Bienchen und Blümchen

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"Stehl' einen Apfel und du bist ein Dieb. Stehl' ein Königreich und du bist ein Staatsmann."
-Jafar

Jamil hat Mrs. Al-Asim gefragt, ob sie mit Kalim über die Bienchen und die Blümchen gesprochen hat und sie hatte verneint. Trotzdem wusste er, dass die ihrem Sohn das Selbe gesagt haben wird wie ihm bei ihrem Spaziergang und Kalims Wissen schien zumindestens zu reichen um ihn in Verlegenheit zu bringen. Er saß auf dem Sofa in ihren Hotelzimmer und sah mehr als nur unbeholfen aus. Draußen dämmerte es langsam wieder, was Jamil erst klar werden lies wie lange sie eigentlich gefeiert hatten. Er war dabei seine Haare von sämtlichen Schmuck, Spängchen und Flechten zu befreien, wobei er Kalim allerdings die ganze Zeit im Spiegel beobachtete. „Ist alles in Ordnung?“, fragte er vorsichtig. Kalim schaute bloß auf seine Füße, als seien sie das spannenste der Welt und spielte nervös an dem Saum seines Oberteils. „Ich weiß nicht, glaub schon, aber Baba hat gesagt, dass Menschen, wenn sie verheiratet sind, also, in ihrer Hochzeitsnacht, ach vergiss es. Das war dumm von mir!“
'Ja, sogar äußerst dumm', dachte Jamil bitter.
„Das ist nicht dumm, Kalim. Ich bin nur noch nicht bereit und du allen Anschein nach auch nicht. Gib uns noch ein paar Jahre.“ 'Oder ein paar Ewigkeiten.'
Er griff nach der Bürste auf den Frisiertisch, als Kalim zu ihm herüber kam und ebenfalls nach der Bürste griff. „Darf ich-?“
Als Antwort lies Jamil die Bürste los und versuchte sich nicht zu sehr zu verspannen, als Kalim ihn mit einer Hand an den Kopf fasste und mit der anderen begann zu kämen. Für einen Idioten machte er das gar nicht so schlecht, fühlte sich sogar ziemlich angenehm an. „Du hast genauso schöne Haare wie dein Bruder. Er legt viel Wert auf seine Haarpflege und für andere tut er das auch. Irgendwie hat er mein Schuppenproblem in den Griff bekommen. Jamil ist wirklich großartig“, erzählte Kalim veträumt. Jamil war froh, dass der Kleinere auf seine Haare schaute und nicht in den Spiegel, ansonsten würde er nämlich sehen wie verwirrt er gerade guckte. „Er hat mir immer verboten seine Haare anzufassen, aber ich wette sie sind so weich wie deine.“
Oh, wenn er wüsste. Jamil konnte sein Lächeln nicht verbergen. „Ja, Jamil ist schon ziemlich cool, schätze ich.“
„Du untertreibst. Aber heute geht es nicht um deinen Bruder, sondern um dich und ich habe angst, dass du mich hassen könntest, weil du mehr oder minder in diese Ehe gezwungen wurdest. Ich liebe dich wirklich, Alishba, also werde ich dir die Welt zu Füßen liegen, wenn du mich darum bittest.“
Jamil erinnerte sich daran, dass er Kalim Flirt Unterricht gegeben hat, als sie noch an der Middleschool waren und verdammt, wieso war er auch so ein guter Lehrer? Das mit dem Welt zu Füßen legen war echt smooth und Kalim hätte ihn jetzt eindeutig um den Finger gewickelt, wenn er wirklich ein Mädchen wäre. „Das ist wirklich süß von dir und ich hasse dich auch nicht, aber ich brauche einfach noch etwas Zeit, um mich mit der Situation abzufinden. Und solange läuft auch nichts im Bett oder fühlst du dich etwa reif genug ein Kind großzuziehen?“
Kalim schwieg, Antwort genug. „Ich wette du wüsstest nicht mal welchen Namen du deinem Kind geben solltest“, fügte er hinzu, woraufhin das Bürsten abrupt stoppte und Kalim sich nachdenklich im Zimmer umsah. Sein Blick blieb an der Schale Jasmin Reis hängen, die unter anderem zuvor vom Zimmer Service vorbeigebracht wurde. „Ich find Jasmin klingt schön.“
„Kalim, du kannst dein Kind nicht nach einer Schale Reis benennen!“ Wie blöd konnte ein einziger Mensch bitte sein? Zu seiner Überraschung aber lächelte Kalim nur veträumt, so als ob ihn der Reis Kommentar gar nicht stören würde. „Jasmin steht für Schönheit, wusstest du das? Ich weiß jetzt schon, dass er passen wir. Zugegeben: Über einen Jungen Namen habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, aber ich will auch eine kleine Prinzessin. Die kann man besser verwöhnen und wenn sie so schöne Haare hat wie du, werde ich sie jeden Tag bürsten und flechten.“
Jamil hatte wirklich versucht es sich zu verkneifen, doch er musste Kalim natürlich fragen, ob er einen Haar Kink hat oder etwas ähnliches. Der Weißhaarige starrte ihn daraufhin einfach nur ahnunglos an, offenbar nicht wissend was ein Haarkink sein sollte. „Yep, du bist definitiv noch nicht bereit“, stellte er fest und versuchte sich wieder auf den Spiegel zu konzentrieren, als Kalim ihn ohne Vorwarnung umarmte. Der Gedanke, dass seine süße Schwester jetzt eigentlich hier sitzen sollte machte ihn rasend vor Wut. „Kalim, nimm deine-“
„Ich bin bereit! Ich weiß, dass ich unerfahren bin und wir beide noch jung sind, aber ich liebe dich und ich weiß, dass ich es kann. Gib mir nur eine Chance!“
Oh er war hartnäckicker als Jamil gedacht hätte. Er hätte sich nicht von Azul überreden lassen sollen, denn jetzt saß er gewaltig in der Tinte.
Obwohl...
Nein, er durfte gar nicht an sowas denken. Wenn jemand davon erfuhr, würde man ihm seinen Magic Pen abnehmen und im schlimmsten Fall seine Hände abhacken um ganz sicher zu gehen, dass er nie wieder Magie anwenden könnte.
"Oh komm, Jamil, was ist besser? Deine Hände verlieren oder deine Jungfräulichkeit einem Trottel zu geben, der von Liebe sprach wo keine Liebe ist?", sagte er sich in Gedanken selbst. Es war riskant, aber es könnte funktionieren. „Setz dich auf's Bett. Ich komme gleich nach“, sagte er lächelnd. Kalim grinste froh und tat wie ihm gesagt, nichts ahnend, dass seine Braut nach einem Magic Pen kramte. Jamil hatte zugegeben angst vor dem Blot, das sich bildetet, wenn ein Magier zu viel Magie benutzte und dazu auch noch von negativen Gefühlen geplagt war. Wenn er diesen Zauber wirklich anwenden wollte, würde er eine Menge Blot erzeugen und zuviel würde ihn in einen Berserk Mode namens "Overblot" schicken, der für ihn höchstwahrscheinlich tötlich enden würde. Nein, daran durfte er jetzt keinen Gedanken verschwenden. Er musste es tun, um den Schwindel aufrecht zuhalten.
Er erhob sich von seinem Platz am Frisiertisch, den Magicpen unter dem Stoffgurt versteckt, der sich um seine Taille schlang und ging hinüber zum Bett, wo Kalim ziemlich verkrampft im Schneidersitz platz gekommen hat. Von wegen bereit. Als ob er es ernst meinen würde, setzte er ein Knie auf die Matratze, dann das andere und dann kam er Kalim so langsam und gefährlich nah, dass er sehen konnte wie dem Weißhaarigen die Röte ins Gesicht stieg. „Schau mich an“, flüsterte er und hob Kalims Kinn dabei mit einer Hand an. Mit der anderen griff er heimlich nach dem Magic Pen. „Wir hatten heute Nacht Sex, ja? Unsere Ehe wurde vollzogen und wenn dich das jemand hinter verschlossener Tür fragt, seien es deine Eltern oder sonst wer, wirst du ihnen genau das sagen. Es hat sich gut angefühlt, nein, unglaublich und du hast jede einzelne Sekunde genossen.“
Die Magie tat ihre Wirkung. Jamil war wie die Schlange, die Eva davon überzeugte in den Apfel zu beißen, wie der Wesir, der seinem Sultan finstere Gedanken einflüsterte und Kalim verfiel seinen Worten voll und ganz, hörte gebannt zu wie eine willenlose Puppe. „Hast du das jetzt verstanden?“
„Ja, ich habe verstanden“, antworte Kalim monoton. Jamil beobachtete zufrieden wie glanzlos seine Blutroten Augen unter dem magischen Bann waren und so sehr er diesen Anblick auch gerne etwas länger genossen hätte, wurde es Zeit das zuende zu bringen. „Gut. Dann schlaf jetzt ein“, befahl er, strich über Kalims Augenlider und gab ihn einen leichten Stubs. Kalim sackte auf der Matratze zusammen, als ob er eine Marionette wäre, der man die Fäden abgeschnitten hatte.
Der Zauber war nicht ungefährlich, wie der Schwarzaarige nach einem Blick auf seinem Magic Pen festellte. Der rote Edelstein war vereinzelt mit schwarzen Flecken gespränkelt und da nur Ruhe und schlaf einen Magic Pen von Blot reinigen konnte, schob er Kalims schlaffen Körper zur Seite und lies sich erschöpft in die weichen Kissen nieder.
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Jamil: Was bist du?

Kalim: A idiot sandwich

Jamil: Langsam finde ich Gefallen an dieser Hypno Sache

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Die Frau des SultansWhere stories live. Discover now