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Jake hatte sich wieder vor seinen Computer gesetzt und war in irgendetwas vertieft, von dem ich sicher keine Ahnung hatte. Nachdem ich mit Phil alles besprochen hatte, gab er die Nachricht an Jessy weiter, welche dann schließlich in die Gruppe schrieb, dass Phil sie darum gebeten hat, in die Aurora zu kommen und sie doch bitte mitkommen sollen. Cleo und Thomas waren zwar misstrauisch, schrieben dann kurz privat und wurden sich einig, dass sie Jessy zuliebe mitkommen würden. Als ich das las, freute mich darüber, dass sie es nicht Jessy unnötig schwer machen. Ich hatte zwar ein bisschen Angst vor heute Abend, unter anderem auch, weil Jake nicht dabei sein würde, aber ich hoffte einfach, dass sie mich mögen würden.

Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht merkte, wie Jake aufstand und erschrak ein wenig, als er mich von hinten umarmte und sein Gesicht in meinem Haar vergrub. Keine Ahnung, warum er das machte, aber wahrscheinlich wusste er es selber nicht, weshalb ich mir diese Frage sparte. Stattdessen genoss ich einfach diesen Moment, wer weiß, wie viel Zeit uns noch bleibt. Plötzlich spürte ich ein sanftes Knabbern an meinem Ohrläppchen und meine Zehen rollten sich ein. "Weißt du, zu was du mich verführst?", wisperte mir Jake sanft ins Ohr und ich hörte seinen abgehackten Atem, bevor er mit seinen Händen unter mein T-Shirt schlüpft und mich an der Seite streichelt. Er wartete gar nicht erst auf eine Antwort, sondern ließ seine Lippen zu meinem Hals hinuntergleiten, um mich zu liebkosen. Ich bekam Gänsehaut, aber ich ließ diese kleine süße Folter über mich ergehen, und biss mir auf die Lippen, um nicht laut zu stöhnen. Das, was Jake da macht, gefällt mir viel zu gut, weshalb ich mir ernsthafte Sorgen um mich machte. Ich wollte nicht, dass ich am Ende enttäuscht sein würde, wenn er wieder geht und ich ihn niemals wiedersehen werde, weshalb ich versuchte, nicht meinen Verstand zu verlieren. Dennoch ließ sich ein kleines Winden nicht unterdrücken, wodurch er merkt, wie erregt ich eigentlich bin. Er küsste mich wieder und da hat sich mein Verstand schon wieder verabschiedet. So ein Mist! Ich stöhnte auf, drehte mich zu ihm um und presste meine Lippen auf seine, damit er aufhörte, mich am Hals zu küssen. Doch als er seine Zunge in meinen Mund schiebt, machte er etwas mit ihr, was mich alles andere vergessen ließ. Oh mein Gott, wenn Jake mich nicht festhalten würde, würde ich wahrscheinlich umkippen, meine Beine sind weich wie Wackelpudding. Schließlich unterbrach er den Kuss und er musterte mein Gesicht. Auch ich sah ihn an, sah seine Augen, seine leicht geschwollenen Lippen, die von unseren Küssen noch kräftig rot waren,.... 

Er setzte sich auf mein Bett und bedeutete mir, sich zu ihm zu setzen. "Es tut mir leid, ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist. Ich wollte dich nicht bedrängen..." "Hä? Wovon sprichst du? Ich wollte es doch genauso wie ich", sagte ich verwirrt. "Oh ja, dass du das wolltest habe ich schon gemerkt", meinte Jake belustigt. "Aber ich glaube nicht, dass du es wirklich willst, schließlich kennen wir uns erst zwei Tage und du wirkst auf mich nicht so, als ob du mit jedem ins Bett springen würdest." Ich musste mir gestehen, dass er doch recht hatte. Der vernünftige Teil von mir wollte warten, bis ich mir sicher bin, dass Jake etwas für mich empfindet und dem anderen, hormonüberfluteten Teil von mir konnte man sowieso nicht trauen. Jake nahm mein Schweigen als stumme Zustimmung auf und legte zögernd einen Arm um mich. Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust und umarmte ihn einfach nur. 

Nach einer Weile ergriff Jake das Wort. "Darf ich dich etwas fragen?" "Meinst du das, was du gestern angedeutet hast?", sprach ich meine Gedanken laut aus. Er hat mir gestern Nacht meine Fragen beantwortet, und heute wollte er mir Fragen stellen. "Genau genommen war das sogar heute, aber ja, genau darauf will ich hinaus." Ich musste schlucken, ich konnte kaum einschätzen, was er mich fragen wollte, aber da er gestern bzw. heute so offen zu mir war, sollte ich es auch sein. "Ja, du darfst", sagte ich, doch meine brüchige Stimme verriet, wie nervös ich war. Jake nahm meine Hand und kreiste mit seinem Daumen darüber, um mich zu beruhigen und es half ein bisschen. "Du musst echt nicht nervös sein", flüsterte Jake, "Wenn du über etwas nicht reden möchtest, kannst du es mir einfach sagen. Ich werde dich zu nichts drängen, versprochen." Ich atmete tief durch. "Okay, dann fang mal an."

𝙳𝚞𝚜𝚔𝚠𝚘𝚘𝚍 ~ 𝚈𝚘𝚞 𝙰𝚛𝚎 𝚃𝚑𝚎 𝙺𝚎𝚢Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt