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"Was ist passiert?" Ich erschrak als Kevin auf einmal neben mir stand. Sollte ich es Kevin sagen oder sollte ich warten was Vanessa meint? Vielleicht will sie das es keiner weiß, mir wollte sie es ja auch nicht sagen. Er hatte aber ihr Verhalten auch bemerkt und sollte es wissen dürfen, immerhin wohnen sie zusammen und er wäre ja Onkel oder Großcousen geworden, je nach dem wie sie es sehen wollen. Er sollte es wissen. Ich lehnte mich nach vorne, stützte meine Ellenbogen auf die Knie und vergrub mein Gesicht in meinen Händen, ich fuhr einmal durch meine Haare, legte dann meine Stirn in meine Handflächen und sah auf den Boden. "Vanessa war schwanger..." Murmelte ich. "Wie sie war? Hat sie es abgetrieben?" Fragte er und setzte sich zu mir aufs Sofa. Ich schüttelte den Kopf und sah zu ihm, er schaute mich verwirrt an. "Sie hat es beim Erdbeben verloren." All die Farbe entfloh aus seinem Gesicht und es wirkte als ob er durch mich durchsehen würde. "Sie wollte es mir nicht sagen aber ich wollte unbedingt wissen warum sie so komisch ist." Kevin sagte nichts sondern starrte jetzt mit leerem Blick auf den Couchtisch. "Ich hätte Vater werden können." Ein verzweifeltes Lachen entwich mir, ich lehnte mich zurück  und lies meinen Kopf in den Nacken fallen um diesmal die Zimmerdecke mit meinen Blicken zu löchern. Zwischen Kevin und mir herrschte Schweigen, minutenlang. Das einzige was ich hörte waren meine Herzschläge. Im Augenwinkel sah ich wie Kevin sich durch das Gesicht fuhr. "Wollt ihr alleine sein? Dann fahr ich zu meinen Eltern." Meinte Kevin. "Nein bleib hier. Es geht ihr schon beschissen genug damit, da müssen wir nicht noch so einen  Aufstand machen." Antwortete ich und sah ihn nicken. "Außerdem braucht sie deine Unterstützung genauso sehr." Fügte ich noch hinzu. Wir sahen beide geradeaus auf die gegenüberliegende Wand und sagten nichts mehr. "Schon komisch...Wir haben erst drüber geredet...hatten den Plan Kinder zu bekommen...nicht sofort...aber wir wollten welche...jetzt das..." faselte ich vor mich hin und durchlöchert weiter die Wand, während Kevin weiterhin schwieg. Als ich meinen Blick auf die Uhr schweifen ließ, sah ich das es kurz nach Mitternacht war. Wir hatten keine Minuten dort gesessen sondern Stunden, aber sie fühlten sich an wie Minuten. "Ich geh zu ihr." Langsam stand ich auf und ging ums Sofa. "Alles klar, Nacht." Sagte Kevin. "Nacht." Gab ich zurück und ging dir Treppe rauf, schlug den Weg zu Vanessas Zimmer ein und schloss die Tür hinter mir. Wenn man sie dort so sieht wie sie da liegt und schläft würde man nie im Leben drauf kommen was passiert ist. Ich zog meine Jeans und mein Shirt aus und legte mich zu ihr, zog sie in meinen Arm und hielt so fest als wenn ich Angst hätte man könnte sie mir wegnehmen. Während ich da so lag und mich auf ihre Ruhige Atmung konzentrierte, drehte der Zeiger wieder seine Runden um die Uhr. Ich weiß nicht genau wann, aber irgendwann schlief ich ein und wachte am nächsten morgen verkatert auf.

In Love with my best Friend (Marco Reus) BEENDETWhere stories live. Discover now