Kapitel 6

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Ich weiß ja, dass Natsu und Lisanna sich damals sehr nahe standen und so gut wie unzertrennlich waren, aber das war damals. Heute ist heute und heute ist alles anders. Lisanna ist erwachsen, sollte man sich da nicht auch so verhalten? Nachdem Makarov mir einiges mehr über die Vergangenheit der beiden erzählt hat, als ich eh schon wusste, habe ich es etwas mit anderen Augen sehen können. Aber jetzt wo ich auf dem Heimweg bin und alleine darüber nachdenken kann, kommt mir alles so absurd vor. Es ist ja nicht so als hätte ich ihr ihren besten Freund einfach so vor der Nase weggeschnappt und ihn für mich beansprucht. Natsu und ich haben uns angefreundet und zusammen viel erlebt. Er war damals derjenige, der aus uns ein Team gemacht hat. Damals wusste ich noch gar nichts von Lisanna. Ich verstehe das alles einfach nicht. Was habe ich ihr getan? Wie kann sie mich so sehr hassen? Ich fahre mir kurz durch die Haare und richte mich auf. Ich muss dem ein Ende bereiten. Eigentlich ist das ja nicht meine Aufgabe, auch weil ich nicht mehr zu Fairy Tail gehöre, aber Happy ist mein Freund und ich habe es ihm versprochen. Als mein Zug anhält steige ich sofort aus und verlasse den Bahnhof. Ich laufe durch die Stadt, auf der Suche nach einem Buchladen. Ich laufe an vielen Läden vorbei, an welchen die Essen verkaufen, aber auch an Läden die Haushaltsgeräte und Zubehör verkaufen oder am Bars und Tavernen. Aber kein Buchladen ist darunter, dabei war ich mir so sicher, dass hier irgendwo einer war. Ich kenne mich wohl doch noch nicht so gut hier aus wie ich dachte. Als ich nach einigen Minuten immer noch nicht fündig werde, laufe ich zurück zum Gildengebäude. ,,Lucy-sama?". Ich werde aufgehalten als mich jemand ruft. Ich sehe zur Seite und entdecke Yukino, die gerade aus einer Seitengasse kommt. ,,Hallo Yukino. Was machst du denn hier?". Sie kommt auf mich zu und bleibt knapp neben mir stehen, als sich jemand an ihr vorbei drängt. ,,Entschuldige bitte", sie kratzt sich verlegen am Arm. ,,Ich war unterwegs und habe wieder einmal Süßkram gekauft und was machst du hier? Soweit ich weiß bist du heute recht früh aufgebrochen". Sie zeigt mir ihren Beutel voll mit Süßigkeiten und lächelt, ehe sie mich wegen ihrer Frage auffordernd ansieht. ,,Ich suche einen Buchladen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich hier einen gesehen habe, aber irgendwie finde ich ihn nicht mehr wieder", verlegen fahre ich mir durch die Haare. ,,Wenn du den kleinen Laden meinst, der dieses runde Schild über sich hängen hat, dann kann ich dir zeigen wo der ist. Ich bin da oft drin". Sie nimmt meine Hand und zieht mich mit sich, nachdem ich es bejaht habe. Wir laufen durch einige Gassen und biegen um viele Ecken, ehe wir auf eine belebte Straße zurückkehren. Wir durchqueren diese Straße und nur wenige Augenblicke später sind wir auch schon da. ,,Du kannst dich eigentlich immer am Palastgarten orientieren, denn wenn du diese Straße zu ende läufst, dann kommst du dort hin". Yukino streckt ihren Arm in die Richtung die sie meint und sieht mich dann an. ,,Danke. Irgendwie war ich vorhin etwas orientierungslos. Ich war auch schon ein paar Mal in diesem Laden, aber irgendwie habe ich den Weg nicht mehr gefunden", ich lache verlegen und Yukino lächelt mich an. ,,Das ist verständlich. Diese Stadt hat so viele Wege, Gassen, Läden und Stände, dass man sich hier schon verlaufen kann. Das passiert mir auch öfter mal". Jetzt ist es Yukino die lacht. Ich stimme mit ein und gemeinsam machen wir uns, nachdem ich beschlossen habe morgen in den Laden zu gehen, auf den Weg zurück zur Gilde. ,,Bist du schon aufgeregt? Also wegen der großen Veranstaltung?", ich sehe sie von der Seite aus an und laufe neben ihr her. ,,Ja, sehr. Ich bin nicht so stark wie du es bist und neben den starken Jungs bin ich nur der schwache Ersatz für Lady Minerva". Verstehend nicke ich. Ich weiß das Yukino eine eher zurückhaltende Person ist und das sie nicht um Aufmerksamkeit buhlt, aber sie macht sich schlechter als sie eigentlich ist. Yukino ist stark, auch wenn sie das selbst nicht weiß. ,,Wir sind da". Yukino holt mich aus meinen Gedanken und macht mich auf unsere Ankunft aufmerksam. Wir betreten das Gebäude und werden, auf dem Weg zu unseren Zimmern, auch direkt von einer bestimmten Person aufgehalten. ,,Na sieh mal einer an. Die beiden Geistermagierinnen". Minerva lehnt an der Wand und sieht uns, wie immer, abwertend an. ,,Ihr habt euch zusammengeschlossen, wie süß". ,,Was willst du Minerva?". ,,Gar nichts. Ich wollte nur sichergehen, dass du auch wieder zurückkommst. Nicht, dass du wieder verschwindest". Mit diesen Worten dreht sie uns den Rücken zu und verschwindet durch den langen Flur. Yukino und ich sehen uns nur stumm an und kichern dann dümmlich. Wir gehe zu meinem Raum und verabschieden uns dann. ,,Und pass auf, dass sie dich nicht auch nachts beobachtet". Yukino verschwindet kichernd hinter ihrer Tür und auch ich schließe meine Tür dann.

Wir, ein Team? Und wovon träumst du nachts? TEIL 2Where stories live. Discover now