Hermine

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Hermine pov.

„... Der Zug raste in Richtung Westen und tauchte immer tiefer in die eisige Dunkelheit eines frühen Winters", beendet Draco den Satz. Ich höre wie er das Buch zuschlägt und es auf die Decke legt. „Hey, bist du eingeschlafen?", fragt er mich ganz sanft. Langsam öffne ich meine Augen und hebe meinen Kopf von seiner Schulter. Ich hatte diesen nach einiger Zeit auf seiner Schulter abgelegt, um in Ruhe seiner Stimme zu lauschen. Zuerst dachte ich er würde was sagen doch er hat einfach weitergelesen, ohne sich zu bewegen. Eigentlich wollte ich das Buch ja alleine lesen, aber wegen der ganzen trank von Madame Pomfrey ist das gar nicht so leicht. Mein Kopf dröhnt oft und meine Augen tun schon nach kurzer Zeit weh. Draco hatte es mitbekommen und mich gefragt, ob er es mir vorlesen soll. Zuerst dachte ich es war ein Scherz von ihm doch in seinem Gesicht war nur Aufrichtigkeit zu sehen, weswegen ich zusagte. Und tatsächlich hat er mir das ganze Buch vorgelesen. Draco war die letzten Stunden an meiner Seite und hat mir seine ganze Aufmerksamkeit geschenkt, nur damit ich mich besser fühle.

„Nein, ich bin noch wach", antworte ich ihm. „Danke das du es mir vorgelesen hast. Wirklich! Ohne dich würde ich noch immer Probieren das Buch alleine zu Lesen", spreche ich weiter. Ich kann es nicht fassen aber über sein Gesicht huscht tatsächlich ein Lächeln. „Dafür musst du dich doch nicht bedanken. Außerdem wollte ich das Buch selber mal lesen aber du sackst ja immer alle Bücher ein", erklärte Draco spitz. Ich boxe ihm leicht gegen die Schulter. „Ach sei leise du Frettchen", kontere ich. Draco lacht nur über meinen kleinen Wutausbruch.

Plötzlich höre ich ein Rascheln und schaue mich um. Am Ende des Bettes stehen Ginny und Harry da durch den Vorhang schauen. Beide schauen uns schockiert an. „Was wollt ihr denn bitte hier?", beschwert sich da auch schon Draco. „Wir wollen mit Hermine reden", sagt Harry kleinlaut. „Wer sagt, dass sie mit euch noch reden will? Ihr solltet euch schämen hier zu stehen und mit ihr reden zu wollen", beschwert er sich weiter. „Ob sie mit uns reden will, kann sie ja wohl selber entscheiden, du Frettchen. Schließlich hast du sie all die Jahre gemobbt und nun bist du auch hier. Daher hast du genauso wenig das recht dich hier so aufzuspielen und uns als schlecht zu behandeln", keift Ginny Draco entgegen. Ich sehe wie Draco gerade zu einer Antwort ansetzt, doch ich unterbreche ihn lieber. „Ist gut Draco. Was wollt ihr von mir?", sage ich an die beiden gerichtet. „ Wir wollte uns bei dir entschuldigen", fängt Harry an. „Wir wussten nicht was Ron im Sinn hatte und auch nicht das alles von ihm nur gespielt war. Ron meinte du hast es verdient so behandelt zu werden, deswegen haben wir uns an seinen Plan gehalten. Hätten wir gewusst das er nur dein Leben zerstören will, weil er mit der Situation nicht umgehen konnte", spricht er weiter und wiederholt sich die ganze Zeit. „Was Harry damit sagen will ist das es uns leidtut und hoffentlich können wir wieder weiter machen. Also dort weitermachen bevor sich die ganze Situation so eskaliert ist", mischt sich Ginny ein. Warte ist das echt ihr Ernst? Sie wollen einfach weiter machen? „Das kann doch nicht euer ernst sein?", frage ich erbost. „Ihr habt mir fast ein ganzes Jahr lang das Leben zur Hölle gemacht. Ich wollte mich euretwegen mehrmals umbringen und habe mir so oft die Augen ausgeweint. Ron hat mir viele Briefe geschrieben, in denen er mir sagte ich, solle endlich sterben damit die Welt wieder schön ist. Ihr seid beide totale Dummtorten, wenn ihr glaubt, ich könnte euch verzeihen, was ihr getan habt. Außerdem ist es total kindisch von euch alleine Ron die Schuld für alles geben zu wollen. Ihr hättet mal selber ein bisschen mehr eurer Gehirnzellen benutzen sollen, statt Ron zu vertrauen. Ich will euch nicht mehr sehen", schreie ich beide an. „Aber Hermine...". „Nichts Hermine! Ich will das ihr euch aus meinem Leben raushaltet. Für immer!", schreie ich immer noch genauso laut. Mir kommen die Tränen. Wie können die beiden bitte glauben, dass ich ihnen einfach so verzeihe nach allem was passiert ist! „Du hast das Frettchen doch auch um dich und er hat dich von Anfang an gemobbt und dir das Leben zur Hölle gemacht", höre ich Ginny schnippisch sagen. „Ich habe sie aber nicht in den Selbstmord getrieben und war in der ganzen Zeit für sie da. Zu der Zeit in der ihr euch nicht mal Gedanken um sie gemacht habt. Außerdem hat Hermine selber entschieden, dass sie mich in ihrem Leben haben möchte und nicht euch", mischt sich nun Draco mit ein.

„Du wirst sehen Hermine, er wird dich genauso verlassen wie alle anderen auch!", sagt Harry leise.

VerzweiflungUnde poveștirile trăiesc. Descoperă acum