: „Na gut, wie du meinst."
„Und worüber wolltest du mit mir sprechen?", fragte ich neugierig.
„Über den einen Vorfall zwischen uns..."
Verdammt, ich hatte es schon erahnt, dass dieser mich noch einmal einholen wird.
„Ok", sagte ich verwirrt.
„Ich wollte nur mal erfahren, wie du jetzt über... naja... über mich... fühlst."
Meine Augen wurden groß: „Wie? Fühlst du jetzt mehr oder was?"
„Naja... Schon...", sagte er schüchtern.
Oh nein, was hatte ich nur wieder angestellt.
„Ich meine, wir könnten es auch mit 'ner Freundschaft Plus versuchen", fuhr er fort.

Ich traute meinen Ohren nicht.
„Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein! Till, das passt mir gerade echt gar nicht in den Kram. Auch wenn ich dich enttäuschen muss. Ich hab' aber schon eine am Laufen und wir sind gerade dabei, dass da mehr draus wird. Ich kann doch nicht mit zwei Freunden was haben. Was solln' denn die anderen über mich denken", wies ich ihn schnell zurück.
„Wie du hast schon eine am Laufen?", fragte Till überrascht.
„Ich meine es so, wie ich es sagte: Wir sind auf dem besten Weg zu einer Beziehung. Ich habe lange dafür gekämpft und ich will nicht, dass es kaputt geht!"

Wieso verliebten sich immer alle in mich? Ich verstand die Welt nicht mehr. Erst Paul und jetzt auch noch Till? Das kann ich nicht. Nicht heute und auch nicht morgen!

Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...Where stories live. Discover now