꧁•④•𝐔𝐧𝐠𝐞𝐟𝐢𝐥𝐭𝐞𝐫𝐭•꧂

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Ohne noch etwas zu sagen aß ich mein Frühstück und ignorierte die Männer an diesem Tisch. Ich räumte im Anschluss meinen Teller schnell weg und verschwand wieder in meinem Zimmer.

Heute hatte ich mir vorgenommen Schulsachen zu besorgen. In ein paar Tagen würde ich wieder zu Schule gehen und ich brauchte noch ein paar Sachen.

Ich machte mich fertig und befüllte meine Handtasche mit allen nötigen Sachen, wie Handy, Geld und Taschentücher. Da mein Zuhause anscheinend auch Jason's Zuhause war, musste ich hier raus. SOFORT!

Auf dem Weg nach unten hörte ich wie die Jungs oben auf dem Dachboden am diskutieren waren.
»Geh doch nach vorne man« »Kann ich nicht sonst bin ich Tod« ich schüttelte nur meinen Kopf, anscheinend spielten sie wieder irgendein dämliches Spiel auf der Konsole.

Auf dem Weg nach draußen ging ich nochmal ins Wohnzimmer um mich von meinem Vater zu verabschieden. Ich wollte nicht das er sich Sorgen macht, wenn er merkt, dass ich bin nicht Zuhause.
»Dad ich geh in die Stadt ein paar Sachen erledigen« sagte ich und störte ihn damit beim schauen des Football Spiels.
»Oh ok, Mhh aber Ivy nimmt doch Mike mit. Du kennst dich noch nicht so gut aus und dann musst du auch nicht alleine fahren« versuchte er mich vergeblich zu überzeugen. »Ne Dad ich brauche ehrlich gesagt etwas Abstand gerade, mir macht es nichts aus mit dem Bus zufahren. Ich brauch auch nicht viel und wenn ich nicht um 17:00 Uhr Zuhause bin, hast du offiziell die Erlaubnis mich zu suchen ok?!« ich lächelte und gab ihm schnell ein Kuss auf die Wange. Er nickte trotzdem nicht ganz glücklich und ich verschwand, bevor er mich noch mal zu überzeugen versuchte.

Draußen schaute ich erstmal auf mein Handy wie ich überhaupt in die Stadt kam, schnell fand ich die richtige Busverbindung und den dazugehörigen Fußweg zur Stadt.

Natürlich hatte ich jetzt Zeit über alles nachzudenken. Denn einerseits brauchte ich das Alleinsein jetzt, andererseits fing man an nachzudenken und sich selber zu konfrontieren mit Dingen denen man durch das alleinsein aus dem Weg gehen will.

Ich hatte Jason noch nie wirklich viel betrachtet. Ja er war seit 5 Jahren der beste Freund meines Bruders und ich wusste das er existiert, aber er war nie so wirklich präsent in meiner Welt gewesen. Natürlich lag es daran das Mike und Dad uns, also meine Mom und mich viel öfter besuchen kamen als wir sie, aber auch wenn wir hier her kamen, war er nicht oft dabei. Ich überlegte wann ich in ihn in den letzten Jahren so richtig mal gesehen hatte und mit ihm geredet hatte, aber mir vielen nur belanglose Gespräche und kurze Treffen ein, meistens beibehielten die nur das fragen nach Mike. Entweder wollte er wissen wo Mike war oder ich wollte es wissen.

Doch jetzt? Ich war nicht mal ein paar Tage hier und es drehte sich nur noch alles um ihn. Okay vielleicht noch nicht alles aber definitiv schon zu viel.
Ständig denk ich dran wie seine Hände auf meinen Hüften lagen, wie wir uns mit der Musik bewegen, wie wir beide den Moment genossen und es definitiv heiß wurde. Aber dann war da diese Wut, dass er einfach weg ging und mit der nächst besten in irgendein Zimmer verschwand um Gott weiß was zutun.
Und dann kommt er wieder um die Ecke und schaut mich ständig mit diesem undurchdringlichen Blick an, dieser Blick der nichts an Emotionen zulässt, der mich komplett leer darstehen lässt ohne jede Idee was er zu bedeuten hat. Mal ehrlich wie soll man da nicht verrückt werden. Schließlich hat ER MICH angetanzt, nicht ich ihn. Also muss es ihm gefallen haben, ich muss ihm gefallen haben oder?

Und was war das gestern? Warum wollte er mitkommen als Cole Bilder von mir machen sollte. Wollte er einfach das Mike aufhört zu meckern oder was wollte er?

Ich seufzte, inzwischen war ich fast angekommen, jetzt musste ich nur noch die Straße entlang und schon sah ich die große Mall auf die ich es abgesehen hatte.

Auf der Suche nach einem Schreibwarengeschäft oder ähnlichem verfiel ich wieder in Gedanken.

Vielleicht interpretiere ich auch einfach zu viel hinein. Vielleicht ist das alles normal.
Aber da war dieser kurze Moment auf dem Steg gestern, wir haben uns angesehen und kurz habe ich die gleiche Faszination in seinem Blick gesehen, die ich in dem Moment für ihn empfand.
Genauso wie heute Morgen, ständig suchte er meinen Blick und schaute auch nicht weg wenn sich unsere Blicke trafen.

Dann war da auch noch Olivia die ich nicht ausstehen konnte, ständig klammerte sie sich in ihn und jaulte nach seiner Aufmerksamkeit.
»Ich will dich Olivia, du gehörst mir« hatte er in mein Traum gesagt und verwechselte mich mit ihr. Nicht das ich das wollen würde, aber es machte mich sauer. Mich machte es sauer, dass er seit er aufgetaucht ist ungefiltert in meinen Kopf herum schwirrte und selbst jetzt, Kilometer weit entfernt war er präsent.
Der Traum war sowieso die Höhe, warum träumte ich er würde in der Nacht zu mir kommen? Es war so verwirrend ohne das es verwirrend war, schließlich gab es ja keine wirkliche Auseinandersetzung. Nein es spielte sich alles in meinem Kopf ab, ich sollte wirklich mal zum Arzt, dass ist doch krank.

Ich versuchte mich auf meinen Einkauf zu konzentrieren. Okay ich brauche neue Stifte... Stifte... Sti-..Mhhh und was wenn er Interesse hat?
Oh Gott Stopp, rede dir das doch nicht ein Ivy, du kennst ihn erst zwei Tage!
Zwei Tage zu viel, ehrlich wenn diese zwei Tage schon so waren wie sollten dann die nächsten 2 Jahre werden. Vielleicht hatte ich ja Glück, da er ein Jahrgang über mit war, würde er vielleicht mit Mike weit weg aufs College gehen und ich wäre ihn schon in einem Jahr los.
Ein Jahr?!

»Brauchen sie eine Tüte?« fragte mich der Kassierer »Ja bitte«.
Neben den Stiften hatte ich mir noch einen neuen Schreibblock und ein Mäppchen geholt, außerdem ein großen Ordner für meine Fächer. In denen konnte ich dann alles einheften.

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09.09.21

𝙹𝚊𝚜𝚘𝚗 - MY BROTHER's BEST FRIEND Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt