CHAPTER 16

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Wo ich schon dabei war, meine Klamotten zusammenzupacken, zog ich mich auch gleich um. Wenn ich nicht musste, konnte ich gut und gerne darauf verzichten, den ganzen Tag in zerknüllte  Klamotten rumzulaufen. Ich warf ein bisschen was aus meinem Kleiderschrank in eine leicht angegammelte schwarze Sporttasche, die ein bisschen so aussah, als würde wie die Taschen, in denen in Mafia-Filmen Waffen oder Geld versteckt war, und zog dann weiter ins Bad. Alles, was ich von dort brauchte, warf ich einfach auf die Klamotten drauf. Die Sachen würden eh nicht lange in der Tasche bleiben, wieso also Zeit damit verschwenden, alles perfekt zu ordnen? Ich wollte nicht, dass Wade irgendwas in meinem Wohnzimmer kaputt machte. Das würde er früher oder später sowieso tun, ganz einfach, um mich zu ärgern. Ich machte die unordentlich vollgestopfte Tasche zu und ging nochmal in die Küche, um meine Haschpflanzen einzusprühen. Zum Glück lebte ich New York. Hier war Hasch legal. Das war zwar eigentlich nur so, wenn man es im Laden kaufte, aber wenn die Pflanzen hier schon mal rumstanden, musste ich für mein Gras nicht erst in irgendeinen Laden rennen. Und die Nachbarn mussten das auch nicht. Ich verkaufte mein Gras ein paar Dollar billiger als die in den Läden, also verdiente ich mir so ein bisschen was zu meinem Kellner-Job dazu. Wirklich gerne machte ich das nicht, aber für einen Mutanten war es nicht einfach, überhaupt einen Job zu finden. Ich konnte froh sein, dass ich den bekommen hatte. Hätte ich Flügel oder eine andere sichtbare Mutation, wäre ich auf jeden Fall arbeitslos. Dass ich eine Mutantin war, war ein weiterer Grund dafür, dass ich keine bessere Wohnung fand. Kein Vermieter wollte einen Mutanten in seinem Haus wohnen haben. Und da wir alle registriert wurden, war es nicht möglich, die Mutation geheim zu halten. Außer mir wohnten hier im Haus noch fünf weitere Mutanten, drei mit sichtbaren Mutationen. Max' Augen waren durch und durch grün (mit seiner Mutation konnte er Menschen hypnotisieren), Cherryl leuchtete (alles, was sie berührte, konnte Feuer fangen, wenn sie das wollte) und Daniel hatte Stacheln (die konnte er abschießen). Sie waren alle drei arbeitslos. Max hatte Glück, dass man ihm seine Mutation nur an den Augen ansah. Wenn er eine Sonnenbrille trug, und das tat er so gut wie immer, konnte er ein relativ normales Leben führen. Sein Geld verdiente er, indem er ab und zu beim Ausladen von irgendwelchen Lieferungen half. Cherryls und Daniels einzige Möglichkeit, an Geld zu kommen, war mit Drogen zu dealen. Wenn man Stacheln hatte oder leuchtete, war es unmöglich, einen Job zu finden. Es wunderte mich, dass S.H.I.E.L.D. keine Mutanten-Agents einstellte. Was das anging konnte ich ja nachher mit Steve reden. Vielleicht konnte er irgendwas machen und dafür sorgen, dass meine Freunde richtige Jobs bekamen. Wer weiß, vielleicht wurde sogar einer von ihnen bei den Avengers aufgenommen. Die Avengers waren ohnehin eine Gruppe, die zum größten Teil aus nicht ganz normalen Leuten bestand, sie hatten sicher kein Problem mit Mutanten. Loki hatten sie ja auch bei sich wohnen. Max, Cherryl und Daniel waren da um einiges umgänglicher. Und bisher hatte keiner von ihnen versucht, New York zu zerstören. Ich stellte die Sprühflasche wieder neben meine drei Pflanzen aufs Fensterbrett und ging zu Wade und Steve. "Ich hab mein Zeug!" rief ich. Ich war überrascht, als ich Wade scheinbar friedlich auf dem Sessel sitzen sah. Steve hatte sich auf dem Sofa niedergelassen. "Ähm Steve... mir ist da was eingefallen..." sagte ich und lehnte mich an den Türrahmen. "Was denn?" fragte er. Seine Stimme hatte einen leicht misstrauischen und irgendwie besorgten Unterton. Vermutlich dachte er, dass ich in Schwierigkeiten steckte. Das war auch kein Wunder. Zuerst schnüffelte ich im Keller der Avengers herum und sperrte mich dort ein und dann erfuhr er, dass ich in meiner Wohnung Gras anbaute. Und ich war eine Mutantin. Direkt erwähnt hatte ich es zwar nicht und ich ging auch kein Stück davon aus, das Steve irgendwelche Vorurteile uns gegenüber hatte, aber sicher konnte ich da nicht sein. Irgendwo hatte jeder ein wenig Angst vor uns. Man konnte keinem Mutanten ansehen, was er wirklich konnte. Ich steckte aber nicht in Schwierigkeiten... zumindest nicht in welchen, aus denen ich nicht allein wieder rauskam... es sollte also kein Problem geben. "Du arbeitest doch mit S.H.I.E.L.D. zusammen, oder?" fragte ich.

