Verliebt in eine Stripperin

Kapitel 4

Zayn’s POV

Als das Auto stehen blieb, öffnete ich hastig die Türe und ging auf unser Hotel zu. Harry versuchte hinter mir Schritt zu halten, aber ich wollte im Moment wirklich nicht mit ihm reden. Glücklicherweise war ich nach wenigen Minuten vor meinem Hotelzimmer und zog mich aus um eine Dusche zu nehmen.

Als das heiße Wasser auf meine Haut traf zuckte ich kurz zurück, bis mein Körper sich an die Temperatur gewöhnte. Meine Gedanken schweiften aber immer um das Mädchen mit den braunen Augen, dass früher meine beste Freundin war. Wie soll ich nur herausfinden, warum sie eine Stripperin wurde?!

Ich erinnere mich noch, als wir früher gemeinsam Hausübung machten oder wir uns bei Ariana zu Hause gemeinsam stundenlang unsere Lieblingsserien angesehen haben. Sie lachte immer an den unpassendsten Stellen und ich musste mir dann immer ein grinsen verkneifen, wenn sie ihren Kopf nach hinten warf und ihre Augen zukniff.

Leider konnte ich keinen Funken von der alten Ariana in dieser neuen Version von ihr finden. Es ist, als wäre sie eine ganz andere Person mit, einem ähnlichen, erwachseneren Aussehen. Wobei ihre Figur unglaublich aussah. Früher trug sie immer Jeans und zu große Pullover und wurde manchmal sogar als Junge verwechselt.

Ich weiß gar nicht wie viel Zeit vergangen war, aber meine Hände fingen an sich schrumpelig anzufühlen und ich stieg aus der Dusche. Mit einem Handtuch fuhr ich mir durch meine Haare und band mir ein anderes um meine Hüfte.

Hastig suchte ich mein Handy und rief Robert an, der mir schon oft geholfen hat, wenn ich an Informationen wollte. Es piepte zweimal am anderen Ende und ich wurde ungeduldig.

„Hallo?“ fragte jemand plötzlich.

„Ich bin’s Zayn.“ antwortete ich schnell.

„Was brauchst du dieses Mal?“ lachte er über den Hörer und ich unterbrach ihn schnell, da er oft dazu neigte uninteressante Dinge zu erzählen „Ich brauche alle Daten die du über die Personen Namens „Ariana Grande“  finden kannst. So schnell wie möglich!“ fügte ich noch dazu, damit er sich nicht ewig damit Zeit lässt.

Er summte am anderen Ende und ich verdrehte meine Augen. „Verstanden Robert?“ fragte ich leicht irritiert bei seinem stillen Verhalten. „Ja, ich rufe dich morgen zurück.“ Meine Stimmung hob sich leicht und ich bedankte mich noch bei ihm, bevor ich ablegte und mich ins Bett warf.

Meine nassen Haare standen in alle Richtungen, aber das störte mich am wenigsten, denn das Einzige an das ich denken konnte war das Mädchen aus meiner Kindheit.

Ariana’s POV

Dieser Abend war ein einziges Chaos und ich war froh, als Ted mir meinen monatlichen Check in die Hände drückte und ich diesen Club verlassen konnte. Meine Wohnung war nur zehn Minuten von hier, doch die Kälte war gnadenlos und ich kam zitternd beim Eingang des Wohnhauses an.

Amy unsere Vermieterin saß in ihrem Büro und ich trat zu ihr um meine Miete für das vergangene Monat zu bezahlen. Sie blickte zu mir und nahm mir hastig meinen Umschlag aus der Hand. Sie war ziemlich wortkarg und ignorierte die Hausbewohner eigentlich immer. Es konnte zwar manchmal nerven, aber man gewöhnt sich nach der Zeit daran, sich um alles selber kümmern zu müssen.

Müde fuhr ich mit dem Lift in den dritten Stock und steuerte auf meine Wohnungstüre zu. Nachdem ich mich abgeschminkt und geduscht habe, wärmte ich mir etwas auf, als plötzlich mein Telefon piepste.

*Konnte einfach nicht warten dir zu schreiben, hast du morgen Zeit?*

Für einen Moment starrte ich verwirrt auf den Bildschirm und überlegte, ob schon wieder einer der Männer meine Nummer erwischt hatte und mir nun schrieb. Als ich aber genauer blickte bemerkte ich von „Harry“ und einem Herz danach.

Meine Augen sind fast herausgefallen, er hat mir wirklich geschrieben. Hastig tippte ich ihm zurück.

 *Ja bis 6 Uhr abends hab ich Zeit, dann muss ich arbeiten*

Ich legte mein Handy weg, damit nichts verbrennt und meine Gedanken waren erneut bei Zayn. Wieso musste er wieder zurück in mein Leben kommen, nachdem er mir mein Herz vor zwei Jahren gebrochen hat und dann einfach abgehauen ist. Nur daran zu denken brachte zu viele Erinnerungen hoch und ich verdrängte den Gedanken und ersetzte ihn durch Harry. Belanglos tippte ich auf meinem Handy herum, während ich aß und wartete auf eine Antwort von ihm.

