Jamil vs. Azul

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„Dann wird sie uns verbannen oder gar köpfen.“
-Jafar

„Lasst uns gehen! Das könnt ihr nicht machen!“
„Wir sind den Irren gerade erst entkommen! Bitte schickt uns nicht zurück!“
Yuu und Grim zappelten und wehrten sich so sehr gegen ihre Fänger, dass jeder andere längst aufgegeben hätte. Für die Leechs Zwillinge allerdings war es ein Leichtes sie festzuhalten und zurück zum Scarabia Dorm zu schleifen. Ein paar der Schüler dort sahen verwundert zu, wie Azul mit dem fliegenden Teppich unter dem Arm und gefolgt von seinen besten Freunden und den beiden Gefangenen auf den Dorm Eingang zuging. „Wir bringen euch die Diebe und euer Diebesgut. Von Grim habe ich nichts anderes erwartet, aber dass Enma-kun jetzt auch noch kriminell wird hätte ich nie gedacht“, erklärte Azul einen der Schüler und überreichte ihn dabei feierlich den Teppich.

„Kalim, ein Tyran? So kenne ich ihn gar nicht...“
„Wenn wir es dir doch sagen, Azul! Am meisten tut mir aber Alishba leid, die bekommt es schließlich knüppeldick ab.“

„Ugh... Danke, Azul Senpai. Kommt doch rein, ihr müsst in dieser stockdusteren Nacht nicht zurück gehen. Reicht schon, dass ihr den Teppich und die Ausreißer zurück gebracht habt, denn damit habt ihr uns echt den Hintern gerettet“, rief der Schüler erleichtert und öffnete die Tür zum Dorm. „Ah, das wäre überaus großzügig. Floyd, Jade und ich finden es auch nach zwei Jahren schulischer Bildung am Land befremdlich längere Stecken zu Fuß zu laufen und es ist schon wirklich sehr spät.“

„Hilft alles nichts. Wir werden dorthingehen und uns selbst ein Bild von der Lage machen müssen.“
„Hmpfg ausgeschlossen, keine zehn Pferde bringen mich zurück an diesen Ort!“
„Oh, aber so eine Möglichkeit lassen wir uns ungerne entgehen. Wir wollen euch nur helfen, Grim.“

Sie betraten den Dorm und kaum standen sie alle in der großen Eingangshalle, die Tür hinter ihnen wieder verschlossen, tauchte Alishba am Treppegeländer auf. „Was ist hier eigentlich die ganze Zeit für ein Lärm? Habt ihr auch nur den Hauch einer Ahnung was passiert, wenn ihr Kalim-“, sie unterbrach sich selbst scheinbar geschockt von dem nächtlichen Besuch. Was war denn jetzt ihr Problem? „Nur nicht den Kopf verlieren, Alishba. Wir sind lediglich hier, um Kalims Eigentum und eure Ausreißer zurück zu bringen. Mit Eurer Erlaubnis würden wir gerne die Nacht über bleiben.“ Azul verbeugte sich höflich, doch trotz dieses Überschwangs an Respekt, spürte jeder im Raum die angespannte Stimmung zwischen der jungen Frau und dem Geschäftsmann. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. „Wenn es nicht anders geht, dann bitte. Es sind aber nur noch zwei Zimmer fr-“
„Oh oh oh! Jade und ich teilen uns ein Zimmer! Wir hatten schon viel zu lange keine Zeit mehr um unsere brüderliche Beziehung zu stärken“, rief Floyd lachend, bevor er seinen Zwilling am Arm packte und mit ihm auf die Treppe zu ging. Yuu und Grim machten sich, unter der strengen strengen Aufforderung der Scarabia Schüler, ebenfalls auf den Weg in ihr Zimmer und zurück blieben nur ein paar Schüler, Azul und Alishba. Azul seufzte dramatisch. „Hach und dabei schlafe ich so ungerne alleine. Begleitet Ihr mich vielleicht, Alishba?“
Die Angesprochene ergriff die ausgestreckte Hand des Oktopuses und zog ihn schnell hinter sich her, hoch zu den Zimmer. Kaum waren sie unter sich bröckelte Alishbas Maske dahin und Brüste oder nicht - Azul erkannte Jamil wieder, in der brutalen Art in der er ihn in das Gästezimmer schmiss, selber eintrat und die Tür mit einen lauten Schlag hinter sich zudonnerte. „Was im Namen von Ali Babas Räuberschar machst du hier?!“, flüsterschrie er seinen Freund an.

