𝑪𝒓𝒐𝒘𝒏𝒔 ʸᵒᵒⁿˢᵉᵒᵏ | ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ | ⁿᵃᵐʲⁱⁿ

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Hoseok's PoV

" Hoseok? Es wird Zeit.", höre ich hinter mir Seokjin's gedämpfte Stimme, als er leicht gegen die Tür klopft, die das Bad, in dem ich stehe, von meinem Schlafzimmer trennt.

Ich jedoch scheine wie erstarrt, betrachte meine Hände, die sich an dem Waschbecken fest krallen, als wäre es der letzte Halt, den ich habe. Nur langsam hebe ich den Kopf, als ich auch Jimin's leisere Stimme vernehme und er wieder nach mir ruft, doch keiner die Tür öffnet.

Meine Gedanken halten mich davon ab, zu ihnen zu gehen, nur um kurz darauf in das Gesicht meines Vaters zu blicken.

Es ist nicht, dass ich Angst davor habe.
Keines Fall, auch nicht vor den möglichen Konsequenzen. Es mag vielleicht sehr selbstgefällig klingen, aber mein Vater weiß, was er an mir schätzen kann. Ich bin der einzige Thronfolger, der in Frage kommt. Meine Schwester könnte niemals Königin werden, allein schon weil sie weiblich ist. Frauen herrschen in dieser Welt nicht. Es muss immer einen männlichen Thronfolger geben und wenn nicht ersten Grades, dann eben zweiten oder dritten.

Was aber nichts zur Sache macht.

Es sind nicht die Dinge, die mich innerlich gerade wirklich quälen. Eher der Grund, warum gerade jetzt das Chaos herrscht. Ich bereue es nicht so abrupt einfach abgehauen zu sein, Yoongi wegen.

Aber würde man mich fragen, ob ich es noch einmal tun würde, wenn Minaya ein zweites Mal hier stehen würde und um meine Hilfe bitten würde, gerade eben, weil Yoongi nicht er selbst ist, würde ich wahrscheinlich ablehnen müssen.

Yoongi bedeutet mir viel, aber die Frage, die mir plötzlich in den Kopf schoss, als ich wieder aufwachte, war, ob Yoongi ebenso für mich empfindet.

Momentan macht es trauriger Weise nicht den Anschein. Er wollte Sou einen Antrag machen, weil er sich nicht traut es seiner Mutter zu gestehen.

Genau dieser Gedanke lässt mein Herz schmerzhaft zusammen ziehen. Ich mag diese Gedanken nicht, aber sie gehen auch nicht mehr aus meinem Kopf.

Ich würde wirklich alles für Yoongi tun, nur weiß ich nicht, ob es andersrum auch so wäre.
Wie würde er sich entscheiden, wenn es hieße ich und die Wahrheit oder die Lüge, nur um nicht seiner Angst ins Gesicht sehen zu müssen. Nur damit die Wahrheit nicht ans Licht kommt und jeder ihn noch für den hält, der er gerade jetzt ist oder vorspielt zu sein.

Wovor hat er so große Angst?! Warum versuche ich es zu verstehen, aber schaffe es einfach nicht? Ist es wirklich so kompliziert oder ist es Yoongi der es erst so komplex macht?
Oder ist er sich selber unsicher? Wenn er bei mir ist, macht es den Anschein, dass er mich genauso sehr mag, wie ich ihn. Doch wenn er nicht mehr an meiner Seite ist, scheint es plötzlich so, als wäre da nichts mehr, außer eine tiefere Freundschaft.

Aber er kann das schlecht als eine Freundschaft betiteln, das zwischen uns ist!

" Hoseok!", schreit plötzlich eine laute Stimme und kurz darauf wird die Tür von Aera aufgerissen. " Was machst du so lange?! Deine Eltern warten schon. "

" Ich weiß", hauche ich und reiße meine Augen von meinem eigenen Spiegelbild.

" Lasst uns gehen.", atme ich, mich selber aufraffend, aus und straffe meine Schultern.

Eine angespannte Stimmung verbreitet sich mit jedem weiteren Schritt, den ich in Richtung des Thronsaales sitze.

Ich weiß nicht, was mich hinter den Türen erwartet.
Mein Vater, der mich mit zutiefst enttäuschten Blick gegenüber tritt, oder er mich womöglich anschreit? Vielleicht sagt er auch nichts.

Ich kann es wirklich nicht sagen.

Noch als sich die Türen vor mir zu dem Saal öffnen, schiebe ich alle unwichtigen Gedanken beiseite. Ich brauche dringend einen klaren Kopf, wenn es um meine Zukunft und die von Veiret geht.