"Ja... irgendwie gefällt es mir nicht, dass du das fragst..."

"Mach dir keine Sorgen, ich hab nichts ausgefressen... also nichts, was irgendwie schlimm wäre... egal... also die Avengers gehören doch irgendwie auch zu S.H.I.E.L.D. oder?"

"Ja, irgendwie gehören wir zu S.H.I.E.L.D. sagst du mir auch mal, was das hier werden soll?"

Steve zog die Augenbrauen hoch. Er schien immer noch zu glauben, dass es irgendein Problem gab. Ich hätte mir aber auch nicht abgekauft, dass ich keine Probleme hatte. Schwierigkeiten waren irgendwie mein Ding. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass ich das Chaos magisch anzog.

"Egal, was du denkst, das wird es bestimmt nicht. Ich äh... also ich wollte fragen..."

"Dann frag doch! Wir haben auch nicht den ganzen Tag Zeit."

"Ja... Sorry... dir ist bestimmt klar, dass Wade und ich nicht die einzigen Mutanten sind..."

"Melina du redest um den heißen Brei herum! Ich lebe nicht unter einem Stein, ich weiß, dass es viel mehr als euch beide gibt."

"Die meisten von uns sind bei S.H.I.E.L.D. registriert und da hab ich mich gefragt, wieso ihr keine Mutanten für euch arbeiten lasst... ich meine in manchen Situationen wäre jemand mit meinen Kräften oder jemand, der zum Beispiel in die Zukunft sehen kann bestimmt ziemlich nützlich..."

ich lächelte schief und sah Steve ziemlich komisch an. Es wunderte mich, dass Wade noch nicht in schallendes Gelächter ausgebrochen war oder irgendwas anderes blödes gemacht hatte. Entweder er war heute ausnahmsweise mal normal (dann musste ich den Tag rot im Kalender anstreichen) oder er plante etwas, mit dem er mich später komplett blamieren würde. Ich ging da eher vom zweiten aus. Bei Wade musste man immer auf alles vorbereitet sein. "Damit würde S.H.I.E.L.D. einigen von uns wirklich sehr helfen. Weißt du, es ist als Mutant nicht gerade einfach einen Job oder eine Wohnung zu finden..." schob ich hinterher. "Können wir später vielleicht in Ruhe nochmal darüber reden?" fragte er. Ich war nicht sicher, ob das jetzt gut oder schlecht war. Wenigstens hatte er nicht gelacht. Und er hatte auch nicht gesagt, dass er die Idee schlecht fand. Steve hatte gar nichts zur Idee gesagt. "Äh... ja klar." antwortete ich. "Okay, dann fahren wir lieber zurück zum Compound. Ich kann drauf verzichten, dass irgendwer mich hier sieht." Steve stand auf. Er nahm mir die Tasche ab und ging voraus zur Tür. Wade und ich liefen ihm hinterher. Ich schloss die Tür hinter uns ab und wir gingen wieder zum Auto.

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1112 Wörter

Hey Peeps! Eigentlich schreib ich nicht so gerne was unter meine Kapitel drunter, weil sowas nervig ist und kein Schwein es liest, aber ich wollte mich einfach mal bei euch bedanken. Ich hätte ich nicht gedacht, dass so viele meine Story lesen würden ^^ eigentlich wollte ich schon gestern updaten, aber da ist mir so eine Serie namens 'The Hot Zone' dazwischen gekommen... ich hab die erste Folge geschaut und irgendwie wurden dann aus der ersten Folge alle... Ist ja auch egal, ich hab auf jeden Fall vor, mal etwas regelmäßiger neue Kapitel hochzuladen ^^

~Moony <3

Wade, die Avengers und ichWhere stories live. Discover now