„DU willst uns helfen? Und morgen geht die Sonne im Norden auf oder was?“
„Glaube mir, ich habe ein eigenes Interesse daran, dass es Alishba, und natürlich dem Rest von Scarabia, gut geht.“

„Ich habe mir Sorgen gemacht“, antwortete Azul ernst, „als Yuu und Grim von Kalims Tyrannerei erzählten, wollte ich meinen eigenen Ohren nicht trauen. Es klang als ob man ihm den Kopf gewaschen hätte... Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.“
„Als ob das so überraschend für dich käme! Ich hypnotisiere ihn schon seit Beginn unserer Ehe und da hattest du auch nichts zu meckern, also wo ist jetzt das Problem?“, zischte Jamil als Antwort, während er Azuls Gesicht nach Anzeichen darauf absuchte, was er vor hatte. Wollte er eine Gegenleistung damit er sich da raus hielt? Geld? Nein, alles was Jamil in seinem Gesicht erkennen konnte war Furcht und Sorge. „Du hast ihn aber noch nie so stark hypnotisiert, dass sein ganzer Charakter komplett umgekrempelt wurde. Ich habe bloß Angst, dass dir etwas passiert... Und wo wir schon mal dabei sind, würde ich gerne deinen Magic Pen sehen.“
Azul streckte seine Hand aus und ohne es selbst zu realisieren, wanderte Jamils Blick automatisch zu seiner rechten Hosentasche, womit er seinem Freund eigentlich alles verriet was er wissen musste. Der Geschäftsmann zog ihn am Arm zu sich und holte den Magic Pen, trotz Jamils Proteste, aus der Hosentasche. „Azul, nicht!“, rief er noch, doch es war zu spät. Der Grauhaarige hatte einen guten Blick auf den Edelstein werfen können und hätte ihn vor Schreck beinahe fallen gelassen. Das Robinrot war fast komplett mit pechschwarzen Blot getränkt. „Ich hab die letzten Nächte kein Auge zugemacht“, gestand Jamil lächelnd, „immer wenn ich meine Augen schließe, sehe ich die schlimmsten Szenarien in meinem Kopf abspielen die passieren könnten. Sie werden mich verbannen, oder nein, köpfen ist besser.“ Der Schwarzhaarige hielt sich dramatisch die Hände an den Hals und verzog sein Gesicht zu der Grimasse eines sterbenden. Als er Azuls besorgte Miene sah, fing er an laut zu lachen, doch es war nicht das Lachen eines Verrückten, sondern das eines Verzweifelten, der alleine über seinen eigenen, schlechten Witz lachen musste. „Ich werde sterben. Wenn das Blot es nicht tut und die Al-Asims auch nicht, dann werde ich es früher oder später selber tun. Ich kann nicht mehr!“ Es wirkte surreal wie Jamil diese Dinge sagte und dabei herzhaft lachte. Azul hätte es erträglicher gefunden hätte sein Freund geweint, denn das hätte wenigstens noch Ansatzweise nachvollziehbar gewirkt. „Sag sowas schreckliches nie wieder!“, rief er und zog den Schwarzhaarigen ohne Vorwarnung fest an sich. „Mit dir würde auch ein Teil von mir sterben. Das kannst du mir nicht antun!“
„Von dir vielleicht, aber vielen Anderen würde das eine Last abnehmen“, antwortete Jamil unberührt, die untere Gesichthälfte im Azuls Schulter vergrabend. Eine Hand strich liebevoll über seinen Hinterkopf, was allerdings nicht dafür sorgte, dass Jamil die erdrückende Stimmung entgang. „Du wirst nicht sterben, dafür sorge ich schon“, flüsterte er, „und wenn ich dich jetzt bekämpfen muss, um dich von Kalim fernzuhalten und deinen Blot Konsum zu reduzieren, dann ist es halt so.“ Das klang nach einer Kriegserklärung und das letzte was Jamil jetzt gebrauchen konnte war Krieg mit der einzigen Person, der sein Geheimnis kannte. „Versuch es und guck was du davon hast!“, zischte er, bevor er Azul von sich weg stieß und, ohne sich noch einmal umzudrehen, das Zimmer verließ.
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Yuu: Back to prison, huh?

Grim: Vielleicht sollten wir uns ein Knacki Tattoo stechen lassen

Yuu: Oh oh! Ich will ein Micky Maus Tattoo!

Yuu: Oh oh! Ich will ein Micky Maus Tattoo!

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Die Frau des SultansWhere stories live. Discover now