Verbundenheit x Existenzlos

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~ Kiaras Innerer Monolog ~

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn man ganz allein ist und sich nichts sehnlicher wünscht als das irgendjemand einem die Hand reicht und einem sagt das alles gut wird? Selbst wenn diese Worte nicht der Wahrheit entsprechen, selbst wenn es nur eine Lüge ist die im nichts verblasst, in diesem einen einzigen Augenblick können solche Worte einem das Leben retten ganz egal von wem sie kommen. Reina hatte mir diese Worte oft gesagt. Immer und immer wieder hatte sie mir gesagt das alles gut wird, dass ich irgendwann Freunde und Glück finden würde, solang ich nur an mich selbst glaubte, solang ich nur weiter ging und mir treu blieb und wann immer ich begann auf meinem Weg zu wanken würde sie mich wieder auf den rechten wegschubsen oder mich auf meinem neuen Begleiten. Vor einigen Jahren hatte ich Reina ihren Herzenswunsch erfüllt, ich war für sie in diesem Moment wie ein Ritter in Strahlender Rüstung der die Holde Maid rettete. Naja nicht ganz so aber so ungefähr könnte man es beschreiben. Zumindest beschrieb Reina es einmal so. Nachdem sie sich mir angeschlossen hatte, hatte sie mir oft Märchen erzählt, in den meisten von ihnen ging es um meine Prinzessinnen oder eine arme Frau die später eine wurde, naja zuerst aber ging es dieser Frau nicht gut oder ihr wurde etwas Schlimmes angetan, aber in jedem dieser Märchen kam am Ende ein Prinz in strahlender Rüstung und rettete die Frau, sie heirateten und wurden glücklich. Reina erzählte mir auch, dass sich so ziemlich jedes Mädchen wünschen würde so einen Prinzen zu finden und einmal im Leben Prinzessin sein könnte – etwas das ich absolut nicht nachvollziehen konnte – bis jetzt zumindest. Für mich waren Prinzen immer irgendwelche Männer die freiwilligen Strumpfhosen trugen und sich als Helden aufspielten nur weil sie reich geboren wurden und Mal ehrlich wer wollte den so einen Kerl haben? Das war es was ich immer gedacht habe, wenn Reina mir von diesen Märchen und Träumereien erzählte, allerdings genau jetzt, in diesem einen Augenblick konnte ich es zum ersten Mal verstehen. In dem Moment in dem jegliche Hoffnung von mir gewichen und meine Augen dem Tod entgegenblickten, in diesem einen Moment wurde mein Retter von einem strahlenden leuchten umgeben, das ihn schöner und anmutiger wirken ließ als jeden anderen Mann auf dieser irdischen Welt. Es war dieser eine kurze Augenblick der mein Herz höherschlagen ließ, mir die röte ins Gesicht trieb und mein Herz erwärmte. Nie hatte ich geglaubt das jemals jemand zu meiner Rettung eilen würde, doch man sollte niemals nie sagen. Wie aus dem nichts war er aus dem Verborgenen gekommen, hatte die Hand welche gegen mich erhoben wurde gestoppt. In jenem Augenblick fühlte ich so viel wie ich es noch nie zu vor tat. Meine Gedanken kreisten, wurden unfähig sich zu ordnen drehten sie sich doch nur noch um diesen einen Mann, um diesen Kleinen Vampir den ich vor kurzem gefunden hatte. Ich wusste nicht was er hier tat, warum er mir gefolgt war oder wieso er mir überhaupt half, doch in diesem Augenblick spielte das alles keine Rolle, den in diesem einen Augenblick hatte er mir das gegeben was mir nicht einmal Reina in all den Jahren die wir bereits zusammen waren geben konnten. Rettung. Ja, Er Feitan hatte mich gerettet. Nicht nur vor diesem Angriff, nein viel mehr hat er mich vor mir selbst gerettet, den mit dieser Handlung gab er mir etwas was ich schon längst verloren glaubte – Hoffnung. Zum ersten Mal glaubte ich Reinas Worten und dies allein verdankte ich Feitan und ja so manch einer mag nun behaupten das wäre der Moment wo ich mich in ihn verliebt habe, aber ich würde das nicht so sehen. Es war viel eher der Moment in dem er mir den Wert meines Lebens vor Augen hielt. Denn was auch immer sein Grund für dieses Handeln gewesen sein mag – in jenem Moment gab es einen Grund der mein Leben wertvoll genug machte und das allein reichte für mich aus, mein Leben wieder wert zu schätzen und zu erkennen warum ich all die Jahre gekämpft hatte. Mit anderen Worten er sagte mir das ich leben soll und erst wenn man selbst Lebt ist man in der Lage Liebe zu finden. Wäre er an diesem Tag, an diesem Augenblick nicht aufgetaucht hätte diese ganze Welt für mich vielleicht nie mehr ein Sinn ergeben.

Diese Erkenntnis war es welche mir Tränen in die Augen trieb. Es waren Tränen der Verzweiflung über die letzten Jahre gemischt mit Tränen der Freude auf das ich nun endlich mein Glück finden würde.

Im Netz der Spinne Feitan x OCWhere stories live. Discover now