11. Die gefräßige Morla...

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Salomé

Zweimal erwachte ich mitten in der Nacht.....!

Ein mal...weil die schlafende Frau in meinen Armen, sich so unruhig hinunter her warf,....und das andere mal....weil ich es einfach nicht gewohnt war, jemanden neben mir liegen zu haben.
Für den Fall das die schlafende Schönheit mal raus müsste, ließ ich die Nachttischlampe an.......und völlig zufällig gab dies mir auch noch die Gelegenheit sie ein wenig zu betrachten.....so ein Zufall aber auch...

Und auch wenn Ihre Augen fest verschlossen waren, wußte ich doch das sie in demselben warmen Braun leuchteten, wie ihre Haare.....die sich lang und glatt um ihren Kopf fächerten.
Vorsichtig,...um sie ja nicht zu wecken, fuhr ich mit meinen Fingerspitzen ihren geschwungenen, dunklen Brauen nach, über ihre Wange,...hin bis zu ihrem Kinn und über ihre weichen vollen Lippen.

Solch verführerische, schöne Lippen.....mein Herz klopfte immer schneller....meine Fingerspitzen auf ihrem Mund kribbelten und ich wollte....wollte mehr von ihr spüren....
Langsam beugte ich mich näher zu ihrem Gesicht, nahm meine Finger von ihrem Mund und berührte sanft ihre Lippen mit meinen.
Ich hatte keine Ahnung ob oder von was sie gerade träumte......aber ihr Mund war halbwegs wach und antwortete meinen hungrigen Lippen,....knabbernd, reibend.....

HeiligerBimmBammEchtJetzt....??

Seit Wochen träumte ich von nichts anderem, als davon die fremde Schönheit zu küssen und ihr ganz nahe zu sein,....und nun war dies endlich der Fall..... und auch wieder nicht!

Ich rieb knabbernd meine Lippen an den ihren, schloß meine Augen und genoß leise seufzend ihre Antwort,.....bis ich mich fühlte als müßte ich gleich verglühen.

Schweratmend löste ich mich, äußerst widerstrebend von ihrem süßen Mund und rückte ein klein wenig von ihr ab und betrachtete sie noch eine Weile, bis sich mein Puls wieder beruhigt hatte und ich schließlich wieder einschlief.

Als mein Wecker dann um halb sechs, lautstark das Ende meiner Nachtruhe kundgab,.....war mein erster Gedanke....hoffentlich weckte ich sie nicht damit.

Blindlings tastete ich hastig nach dem Krawallmacher, um ihn schnellstmöglich zum Schweigen zu bringen, als mir bewußt wurde,.....das ich alleine in meinem Bett lag!

Schlagartig hellwach, schwang ich meine Beine über die Bettkante und machte mich vorsichtig durch die Wohnung tappsend, auf die Suche nach ihr.....leider Erfolglos....sie war Spurlos verschwunden und ich blieb enttäuscht im Flur stehen und starrte die Tür an.

Sie hätte wenigstens Tschüss sagen können, oder..?

Wobei.....wenn ich so recht darüber nachdachte in welchem desolaten Zustand sie gestern Nacht gewesen war,.....vielleicht war ihr die ganze Situation einfach zu peinlich gewesen,....vielleicht wollte sie einfach das ich ihr Elend bei Tageslicht nicht noch einmal sehen würde.

Ich seufzte und legte meinen Kopf in den Nacken,.....wenn dem wirklich so war, lag sie völlig falsch... vor mir müsste sie sich nie wegen irgendetwas schämen, schon gar nicht ihrer Tränen.

Im Gegenteil ich hätte ihr Kaffee gemacht....und wenn sie Appetit auf Frühstück gehabt hätte,...hätte sie auch das von mir bekommen.....apropos Frühstück....!

Ich senkte wieder meinen Kopf und warf einen Blick auf das Terrarium auf der Kommode, in dem sich schon etwas regte, lächelnd trat ich näher an den gläsernen Kasten und beugte mich über die nach oben, offene Behausung meiner beiden Mitbewohnerinnen..

"Guten morgen A'Tuin,.....guten morgen Morla...Morla? Was zum....Morla...!!!!

Was hast du denn da schon wieder? Komm laß..das...los.....bitteee.! Ich hab echt keine Lust, wieder mit dir zum Tierarzt zu müssen,...weil du wieder etwas gefressen hast, was du nicht sollst....und nun gib...endlich her....!"

Die Fremde im Zug  BAND 9Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt