Mysterious Hybrid Girl [Jimin FF]

XXVIII.

Yukanna PoV

Ich dachte immer, seinen Körper nicht zu fühlen, wäre ein schreckliches Gefühl. Doch dumpfe Taubheit war so viel schlimmer.

Komplett in mich zusammengeklappt lang ich halb auf der Seite, meinen Kopf in den Schoß meiner Mutter eingebettet und versuchte, mich auf ihre sanften Berührungen zu konzentrieren. Meine Muskeln zuckten hin und wieder unkontrolliert; meine Arme und Beine kribbelten unangenehm und doch fühlte es sich nicht so an, als würde ich sie auch nur ein kleines bisschen bewegen können.

,,M-Mama", meine Kehle fühlte sich trocken an und tat weh von den vielen Lauten, die sie in den letzten Stunden vertonen musste. ,,Schone deine Stimme, Chisang", zart strichen die Finger meiner Mutter über meine zitternden Ohren, ,,Ich erinnere mich noch an meinen ersten Versuch nach der Transformation, ich war schwach von den Stromschlägen und den schrillen Geräuschen... und mein Hals war wie taub von meinen Schreien."
-- ,,T-Transfor...mation?"
,,Du weißt doch sicher noch, Chisang, deine alte Mutter war nicht immer ein Hybrid."

Ich nickte. ,,W-Wie... fühlt sich sowas an?" Die daraufhin einkehrende Stille machte mir ein wenig Angst. ,,Oh, Chisang", die Stimme meiner Mutter wurde brüchiger und sofort bereute ich es gefragt zu haben, ,,Es ist furchtbarer als die schlimmsten Schmerzen, die du dir vorstellen kannst. Deine Haut brennt und juckt zur gleichen Zeit. Wenn Ohren und Rute wachsen, hast du das Gefühl, als würdest du von innen nach außen aufreißen, als würde sich etwas aus dir herausbohren. Und wenn dir dann das Fell wächst, ist es als würden tausende Nadeln in deine Haut stechen. Und mit jeder Bewegung machst du die Schmerzen schlimmer. Es ist traumatisierend." Ich erschauderte. ,,W-Wie s-schrecklich..."

,,Ja, Chisang, es ist schrecklich", kurz wurde es still, als würde sie zögern weiterzureden, ,,So schrecklich, dass es den frisch transformierten Hybriden fast alle Erinnerungen nimmt, wenn sie vor Schmerzen in Ohnmacht fallen."
-- ,,A-Aber...", ich richtete mich ächzend auf, um meiner Mutter in die Augen zu schauen - auch wenn sie es nicht genauso tun konnte -, ,,D-Du konntest dich d-doch an mich e-erinne--"
-- ,,Shhh", sie brachte mich mit ihrem Zeigefinger zum Schweigen, ,,Das liegt daran, dass meine Ohnmacht von den Laboranten verhindert wurde. Vater wollte schließlich nicht, dass ich diese Qualen vergesse. Er wollte, dass ich leide."

Dieses Aas. Am liebsten hätte ich laut geflucht, wie ich es noch nie zuvor getan hatte, doch das Räuspern meiner Mutter ließ mich diesen Gedanken wieder verlieren. ,,Ist aber auch egal, das alles liegt in der Vergangenheit und dort soll es auch bleiben", sie ließ ihre linke Hand auf dem Boden entlangtasten, bis sie auf die Wasserschüssel stieß, ,,Hier, Mäuschen, trink etwas. Das sollte deiner kratzigen Stimme etwas mehr Weichheit beibringen." Wenn sie das so aussprach, hörte es sich an, als wäre in dieser Schale kein Wasser, sondern ein Wundertrank.

Vorsichtig schlabberte ich etwas von der Flüssigkeit, nachdem ich diese entgegengenommen hatte und stellte die Schüssel dann wieder auf ihren Platz, damit meine Mutter sie später auch wiederfinden würde. Wie es Jimin wohl gerade geht? Ob er wohl nach mir sucht? Oder vielleicht hat er mich ja schon vergessen... Ein Seufzen verließ meine Lippen und ich ließ meine Ohren hängen. Ich wäre so gerne wieder bei ihm...

,,Ach du... meine Güte", im Augenwinkel sah ich, wie meine Mutter leicht anfing zu taumeln. ,,Mama! W-Was ist m-mit dir?", sofort eilte ich ihr zur Hilfe und stützte sie so gut ich es mit meinem geschwächten Körper konnte. ,,Es ist... alles in Ordnung, Chisang", murmelte sie aber nur und hielt sich mit einer Hand den Kopf, ,,Mir wurde nur kurz schwindelig und... Mein Kopf tut etwas weh."

,,Guten Morgen!", war auf einmal eine übertrieben freudige Stimme durch den Lautsprecher zu hören und sowohl ich als auch meine Mutter wussten sofort, wer es war, ,,Und? Wie gefällt meinen Mädchen die neue Atemluft, die ich ihnen geschenkt habe?"
-- ,,N-Neue Atemluft?", murmelte ich nachdenklich vor mich hin. ,,Wie meinst du das, Chang?", fauchte die Ältere direkt, zischte dann aber und drückte ihre Hand auf ihre Stirn.