Gefühlschaos

73 5 15
                                    

Es soll mit mir zu tun haben? Das heißt, ... hat er dieses Gefühlschaos meinetwegen? Aber wenn es so ist, kann er es mir doch einfach sagen, oder nicht? Was denkst du nur wieder für ein Stuss, Daichi? Natürlich kann er es nicht, wenn es so ist, wie du denkst! Wenn er so fühlt wie du! „So fühlt wie ich? Das wäre schön und würde einiges erklären ...", murmelt der Kapitän vor sich hin, während ein verliebtes Lächeln sich auf seine Lippen schleicht und an ihn der Ball vorbeifliegt, den er eigentlich hätte bekommen können. „Wo bist du denn mit deinem Kopf, Sawamura?", keift der Trainer, wofür sich Daichi entschuldigt. Schluss mit diesen Gedanken! Konzentriere dich erst mal auf das Training, du Holzkopf! Danach hast du genug Zeit, um dir Gedanken über das Gemüt deines besten Freundes und Schwarms zu machen! 

Somit verläuft das Training weiter. Dieses Mal hat sich der braunhaarige auch zusammen gerauft. Dafür jedoch der Vizekapitän nicht. Durch die Aufteilung kommt er mal wieder zum Zug als Zuspieler, worüber er sich freut, jedoch stehen ihm seine eigenen Gedanken im Weg. Er weiß jetzt sicher Bescheid. Ich habe zu viel gesagt. Er wird sich denken können, was mit mir los ist. So Begriffsstutzig wie Kageyama oder Hinata ist hier sonst niemand, erst recht Daichi nicht. Was mache ich jetzt nur?

Während sich auch dieser Junge Gedanken macht, kommt der nächste Ball zu ihm, welchen er Asahi zuspielt. Doch dieser ist zu kurz und das Ass schafft es geradeso den Ball rüber zuspielen und für deren Seite einen Punkt zu machen, womit sie dieses Trainingsspiel innerhalb des Teams für sich gewinnen.  „Gut, wir machen Schluss für heute! Räumt die Halle und dann nach Hause mit euch! Außer Sugawara und Sawamura. Mit euch beiden möchte ich noch sprechen", das Team stimmt dem zu, jedoch schauen sie alle kurz besorgt zu ihrem Kapitän und dem Vizekapitän. Sie haben alle gemerkt, dass mit den beiden heute etwas nicht stimmt. Auch Shimizu und Yachi. „Hast du eine Ahnung, was mit den beiden los ist? Sie scheinen nicht ganz bei der Sache zu sein ...", spricht die Blonde das Offensichtliche aus. „Ich kann mir vorstellen, was da los ist. Keine Sorge, wenn sie sich vernünftig ausgesprochen haben, sollte das wieder werden. Allerdings müssten sie dafür mal das Gespräch suchen und ihre Gedanken aussprechen", erklärt das Brillen tragende Mädchen ihrer Nachfolgerin. 

„Verstehe, aber ziemlich untypisch, dass es ausgerechnet Sugawara und Daichi trifft, findest du nicht?", hakt Yachi nun bei Shimizu nach. „Stimmt schon, aber wenn man verliebt ist, dann steht sowieso alles Kopf, meinst du nicht?", merkt indessen die Schwarzhaarige fragend an und lächelt das blonde Mädchen sanft an. Was die Blondhaarige dann doch ein wenig peinlich berührt und Tanaka wieder dazu bringt, Shimizu hinterher zu sabbern. Auch sein bester Kumpel, der Libero des Teams, bewundert das Mädchen mit der Brille für dessen Schönheit. Doch liegt sein Fokus eigentlich schon seit längerer Zeit auf jemand anderen. Aber das sind andere Geschichten. 

