CHAPTER 6

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P.O.V. Melina

Ich verlies also mein Zimmer, um mich hier ein bisschen umzusehen. Als erstes lief ich den Gang, an dem mein Gästezimmer lag, bis zur Treppe nach hinten. Dort entschied ich mich dann dazu, nach unten zu gehen. Wenn es hier einen Keller oder sowas gab, dann wollte ich den unbedingt sehen. Wenn hier coole Sachen versteckt waren, dann ja wohl im Keller. Keller waren fast immer spannend, auch wenn dort nichts cooles versteckt war. Ich liebte solche Erkundungstouren an Orten, an denen ich noch nie gewesen war. Es war schon öfter vorgekommen, dass Wade irgendwo Stunden lang nach mir gesucht hatte, weil ich es für schlau gehalten hatte, das Terrain etwas zu Erkunden und mich dabei dann verirrt hatte. Ich besaß den Orientierungssinn einer vertrockneten Walnuss.  Wahrscheinlich würde ich es sogar schaffen, mich auf einer geradeaus führenden Straße zu verirren, wenn man mir nur genug Zeit gab. Ich wusste jetzt schon nicht mehr, wie viele Stockwerke ich schon nach unten gegangen war. Das konnte noch lustig werden. Bisher hatte ich jedes mal, wenn ich mich verirrt hatte, meinen Spaß gehabt. Wade und alle anderen, die nach mir gesucht hatten, zwar nicht, aber das war ja nicht mein Problem. Wenige Minuten später war die Treppe zu Enden und ich stand vor einer Tür mit der Aufschrift "Untergeschoss". Ich öffnete die Tür und blickte in einen endlos scheinenden Flur mit unzähligen Türen und fahler Beleuchtung. Das war doch mal ein Keller nach meinem Geschmack. Keine Ahnung, wie groß genau er war. Ich würde mal sagen sehr groß. Hinter einer dieser Türen musste es was cooles geben, Es musste einfach. Und im Keller herumschnüffeln zählte auch nicht direkt zu "Scheiße bauen". Hoffentlich... Ich hatte aber auch nicht vor, irgendwas anzufassen oder auszuprobieren. Ich wollte mich nur umschauen. Und wenn ich dabei etwas fand, das ich dann Loki zeigen konnte, damit er es benutzte, um Scheiße zu bauen, dann war das auch nicht schlecht. Wenn er denn überhaupt mitmachte. Ich ging schon davon aus, dass er das tun würde. Der Gott des Schabernacks würde sich sicherlich keine Gelegenheit entgehen lassen, Chaos zu verbreiten. Egal, ob er es nun für eine sterbliche oder sich selbst tat. Ich trat durch die Tür und ließ sie hinter mir zufallen. Das war zwar ziemlich laut, aber ich war auch ziemlich weit unten und damit ziemlich weit von den anderen entfernt, also sollte das niemand gehört haben. Die erste Tür war zwar nicht abgeschlossen, führte aber nur in eine Putzkammer. Die Tür schloss ich gleich wieder und ging weiter zur nächsten. Die ganzen Schränke hier interessierten mich eher weniger. Darin erwartete ich nichts anderes als Putzzeug und vielleicht ein paar verstaubte, leere Reagenzgläser. Die nächste Tür war ebenfalls offen. Dahinter befand sich ein etwas größerer Lagerraum mit einigen Regalen. Das war schon eher etwas nach meinem Geschmack. Ich schaltete das Licht ein und ging in den Raum. Die Tür ließ ich wieder hinter mir zufallen. Rückwirkend war das vielleicht nicht ganz so schlau, aber woher hätte ich das denn in dem Moment wissen sollen? Ich machte mich also daran, einige staubige Tücher von dem Zeug in den  Regalen zu ziehen. Ich fand einige alt aussehende Mikroskope, eine Kiste voller chemischer Messbecher, ein paar alte Chemiekittel, eine Kiste zusammengerollte Papiere und einen Haufen anderen Plunder. Es machte mir ziemlich viel Spaß, das alte Zeug anzuschauen. Ich rollte auch ein paar von den Papieren auf, aber da standen nur Formeln drauf, mit denen ich nichts anfangen konnte. Nach einiger Zeit, ich weiß nicht genau wie viel, ging ich zurück zur Tür. Ich drückte die Klinke nach unten und zog, aber die Tür rührte sich nicht. Was sollte das denn jetzt? Eben war sie doch auch aufgegangen. Ich zog weiter und fluchte leise. Die Tür bewegte sich keinen Millimeter. Eigentlich hätte ich auch laut fluchen können, es hätte eh keinen Unterschied gemacht. Das tat ich jetzt auch. Mich würde Keiner hören. "Fuck!" schrie ich und trat gegen die Tür. "Verdammte Scheiße! Was kann ich eigentlich? Warum konnte ich die verschissene Tür nicht einfach offen lassen?!" auch mit meinen Kräften ließ sich nichts machen. Die blöde Tür war zu und das würde sie auch fürs erste bleiben. Ich holte mein Handy aus meiner Hosentasche, damit ich Wade anrufen konnte. Dann konnte er runterkommen und mich hier rauslassen. Aber als ich mein Handy einschaltete, sah ich, dass es hier keinen Empfang gab. Natürlich gab es keinen! Das hier war ein verdammter Keller! "Aaaaaah!" schrie ich frustriert. Jetzt saß ich in diesem staubigen Lager fest. Wahrscheinlich würde ich hier auch nicht unbedingt schnell wieder rauskommen. Warum musste mir immer so dummes Zeug passieren? Genervt trat ich gegen einen auf dem Boden stehenden Karton. Mir würde wohl nichts anderes übrig bleiben als zu warten, bis mich jemand fand. Kameras gab es hier nur außen, also konnte das eine Weile dauern. Ich schnappte mir also einen dicken, verstaubsten Ordner, setzte mich in eine Ecke und begann, in dem Ordner zu lesen. Gar nichts machen hätte ich nicht ausgehalten.

