Mysterious Hybrid Girl [Jimin FF]

Initio

Ein milder Herbstabend. Die Sonne stand bereits recht tief über dem Wald und tauchte die Baumkronen in ein wunderschönes Orange. Die Vögel machten ihre letzten Kontrollflüge und zwitscherten dabei ihr leises Abendlied, alles war ruhig und idyllisch.

So schien es jedenfalls.

Ihre Schritte wehten über den feuchten Waldboden, ihre Blicke waren angsterfüllt. Das junge, wenn auch etwas außergewöhnliche Paar rannte gerade um ihr Leben, ihres und das ihres Kindes. Das kleine Hybridenkind presste sich an die Brust seiner Mutter und diese drückte es jeden Meter, den sie weiterlief, näher an sich.

Sie wollte es beschützen, sie wollte, dass ihr Kleines sorgenlos weiterleben konnte. Doch sie wusste, dass das nicht mehr der Fall sein würde. Sie wusste es von dem Moment an, an dem ihr Vater diabolisch zu grinsen angefangen hatte. Nachdem er ihren Freund mit einem Faustschlag umgelegt hatte und bedrohlich auf sie und ihr Kind zugekommen war.

Ihr Partner hingegen hatte gerade andere Probleme: Seine Katzenohren zuckten unaufhörlich, er wusste um jeden Schritt, den ihre Verfolger näher an sie herankamen. Er wurde noch schneller, überholte seine Geliebte, nur um dann vor ihr zum Stehen zu kommen. ,,Sie kommen immer näher...", keuchte er atemlos, indessen er sich auf seinen Knien abstützte, ,,Sie werden uns bald einholen... Wir... müssen uns verstecken..."

Er sah tief in ihre Augen. Ihre ängstlichen Augen, die er doch so viel lieber glücklich und sorgenlos sehen würde. Wieder hörte man die Rufe der Männer, die unbarmherzig näherrückten. Die junge Mutter wurde immer unruhiger. Doch auf einmal hörte man ein leises Schluchzen. Besorgt sah sie zu ihrem kleinen Baby, was mittlerweile schon eineinhalb Jahre alt war, hinunter.

,,Mäuschen...", begann die Mutter, doch brach wieder ab. Das Kleine schluchzte weiter. ,,Mama...", das Hybridenkind zitterte, ,,Mama, ich habe Angst."

Die Mutter riss die Augen leicht auf. Das sollten also die ersten Worte ihres Kindes sein. Das Wort ,Angst' direkt nach dem Wort ,Mama' und noch vor dem Wort ,Papa'. Ihr stiegen Tränen in die Augen, welche sie allerdings schnell wegblinzelte und sich wieder dem Kleinen in ihren Armen widmete.

,,Nein", sprach sie und nahm Blickkontakt mit ihrem Kind auf, ,,Mäuschen, du brauchst doch keine Angst zu haben. Es wird alles gut." Es tat der Mutter weh, ihrem Kind Lügen zu erzählen, doch jetzt gerade war es das Beste. ,,Nein", die Mutter sah sich kurz um und entdeckte einen kleinen Strauch, ,,Mäuschen, wir spielen doch nur Verstecken." Die Mutter wusste genau, wie sehr ihre Tochter dieses Spiel liebte. Und tatsächlich begannen die grünen Augen des kleinen Mädchens zu leuchten.

,,Ja, mein Schatz", der Vater nahm seiner Freundin das kleine Kätzchen ab, ging auf das Gesträuch am Rande der Lichtung zu und kniete sich davor nieder, ,,Und damit uns diese bösen Männer nicht alle gleichzeitig finden, verstecken wir uns an verschiedenen Orten. Sieh doch, dieser Busch ist doch wie für dich gemacht." Behutsam setzte er das Kleine ab und gab ihm einen leichten Schups in Richtung des Verstecks. Ohne zu zögern, kroch das Kind unter den Strauch und schaute zurück zu seinen Eltern, die sich nun etwas von dem Busch entfernten.

Die jungen Eltern hofften sehr, dass die Männer ihr Kind nicht finden würden, das kleine Mädchen war ihr Ein und Alles, auch wenn sie nicht so aussah wie andere Hybridenkinder und sich anders entwickelte. Sie hatte das Gedächtnis und den Verstand einer 5-jährigen und war doch so klein, kaum so groß wie ein einjähriges Menschenkind.

Der Hybrid nahm seine Geliebte zärtlich an der Hand und zog sie mit sich, als er wieder die Männer ihres Vaters hörte. Das Kleine streckte seine witzige Hand nach seinen Eltern aus und wimmerte. ,,M-Mama...", hauchte es nur brüchig, doch die Mutter hörte es sofort. Sie lief zurück zu dem kleinen Gebüsch. ,,Shhh, meine Kleine", sie legte ihren Zeigefinger auf den Mund ihres Babys, ,,Du musst ganz leise sein, mein Schatz. Wir wollen doch gewinnen, oder? Du liebst es doch zu gewinnen..."