Regentropfen

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Chapter 1:

Dazai

,, Verdammt!", schrie ich als mir der eben bestellte Kaffe über die Hand lief und meine Bandagen leicht braun färbte. Genervt, griff ich nach der vor mir liegenden Serviette um das heiße Gemisch von meiner Hand zu bekommen.
,, Ist alles in Ordnung bei Ihnen?"
Ein blonder Kellner unterbrach meinen kleinen Ausraster und hielt mir noch eine Serviette entgegen
,, Ja, alles gut. Danke Ihnen", antwortete ich und nahm ihm sanft das schön gefaltete Papier aus der Hand. Der Junge schenkte mir ein kleines Lächeln und begab sich wieder an die Arbeit. Er dürfte nicht sonderlich alt sein. Ein Student vielleicht.
Die lockigen, kurzen Haare, wackelten bei jedem Schritt etwas hin und her. Mit einem Seufzer wandte ich mich wieder meinem Kaffee zu, der vor mir auf dem kleinen Holztisch des Cafés stand. Ich trank einen Schluck und genoss die Wärme, die meinen Hals hinunter lief. Als ich die weiße Tasse wieder vor mir auf dem Tisch abstellte, schoben sich meine braunen Haare in mein Sichtfeld. Mit einer Handbewegung, wischte ich mir diese aus dem Gesicht. Meine Augen hafteten sich an dem Regen auf der anderen Seite der großen Fensterscheibe fest. Ohne dass ich es merkte, vergingen einige Minuten und mein Kaffe wurde schließlich kalt.
Ich seufzte enttäuscht und sah in die halbvolle Tasse in meiner rechten Hand. Das braune Getränk darin, schwappte hin und her als ich es wieder auf dem, in etwa bis zu meinem Knie reichenden Tisch, abstellte. Sachte, hob ich meinen Arm in die Luft und sah in die Richtung des blonden Barista, der gerade dabei wahr einen Tisch mit Hilfe eines blauen, feuchten Lappens zu säubern.
,,Entschuldigen Sie! Ich würde gerne bezahlen!"
Die Augen des Studenten blitzten auf und ruckartig lag sein Blick auf mir. Er lächelte sanft und begab sich mit schnellen Schritten zu meinem Tisch.
,, Sie hatten nur den Kaffee, richtig?", fragte er und schrieb irgendwas auf einen kleinen Zettel in seiner Hand.
Ich nickte sanft und kramte in meiner Manteltasche nach Kleingeld.
,,Das wären dann 2,30€, bitte"
Wir tauschten Zettel gegen Geld. Ich erhob mich von dem Azur blauen Sessel und verließ das Café. Der Regen, prasselte auf meine braunen Haare und mein Blick schenkte dem Boden volle Aufmerksamkeit. Eine Schulter riss mich aus meinen Gedanken
,,Oh, Entschuldigung", sagte ich und hob langsam meinen Blick. Tief blaue Augen, starrten mich erschrocken an. Auch meine Augen weiteten sich, bei dem Anblick des kleinen, rothaarigen Mannes, der völlig perplex vor mir im Regen stand
,,Chuuya?"
Fast schon zögerlich, sprach ich seinen Namen aus. Mein alter Partner hingegen, starrte mich nur an, wandte dann ruckartig seinen Blick von mir ab und lief mit schnellen Schritten weiter.

Chuuya

-Dieses miese Schwein-
Mein Boss ließ mich mal wieder die ganze Drecksarbeit machen und hatte mir das Kommando über drei Gruppen erteilt.
-Dieses faule Stück konnte auch echt nichts allein machen. Ich werde echt nicht genug bezahlt-
Mit gesenktem Kopf, lief ich nach Hause. Der Regen prasselte mir auf den Kopf und man konnte das Plätschern der Wassertropfen hören, die auf meinen Hut trafen. Der Einwand der Akte in meiner Hand, sog das Wasser förmlich auf. Plötzlich, remmpelte jemand gegen mich. Durch meinen gesenkten Blick, sah ich eine Hand; Eine bandagierte, große Hand. Ganz langsam, hob ich meinen Kopf und sah dem braunhaarigen Mann nun direkt in die Augen. Als ich erkannte wer es war, erschrak ich.
-Dazai-, lief es mir durch den Kopf.
-Scheiße, scheiße, scheiße! Ich will diesen Mistkerl jetzt nicht sehen...reiß dich zusammen-
Ich wandte blitzschnell meinen Blick von ihm ab und versuchte so schnell wie möglich weg zu laufen
-Was machte er hier? Tch, bescheuerte Frage. Er wohnt und arbeitet schließlich ebenfalls hier. Das muss mich auch echt nicht kümmern. Dieser wiederwertige Blick der es mir unmöglich machte, mich zu konzentrieren. Und diese-
Eine Hand unterbrach meine wirren Gedanken. Fest, hielten die Finger des ehemaligen Mafiosi mich am Arm.
,,Was willst du?"
Ich schenkte ihm nicht einen Blick und hatte auch kein Interesse daran, mich zu ihm zu drehen.
,, Ich habe dich lange nicht mehr gesehen, Chuuya. Seit dem Abend am Hafen- "
Mit einem genervten Laut, unterbrach ich seinen Satz.
,, Ja, ich weiß selbst wann das war. Nicht nötig mich daran zu erinnern. Jetzt lass mich los oder ich bring dich um", drohte ich und riss meinen Arm von ihm los. Ein Gemisch aus Wut und Panik stieg in mir hoch.
Ich wollte ihn nicht sehen...nie wieder, will ich diese unerklärliche, schmerzhafte Leere spüren müssen. Dieses wiederwertige Gefühl, das sein Blick in mir auslöste. Nie wieder, wollte ich so sehr verletzt werden.
,, Wie immer sehr freundlich, Nakahara. Ich hab dich lange nicht mehr gesehen und du siehst aus als hättest du ein wenig Alkohol bitter nötig"
,, Soll das eine Einladung sein?", fragte ich genervt. Egal wie sehr ich ihn hasste, Alkohol war mir zum Zeitpunkt wirklich recht.
,, Ja"
,, Und wenn ich ablehne?"
,, Dann werde ich dir so lange hinterher laufen, bis du "ja" sagst"
Ich konnte sein Grinsen im Rücken spüren
,, Tch. Wenn man mit dir diskutieren will, hat man eh schon verloren. Du bezahlst"
Mit diesen Worten, drehte ich mich um und lief schweigend mit dem Bandagierten zur nächsten Bar. Wieso hatte ich zugesagt? Und warum ging das alles plötzlich so schnell? Hatte ich den Alkohol denn wirklich so nötig, dass ich mich mit diesem Mistkerl abgab? Na, egal. Jetzt war es sowieso zu spät

Sayonara, du Idiot//Soukoku Donde viven las historias. Descúbrelo ahora