20. Nun das Warten hat ein Ende...

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Glück auf, zu dem schon 20. Teil meiner FF
Viel Spaß Eure Fee

Veröffentlichungsdatum/Überarbeitungsdatum: 27.05.2021/25.06.2021

Personen: Paul Landers, Richard Z. Kruspe

Sicht: Paul

Ich trat völlig aufgelöst in Reeshs Schlafzimmer und schloss die Tür geräuschvoll hinter mir. Nun überkam mich eine Welle der Unsicherheit, Trauer, Verwirrung und Enttäuschung. Ich rollte mich auf seinem Bett zusammen und begann laut zu schluchzten. Heiße Tränen bahnten sich ihren Weg meine rosigen Wangen hinab. Erst der Streit mit uns, dann wollte ich doch schon, dass wir uns versöhnten und eine Beziehung mit ihm anfangen und dann erwischte ich ihn, wie er mit Till rumknutschte. Wieso tat er mir das nur an? Hatte er mich die ganze Zeit nur benutzt? Liebte er mich in Wirklichkeit gar nicht? Aber es hatte sich doch alles so echt und richtig angefühlt. Jeder Kuss, jede Umarmung und jedes Mal 'Ich liebe dich'. Ich wollte nicht, dass er mir das Herz brach. Er hatte es dennoch getan. Dieser Moment hatte die ganzen letzten Wochen zerstört. Die letzten Wochen, die mir so viel bedeuteten. Die mit schönsten Wochen meines Lebens, obwohl es nicht gerade einfach war. Jedes Mal, wenn er bei mir war und ich seine Nähe genießen konnte. Jedes Mal, wenn er sich an mich schmiegte. Jeder Schmetterling, der in meinem Bauch getanzt hatte. War das alles nicht echt und alles für Umsonst gewesen? Ich wusste es nicht. Was ich wusste war, dass ich so traurig war, wie noch nie in meinem Leben zuvor. Ich wollte sterben, so schlecht fühlte ich mich.

Eine Weile lag ich dort und suchte nach Fehlern, die möglicherweise von mir ausgegangen waren. Nach Anzeichen von Richard, dass er es doch nicht ernst meinte. Ich fand nichts. Eigentlich alles war perfekt gewesen. Auch die Momente des Schmerzes. Danach war die Versöhnung umso besser. Sollte das nun alles vorbei sein? Sollte ich vielleicht einfach doch gehen. Warum war ich eigentlich überhaupt noch hier? Weil er mich darum gebeten hatte oder weil ich Hoffnungen hatte, dass er doch mit mir reden würde?

Ein zaghaftes Klopfen riss mich so halb aus meinen Gedanken. Ich konnte nicht sehen, wer da war, weil ich mit dem Rücken zu Tür lag. Selbst wenn ich mit dem Gesicht zur Tür gelegen hätte, hätte ich durch die Tränen, die meine Sehkraft im Moment etwas eingrenzten, nichts erkennen können. Ich konnte mir aber denken, dass der, der ins Zimmer eintrat und die Tür vorsichtig wieder schloss, der war, der für dieses ganze Chaos in mir verantwortlich war.
„Till ist weg", informierte er mich.
Ich sagte nichts. Ich spürte im nächsten Moment, wie er sich sanft neben mich auf das Bett setzte. Glücklicherweise konnte er nur meinen Rücken betrachten, da mich wieder eine Welle aus Tränen überkam. Ich unterdrückte ein lautes Schluchzten.
„Till hat mich angerufen, als ich nach dir wieder hier zu Hause war", begann er zu erzählen. Ich lauschte seinen Worten, mit denen er fortfuhr: „Ich war so durch den Wind, nach unserer Auseinandersetzung, dass ich ihn zu mir eingeladen habe. Er wollte sowieso mit mir reden..."
Er unterbrach kurz, sodass ich etwas sagen konnte. Das tat ich aber nicht.
„Nun... Er ist dann hergekommen, hat mir von seinen Gefühlen erzählt und mir angeboten eine Freundschaft Plus mit ihm anzufangen, bis ich mir mit meinen Gefühle im Klaren bin."
Mein Blick verfinsterte sich und die Gewitterwolke in mir riss es mit den vielen Blitzen fast auseinander. Jedoch blieb sie weiterhin bestehen.
„Dann habe ich gesagt, dass ich schon jemanden liebe und dass es gerade ganz gut läuft. Er ist dann irgendwie sentimental geworden und ich habe ich umarmt. Nach einer Weile hat er mich dann geküsst. Ohne meinen Willen! Ich wollte mich befreien und mich wehren, doch er ist einfach viel zu stark gewesen. Außerdem stand ich unter Schock und..."
Weiter kam er nicht, da ich mich auf setzte und in seine Richtung drehte.
Er schlug seine Hand vor seinen Mund, als er mich so sah: Verzweifelt, traurig und komplett verheult. Er nahm mich sofort in den Arm: „Bitte wein' nicht! Bitte! Ich kann es nicht ertragen dich so leiden zu sehen."
Er wiegte mich, sodass mich noch eine Welle überkam.
„Wieso tust du mir nur sowas an. Es hat mir so das Herz gebrochen", sagte ich heiser unter Tränen.
Er schluchzte: „Ich weiß... Ich weiß und es tut mir leid! Ich weiß auch, dass es nicht hilft mich zu entschuldigen, aber ich hoffe trotzdem, dass du mir verzeihen kannst. Ich könnte ohne dich oder in der Gewissheit nicht leben, dass es dir schlecht geht. Ich liebe dich doch so, Paulchen."
Zur Antwort löste ich unsere Umarmung etwas und küsste ihn beherzt auf seinen Mund mit den warmen, weichen Lippen.
Als ich mich löste flüsterte ich noch: „Ich liebe dich doch auch so. Ich will dich einfach für immer an meiner Seite haben!"
Ich löste mich nun komplett aus seinen Armen und nahm seine Hände. Er sah verwirrte aus.
„Richard, willst du mich DEIN Paul nennen und eine Beziehung mit mir versuchen?", fragte ich ihn. Es erschien mir für richtig. Richtig mit ihm zusammen zu sein.
„Natürlich will ich das!", antwortete er mir uns küsste mich leidenschaftlich. Ich hatte es so vermisst, ihm so nahe zu sein.

Ich lag nun wieder in seinen Armen. Immer wieder küsste er meinen Haaransatz und beteuerte immer wieder, wie glücklich er sei.
„Was wird sich jetzt alles so verändern?", fragte ich ihn.
„Eigentlich nichts, außer dass du damit leben musst mich fast ständig um dich zu haben", antwortete er und lachte.
„Damit kann ich gerade so leben, denke ich", lachte nun auch ich und küsste ihn erneut.
„Verdammt Paul, hör bitte einfach auf so wunderschön zu sein!", flehte er mich gespielt an und fuhr mit seinem Daumen meine Unterlippe nach, welche er auch gleich wieder liebkoste.
„Verdammt Reesh, ich liebe dich!", hauchte ich in sein Ohr und verteilte von dort an Küsse über sein Gesicht, bis zu seinem Mund. Dieses Mal hielt dieser etwas länger an und wurde auch zu einem leidenschaftlichen Zungenkuss. Er schmeckte wie immer: Einfach zu dahin schmelzen. Seine warme Zunge umspielte gekonnte meine, sodass wir uns einige Zeit später wildknutschend vorfanden und uns wieder keuchend lösten. 

Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit...Where stories live. Discover now