Ein neuer Tag

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*Am nächsten Morgen*

4:15 Uhr. Mein Wecker klingelte wie jeden Morgen um diese Zeit. Viel Motivation hatte ich nicht gerade zur Arbeit zu gehen. Mir schwirrten tausende Fragen durch den Kopf als ich gerade im Bad stand und mir die Zähne putze. Wenn Bug wirklich gefeuert werden würde, wer wäre dann unser Teamleiter? Wer kommt in unsere Gruppe? Werden wir Bug je wieder sehen? Werden meine Freunde mich jetzt anders behandeln, wo sie meine Geschichte kennen? All diese Fragen zerfraßen mein Gehirn. Da ich heute mal früher da sein wollte zog ich mir nur noch schnell meine Altagssachen an, schnappte mir meine Marke, meinen Schlüssel und meine Waffe und machte mich auch schon auf den Weg zur Arbeit. In 15 Minuten war ich da. Ich betrat das Gebäude und ging sofort zu meinem Spind, noch war nicht viel los. Sofort zog ich mir meine Sportklamotten und meine schwarzen Boxhandschuhe an. In der Trainingshalle fackelte ich nicht lange und fing sofort an gegen den Boxsack zu  boxen. All die Wut, Aggression, Verwirrung und Trauer, die sich in mir aufgestaut hatte, ließ ich gerade raus. Als mir das immer noch zu einfach war, riss ich mir die Boxhandschuhe nur so runter und boxte ohne weiter, so fest und so stark ich konnte. Dabei merkte ich nicht mal wie mir ein paar Tränen die Wange runter flossen. Ich schrie während ich dagegen boxte und ließ alles raus was ich hatte. Meine Umgebung kriegte ich gar nicht mehr mit. Mit ein paar taumeligen Schritten entfernte ich mich vom Boxsack und schlug noch auf die graue Mauer in unserem Trainingsraum ein. Immer und immer weiter.

Hondo's Sicht

Auf dem Weg zu meinem Spind machte ich mir gerade Gedanken um Adriana. So wie gestern habe ich sie noch nie gesehen. Sie hatte eigentlich fast immer gute Laune und war fröhlich. So wie gestern kannte ich sie nicht. Um zu den Spinden zu gelangen muss man durch den Trainingsraum durch. Als ich die Tür öffnete, sah ich Adriana die gerade mit aller Wucht gegen die Wand boxte. ,,Adriana?!" ich lief sofort auf sie zu. ,,ADRIANA!" ich drehte sie um, gerade wollte sie mich auch schlagen aber ich duckte mich und hielt ihre Arme anschließend fest. Immer und immer wieder wiederholte ich ihren Namen um sie wieder in die Realität zurück zu holen. Sie schien nicht ganz da zu sein. Als sie sich wieder langsam beruhigte wurde mein Griff um ihre Arme lockerer. Sie zitterte und schaute auf ihre Hände runter. Ich war mir sicher ihr war nicht bewusst was sie da gerade getan hatte. Langsam schaute ich auch zu ihren Händen runter. Die Bandagen um ihre Hände waren blutig und ihre Handknöcheln aufgeschürft. ,,Omg... es... es... es tut mir Leid.. ich..", stotterte sie aufgeregt. Sie hatte keine Kontrolle über sich. ,, Hey schon gut... schon gut, sshhh", versuchte sie zu beruhigen. ,,Adriana was ist denn nur los mit dir?" Sie riss sich aus meinem Griff los und sagte gleich ,,Nix, nix... tut mir Leid.. ich.. ich geh duschen", bevor sie den Raum verließ.

* 1 Stunde später, Schichtbeginn*

Alle waren gerade in unserem Gemeinschaftsraum außer Adriana die gerade in der Küche stand, weswegen ich die Möglichkeit ergriff etwas anzusprechen. ,,Hey Leute, könnt ihr mal kurz zuhören?" Alle unterbrachen ihre Gespräche und hörten mir zu. ,,Irgendwas stimmt mit Adriana nicht.." ,,Meinst du die Geschichte mit ihrem Vater? Natürlich ist sie da nicht am besten drauf.", Chris nahm sie natürlich in Schutz, da sie ihre beste Freundin war. ,,Das meine ich nicht, sie hat heute morgen mit voller Kraft gegen die Wand im Trainingsraum geschlagen ohne Handschuhe. Ihre Hände haben geblutet und sie war völlig neben der Spur.." Alle Gesichter waren mit Sorge gefüllt. ,,Was sollen wir jetzt tun?", fragte Tan. ,,Ihr denkt ich bin labil!", wir drehten uns alle zu der Tür um wo die nur all zu bekannte Stimme von Adriana gerade her kam. ,,Aber ihr habt Unrecht! Ich war etwas außer Kontrolle, aber es geht mir wieder gut. Wirklich. Und jetzt kommt endlich, Cortess sagte wir sollen uns alle im Versammlungsraum treffen." Sie sah wieder so normal wie immer aus. Ihre langen, leicht welligen Haare hingen runter, sie war gepflegt und bis auf die roten wundigen Knöchel sah sie aus wie immer. Sie beachtete uns gar nicht mehr und machte sich auf den Weg zu unserem Versammlungsraum. Wir folgten ihr, als wir dort ankamen war der ganze Raum gefüllt mit Presseleuten und unseren Vorgesetzten so wie sämtlichen anderen Kollegen. ,,Was ist denn hier los?"

S.W.A.TWhere stories live. Discover now