Yachi nickt langsam noch zur Antwort, ehe sie wieder zum Team schauen. Natürlich sind die beiden schrägen Vögel wieder dabei, es zu übertreiben. „Hinata, Kageyama, das reicht jetzt", versucht der Kapitän sie noch aufzuhalten. „Aber das reicht noch nicht", entgegnet der Lockvogel des Teams. „Aber wenn du dich so verausgabst, wirst du morgen nicht ordentlich spielen können. Spare dir doch das, was dir fehlt, für morgen auf", schlägt die blondhaarige Erstklässlerin vor. Nach kurzer Überlegung stimmt die schräge Kombi dem Vorschlag zu. Yachi kassiert dafür ein kurzes Lob des Kapitäns, ehe dieser dann mit dem Trainer und seinem besten Freund verschwindet, um sich zu unterhalten. 

„Also, Jungs. Was ist los mit euch? Euch ist klar, dass ihr euch beim Spiel konzentrieren müsst?", „Das wissen wir", antworten beide gleichzeitig und konzentrieren sich darauf, sich nicht gegenseitig anzuschauen und dann wieder mit verlegenem Lächeln den Blick abzuwenden. „Dann reißt euch zusammen und klärt das, was euch so sehr ablenkt. Wenn ihr mental nicht in Topform seid, könnt ihr auch nicht eure Bestleistung abrufen. So werden deine Annahmen instabil, Sawamura. Und dein Zuspiel ist plötzlich nicht mehr so solide, Sugawara. Außerdem wärt ihr so eine Gefahr für das Team. Konzentriert euch also morgen besser und klärt eure Angelegenheiten schnell", tadelt der Trainer, worauf die beiden nicken. Mit ein paar letzten aufmunternden Worten verabschiedet sich Ukai von den beiden Jungs und geht seiner Wege. Das Team kümmert sich um den Rest, was die Aufräumarbeiten angeht. Daichi und Sugawara begeben sich schließlich zum Clubraum. Dort ziehen sie sich um, ehe der Raum wieder abgeschlossen wird und danach die Turnhalle. Der Kapitän kümmert sich danach um den Schlüssel, der Vizekapitän mit ihm, ehe auch die Drittklässler nach einem letzten Abschied den Heimweg antreten.

„Ist mit euch beiden alles okay?", hakt schließlich Asahi nach, der mit Sugawara und Daichi wie jedes Mal nach Hause läuft. „Ja. Trainer Ukai hat nicht viel geschimpft. Wir sollen nur dafür sorgen, dass wir uns wieder besser konzentrieren und das bis zum morgigen Training", erklärt Daichi. „Also sollt ihr bis dahin die Angelegenheit klären?", „Ja, zumindest wenn es eine Angelegenheit gäbe ...", antwortet Daichi auf Asahis Frage. Im Wissen, Sugawara mit seinen Worten zu verletzen.
Autsch. Genau das denkt sich Sugawara als er Daichis Worte vernimmt. Natürlich gibt es eine Angelegenheit. Aber du weißt es nicht. Dafür müsstest du in mein und ich in dein Herz sehen. Dafür müsste ich mit offenen Karten spielen. Der grauhaarige muss sich echt zusammenreißen nicht gleich loszuweinen, weil es in seiner Brust gerade so sehr sticht und schmerzt und sich ein Kloß in seinem Hals bildet. 

„Daichi, du weißt genauso gut wie ich, dass es eine Angelegenheit gibt, die ihr beide zu klären habt", erwidert Asahi, wodurch sich Sugawara dann doch etwas beruhigt. „Das ganze Team weiß es, oder?", hakt Daichi nach. Verunsichert schaut die große halbe Portion zum Vizekapitän. Denn auch dessen Gefühle kennt der Braunhaarige nur zu gut. Dieser nickt leicht, bestätigt seinem anderen besten Freund somit, dass er ruhig ehrlich antworten kann. „Ja, das ganze Team weiß Bescheid. Ihr verhaltet euch ja auch nicht gerade unauffällig. Ich gehe dann mal. Wir sehen uns morgen", verabschiedet sich das Ass des Teams und lässt somit seine besten Freunde alleine stehen. „Sag mal Daichi, wir wollten ja gestern an einen bestimmten Ort, aber ich bin ja eingeschlafen. Also konnten wir nicht dahin. Sollen wir jetzt dahin? Nur wenn du willst, natürlich?", fragt der Grauhaarige seinen Kapitän fast schon schüchtern. „Okay, lass uns dorthin gehen. Scheinbar kennen wir diesen Ort ja beide", stimmt Daichi zu, der fast einen Zuckerschock bekommt, wegen Sugas plötzlicher Schüchternheit.

