Chapter 40

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Und? Was sagst du?", fragte mich T.

Meine Sprachlosigkeit sagte wohl schon alles. Ich hätte niemals das erwartet.

Wir standen in einem ordentlich gepflegten Garten. Ich glaube es ist eine Art Rosengarten. Vor uns war eine alt aussehenden Mauer, an welcher sich die unterschiedlichsten Arten von Rosen hoch rankelten. Der Rasen unter meinen Füßen war hellgrün und ich hätte schwören können, dass jeder dieser einzelnen Grashalme genau dieselbe Länge hatten. Neben der alten Steinmauer führte ein Kiesweg entlang. Ich drehte meinen Kopf etwas nach rechts und sah, dass in der Steinmauer eine Art Fenster eingebracht war. Vielleicht war es auch keine Mauer, sondern eine Art Gebäude. Die Rosen hatten so viele unterschiedliche Farben. Ich wusste gar nicht, dass es so viele verschiedene überhaupt gab. Da waren rote, rosafarbene, weiße, gelbe und sogar schwarze. Ich erschrak, als mich plötzlich etwas berührte. Dieses etwas war T, er tippte mich an. Ich schloss meinen Mund, denn anscheinend war mir unmerklich die Kinnlade nach unten gefallen.

„Wow", war das einzige was ich hervorbrachte. T lachte und ging auf die Mauer, oder das Gebäude, oder was auch immer es sein mag, zu. Ich sah noch Pipi an ihm vorbeirennen und schon war sie um die Ecke des Steinartigen Dings gebogen. Ich ging ihnen nach. Der Weg führte sogar hinein. Es war tatsächlich ein Gebäude, bessergesagt war es die Ruine eines Gebäudes. Es hatte nur noch zum Teil ein Dach und war generell schon sehr zerfallen, dennoch sah es wunderschön aus. Alles hier sah wunderschön aus.

Ich ging weiter hinein und ganz in der Mitte stand T. Er stand vor etwas. Ich ging näher heran, um erkennen zu können, dass er vor einem kleinen Springbrunnen stand. Das Wasser plätscherte und ich sah, dass in diesem Springbrunnen, wie es oft üblich ist, ganz viele Münzen lagen.

„Wünsch dir was", sagte T und ich zuckte etwas zusammen, weil ich gar nicht gemerkt hatte, wie nah er neben mir stand. Er hielt mir eine 10 Cent Münze hin. Ich nahm sie schloss meine Augen und warf sie rein.

„Was hast du dir gewünscht?", fragte er.

„Wenn ich das sage, dann geht es doch nicht mehr in Erfüllung", gab ich zurück und musste unwillkürlich lächeln.

„Stimmt", sagte T und musste auch lächeln.

Dieses Lächeln.

„Wieso wusste ich nichts hiervon?", fragte ich und zeigte mit meinen Händen auf das alles um uns herum.

„Weil die Besitzer von diesem Rosengarten, keine Touristen mehr hier haben wollen, seit vor einiger Zeit alles von Jugendlichen zerstört wurde. Deshalb wurden alle Schilder entfernt und nur noch ein Paar wissen davon. Und es liegt sowieso sehr versteckt, wie du schon mitbekommen hast.", antwortete er und zeigte in Richtung des Busches, durch den wir gekommen waren.

„Dafür sieht jetzt aber alles wieder echt schön aus", sagte ich daraufhin.

„Das stimmt"

Wir gingen weiter den Weg entlang und kamen an vielen, sehr vielen Rosen vorbei. Überall duftete es so wunderbar.

Es war einfach wunderbar.

Das alles war wunderbar.

-

Lie und T setzten sich auf den so perfekt aussehenden Rasen. Sie redeten, lachten und es schien wie früher zu sein, als sie jeden Tag stundenlang miteinander gesprochen hatten. Genauso verliefen auch die nächsten Tage. Lie blieb bei Sara über die Nächte und verbrachte fast jede weitere Stunde des Tages mit T. Sie sprachen sehr viel übers allein sein, über Ängste, über sich, ihre Träume, über alles. Jeden Abend, wenn Lie auf dem Sofa von Sara lag, dachte sie darüber nach was sie fühlt. Jedes Mal legte sie sich darauf fest, es vielleicht am nächsten Tag herauszufinden, wenn sie T wiedersehen würde. Lie hatte keine Albträume mehr. Sie schlief tief und fest und träumte.

Sie träumte gut.

Alles war gut.

Es schien sogar sehr gut zu sein.

What am I looking for? (Taddl ff)Where stories live. Discover now