---

Ein nerviges Klingeln rüttelte mich aus meinem Schlaf und ich sah, dass mich jemand zu anrufen versuchte. Ich saß noch immer auf dem Barhocker und musste wohl gestern darauf eingeschlafen sein. Sofort stach mir Harry’s Name ins Auge und ich hob ab. „Hallo“ versuchte ich so gut wie möglich zu formen und gleichzeitig nicht dabei so zu klingen als wäre ich erst gerade aufgestanden.

Scheïße es ist schon fast Mittag und ich hab den ganzen Tag verschlafen. Zum Glück konnte er mich nicht in meinem Zustand sehen.

„Hallo Ariana, endlich hebst du ab, ich hab versucht dich schon drei Mal zu erreichen“ murmelte er leicht verwirrt. Wieso kannte er meinen Namen? Vielleicht hat er ihn gelesen, als er meine Nummer eingespeichert hat?

„Sorry, ich hab verschlafen und bin gerade erst aufgewacht“, antwortete ich verlegen. Vielleicht will er sich jetzt nicht mehr mit mir treffen.

„Okay, hast du Zeit, mit mir essen oder so zu gehen?“ fragte er diesmal etwas leiser. Mein Gesicht wurde rot und ich sprang fast vor Freude auf. Es war so lange her, dass mich jemand fragte mit ihm essen zu gehen, da mich die meisten wegen meines Jobs nicht als Freundin haben wollen, oder davon später erfahren und mich dann verlassen. 

„Ich hole dich um ein Uhr ab, sei bereit.“ lachte er in den Lautsprecher und ich strahlte vor mich hin. Er sagte noch schnell „Tschüss“ bevor er mich wegdrückte und ich sprang auf um mich umzuziehen für unser „Date“, war es überhaupt eines? Ich werde es wohl früher oder später herausfinden.

Zayn’s POV

Mit einem lauten Prall landete ich auf dem Boden und stöhnte laut auf. Zwar eine unsanfte Art geweckt zu werde, aber ich war nun wenigstens wach. Meine Klamotten lagen am Boden verstreut und ich rutschte fast aus, als ich mich aufrappelte und mein Handy nach neuen Anrufen checkte. Wieso hat Robert noch nicht zurückgerufen?

Genervt startete ich meinen Tag mit einem Müsli um Mittag. Heute Abend haben wir auch noch ein Konzert und ich war alles andere als fertig und beschloss mich noch einmal zu duschen und fand nach einer Weile auch die passenden Klamotten für meinen Auftritt.

Meine Gedanken wanderten immer wieder zu Ariana und was sie wohl gerade macht. Egal wie sehr ich versuchte sie zu vergessen, sie war zurück in meinem Gedächtnis. Ich wollte sie unbedingt noch einmal sehen bevor wir in zwei Wochen auf unsere nächste Tour gehen. 

Ich stylte meine Haare vorm Spiegel und überlegte in meinen Gedanken, was ich zu Ari sagen sollte wenn ich sie das nächste Mal treffe. Nervös fuhr ich mir mehrmals durch meine Haare und ich wusste, dass es sicherlich nicht einfach sein würde sie davon zu überzeugen, dass ich nicht das größte Arschlōch bin, dass es gibt.

Ein klingeln ließ mich aus meinem Tagtraum reißen und ich hob schnell ab. „Na, endlich rufst du zurück!“ knurrte ich leicht gereizt. Zum Glück kannte er mich schon länger und ignorierte meine harsche Begrüßung.

„Ich habe eine Ariana Grande gefunden die zu deiner Beschreibung passt! Die einzigen Informationen die ich finden konnte waren, das sie die Schule abgebrochen hat, nachdem ihre Eltern bei einem Autounfall gestorben sind. Sie war die einzig Überlebende und ist nachdem sie Volljährig wurde von ihren Großeltern weggezogen und hat dann in einem Stripclub zu arbeiten angefangen." 

In diesem Moment hat es mir meine Sprache verschlagen und mir fiel mein Smartphone aus den Händen. Ihre Eltern waren Tot und Ari war mit im Umfall verwickelt gewesen. Sie stand sich doch immer so nahe und obwohl sie nicht meine Eltern waren habe ich sie auch fast jeden Tag gesehen. Es musste gleich nach meinem Durchbruch geschehen sein. Nachdem ich sie schon abgewiesen habe, starben auch noch die zwei wichtigsten Personen in ihrem Leben. Sie muss soviel alleine durchgestanden haben und ich war nicht für sie da.

In meinen Gedanken versunken hebte ich mein Handy auf und hielt es gegen mein Ohr. „Sonst gibt es leider nichts mehr über sie.“ meinte er laut. Ich war unfähig zu sprechen und atmete tief durch. „Ich werde dir das Geld überweisen und danke für deine Hilfe.“ murmelte ich schnell und legte ohne weiteres auf.