Sonst kennt er nur den selbstbewussten Zuspieler, der ein Hauch von Arroganz in sich trägt und eine starke Selbstüberzeugung besitzt. Er ist sich seiner Sache eigentlich immer sicher. So kennt er ihn eigentlich, aber so schüchtern kennt er ihn nicht.
Auch der Zuspieler selbst erkennt sich fast nicht wider. Diese Art ist er immerhin nichtmal selbst gewohnt. Aber es liegt wohl an Daichi, glaubt er. Immerhin fahren seine Gefühle und Emotionen im Moment sowieso eine wilde Achterbahn, bei der man nicht mehr oben und unten bestimmen kann.

Während des Weges schweigen sie sich an, aber das geht für beide Seiten in Ordnung. Im Moment ist die Stille so angenehm, dass es sich fast natürlich anfühlt, dass sie so füreinander empfinden. Nicht, dass sie es für unnatürlich halten. Liebe ist Liebe. Es ist mehr so gemeint, dass es sich sogar fast so anfühlt, als hätten sie schon immer so gefühlt. Als seien sie bereits zusammen. Dieses Gefühl versetzt beide Parteien in eine Art Trance der Entspannung. Es ist ihre eigene, kleine Seifenblase, die beide dazu verführt nach der Hand des jeweils anderen zu greifen. Natürlich merken sie beide das nicht, weshalb sie Händchenhaltend an ihr Ziel ankommen. 

******************************************************************************************************************************************************************************

Hello bitches and bros and non-binary hoes!
Ein neues Kapitel ist fertig! Ich muss sagen, ich finde dieses Kapitel echt niedlich! Besonders in der Mitte und am Ende finde ich, dass es echt süß geworden ist. Aber genug vom Eigenlob.

Was denkt ihr über das siebte Kapitel?

Sayōnara
Yuko_Inuzuka

PS: Es tut mir so wahnsinnig leid, dass ich es nicht gerafft bekomme, mich an meinen eigenen Plan zu halten. Dafür gibt es heute (Do., den 09.06.2022) zwei Kapitel. Dieses von vor zwei Wochen und das für diese Woche, also viel Spaß noch. Ich werde mich derweil um Verbesserung bemühen.

PPS.: Das mit dem Donnerstag wurde wohl auch wieder nichts. Und wenn wir ehrlich sind, im Moment bin ich einfach nicht mehr so auf Wattpad fokussiert. Seit einigen Wochen ist WEBTOON in meinen Fokus gerückt und damit einhergehend das Zeichnen. Jetzt wisst ihr, womit ich mich die ganze Zeit beschäftigt habe und weiterhin auch beschäftigen werde. Natürlich werden die Geschichten, die ich plane und für die ich Ideen notiert habe, irgendwann hier ankommen. Mit Suga und Daichi wird es auch weitergehen, nur halte ich mich nicht an meinen eigenen Plan, weil ich es trotz Erinnerung schlicht und einfach vergesse.
Allerdings beginnen bald die Ferien, und wer weiß, vielleicht wird das Schreiben und hochladen in den 6 Wochen wieder in meinen Fokus rücken. Ich kann nichts versprechen, ich kann nur versuchen, mich selbst in den Hintern zu treten. Es werden dennoch die zwei Kapitel kommen und wenn ich es nicht schon wieder durch Ablenkung vergesse, wird es nächste Woche, wie es eigentlich laufen sollte, auch wieder eins geben, da dann wieder die zweite Woche angebrochen ist.

Bis dahin, verzeiht mir meine Unzuverlässigkeit.

Unter Tausend KirschblütenWhere stories live. Discover now