P.O.V. Natasha

"Hey Rotschopf! Wo hast du Melina hingebracht?" fragte Melinas komischer Freund, als Steve und Tony gerade damit angefangen hatten, die Informationen, die er ihnen über diesen Francis gegeben hatte, zu analysieren. Dafür wurde er nicht gebraucht. Ich stöhnte genervt und drehte mich zu ihm. "Ich hab sie in eins der freien Zimmer gebracht. Soll ich dich hinbringen, damit du sie statt uns nerven kannst?" fragte ich ihn genervt. "Ja, das klingt nach einer guten Idee." antwortete Wade. Ohne etwas zu sagen ging ich in Richtung Treppenhaus. Ich wollte nicht mit dem Kerl reden. Genau so wenig verstand ich, warum Melina mit ihm befreundet war. Bisher hatte er sich wie ein bewaffnetes Riesenbaby aufgeführt. Zum Glück hatte Tony ihm die Waffen abgenommen. Ich führte Wade also zu dem Zimmer, in dem Melina sein sollte. Ich wollte gerade anklopfen, aber Wade war schon drin. "Mellylein? Wo hast du dich versteckt?" rief er in einem sehr ekligen Ton. Ich konnte den Typen einfach nicht ausstehen. Aber Melina mochte ich. Ich kannte sie zwar noch nicht lange, aber ich konnte sie gut leiden. Jetzt riss Wade auch noch die Tür zum Bad auf, ohne anzuklopfen. Hätte er das bei mir gemacht, hätte ich ihm wehgetan. Sehr weh. "Bist du hier?" rief er im selben Ton wie eben. Ich ging jetzt auch in das Zimmer. Melina schien nicht da zu sein. "Sie ist nicht hier." rief Wade aus dem Bad. "Ach wirklich Sherlock? Das hätte ich ohne dich nie rausgefunden... Wo ist sie dann?" Wade kam aus dem Bad und ließ die Tür offen. "Weiß ich nicht... Oh Moment, ich hab doch ne Idee..." er sprach nicht weiter. Ich warf ihm einem bösen Blick zu. "Dann raus damit Idiot! Du willst mit ihr reden, nicht ich!" fuhr ich ihn an. Er schien das lustig zu finden, was mich nur noch wütender machte. "Sie ist hier irgendwo im Gebäude." sagte er. "Na das hast du aber toll rausgefunden Herr Professor! Wo ist sie?!" der Kerl machte mich wirklich extrem wütend. "Das weiß ich auch nicht." für einen kurzen Moment dachte ich ernsthaft darüber nach, ihm ein Auge auszustechen. "Dann sag doch nicht, dass du ne Idee hast!" schrie ich ihn an. Wie hielt Melina das nur aus? "Ich hab aber eine! Ich glaube, Melina rennt hier irgendwo rum. Das macht sie immer, wenn ihr langweilig ist. Sie geht auf Erkundungstour." warum hatte dieser Idiot das nicht gleich gesagt? "Hast du auch ne Idee, wo sie hingegangen sein könnte?" fragte ich genervt. "Nein, aber ich bin mir sicher, dass sie sich verirrt hat! Das tut sie auch immer." na Klasse! Das würde Tony gar nicht gefallen. Und das Gebäude war riesig. Es gab 7 Stockwerke, davon konnten wir schonmal das hier ausschließen... Es würde trotzdem lang genug dauern, sie zu suchen. "Dann müssen wir zu Tony gehen und ihm das hier erklären." sagte ich. Das konnte lustig werden.

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Wade, die Avengers und ichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt