Kapitel 40

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Meine Wut stieg mit jeder Minute, die ich an dieses Bett gefesselt war.

Ich hatte alles Mögliche versucht, um loszukommen, was zwecklos war. Aber ich musste mir eingestehen, dass ich nie erwartet hatte das zu schaffen. Versucht hatte ich es trotzdem. Die Hoffnung starb bekannterweise zuletzt.

In einem Film hatte ich mal gesehen, dass sich ein Typ den Daumen ausrenkte und so aus den Handschellen kam. Keine Ahnung, ob das wirklich funktionierte. Darüber nachgedacht hatte ich, aber der Gedanke war mir zu schmerzhaft.

Irgendwann hatte ich es aufgegeben und mich hingelegt. Was unbequem war, aber ich konnte sowieso nichts tun. Schlaf wäre eine gute Idee.

Das Gute daran war, dass ich erholt wäre und Silas besser den Schädel abreißen könnte. Sofern er wiederkommen würde. Auch, wenn er eine gute Erklärung für sein Handeln hatte. Nein, das war zu viel. Er kettete mich an, wie einen Hund und lässt mich zurück.

Bei Glück würde es Lena irgendwann auffallen, dass ich festhing. Bei Pech könnte ich lange warten.

~~~

Meine Hoffnung wurde am nächsten Morgen erfüllt, denn es klopfte an der Tür. Silas war das niemals, der würde nicht klopfen.

"Herein!"

Meine Rettung war endlich gekommen, sofern besagte Person Handschellen öffnen konnte.

Die Tür ging auf und es war Lena. Sie sah sehr überrascht aus und ich klärte das lieber gleich auf. Nicht, dass Lena das falsch interpretierte.

"Silas wollte, dass ich hier bleibe, aber ich wollte abhauen. Deshalb wurde ich befestigt. Deine Hilfe wäre gerade echt nett."

Es dauerte einen Moment, bevor wieder Leben in sie kam. Natürlich musste sie erst mal lachen. Es war ein richtiger Lachanfall, jedoch war das nur für sie lustig.

Ich fuhr sie an: "Lena! Könntest du mir bitte helfen?" Meine Nerven waren am Ende, da konnte ich nicht mehr ruhig bleiben. Sie holte tief Luft, um sich zusammenreißen zu können und antwortete: "Ok, Ivy. Ich würde dir sehr gerne helfen. Aber, wie stellst du dir das vor?"

Lena kam zu mir, sah sich die Handschellen an und meinte: "Ich hab keine Ahnung, wie man die öffnet ohne einen passenden Schlüssel." Ich seufzte, denn meine Hoffnung war zu groß gewesen.

Lena fragte: "Wieso wollte mein Bruder, dass du im Zimmer bleibst?" Ich verdrehte die Augen und erklärte: "Angeblich ist das zu meiner Sicherheit. Den Grund hat er mir nicht gesagt."

Lena unterdrückte ein Lachen und ich sah sie genervt an. "Tut mir leid, Ivy. Aber im ersten Moment hat man irgendwie andere Gedanken." Ich unterdrückte meine Wut und antwortete: "Deshalb habe ich es erklärt. Irgendwelche Ideen, wie ich los komme?" Sie nickte und sagte: "Ich rufe Silas an."

Sie zückte ihr Handy und wählte die Nummer. Naja, das war besser als nichts.

Wir warteten kurz, aber er ignorierte ihren Anruf. Kein Wunder, ihm war sicher klar, warum seine Schwester anrief.

Lena seufzte: "Ok, wir brauchen Plan B. Ich schaue im Internet nach. Irgendwie kriegen wir dich los von den Dingern."

Eine Weile war es still und ich ließ Lena in Ruhe das Internet durchforsten. Hoffentlich bekamen wir eine gute Lösung, ansonsten hing ich ewig fest.

Schließlich sah sie sich die Handschellen genauer an und das von allen Seiten. Danach meinte sie: "Das sieht nach keinen billigen Handschellen aus. Hm, ich gehe in den Keller, vielleicht finde ich eine Metallsäge." Ensetzt fragte ich: "Was?! Du holst was?" Das musste ein Scherz sein.

My unwanted husband | ✔️Where stories live. Discover now