𝟸𝟺 ✄ 𝙶𝚎𝚏𝚞̈𝚑𝚕𝚜𝚌𝚑𝚊𝚘𝚜

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Mason

„Ihr seid jetzt so richtig zusammen?", fragte ich Ben, während ich mir die Fußballschuhe zu schnürte.
Chilly hingegen starrte lächelnd auf sein Handy, woraufhin er mir stolz die Nachricht seiner Freundin zeigte.

„Wer ist mit wem zusammen?" Natürlich waren unsere Mannschaftskollegen neugierig, vor allem Kai interessierte dieses Thema sehr.
Schnell deutete ich auf Ben neben mir. Doch anstatt mich böse anzugucken, so wie ich es erwartet hatte, grinste er wie ein Honigkuchenpferd.
„Oh Benjamin James Chilwell, dein Grinsen verrät einiges." Ich zwinkerte ihm zu, woraufhin Kai bloß verwirrt zwischen uns hin und her schaute.

Auch einige der anderen Spieler waren plötzlich neugierig, weswegen Ben ihnen einen Bild seiner Freundin zeigte.
„Er hat gefühlt ein halbes Jahrtausend gebraucht, um sie zu fragen, ob sie seine Freundin sein will", erzählte ich den Jungs, die darauf anfingen zu lachen.
„Lacht ruhig über mich, aber Mason ist derjenige, der erst jemanden korbt und dann doch plötzlich etwas von ihr will", sagte Ben trocken und packte sein Handy weg.

Kai schaute mich ungläubig an und wollte etwas sagen, als ich aufstand und aus der Umkleidekabine ging. Hinter mir hörte ich die Jungs noch reden, wobei es mir auch egal war, worüber sie redeten.
Natürlich hatte Ben es ausgeplaudert. Was hatte ich mir auch dabei gedacht, es ihm zu erzählen?

Genervt lief ich in Richtung des Trainingsgeländes. Ich versuchte mir nicht anmerken zu lassen, wie ich mich fühlte. Immerhin hatte ich keine Lust, dass Bilder, auf denen meine schlechte Laune zu erkennen waren, von mir auf diversen Social Media Plattformen zu finden waren.

„Sorry." Es war Ben, der neben mir aufgetaucht war, und mich entschuldigend anschaute.
„Mhh", grummelte ich bloß. Ich hatte keine Lust mich mit ihm zu unterhalten. Der Kerl hatte momentan sowieso nichts anderes als Carlie im Kopf.

Währenddessen ging mir ziemlich viel durch den Kopf. Ich wünschte, mein Kopf wäre nur auf eine Sache fokussiert.
Jedes Mal, wenn Ben von Carlie erzählte, bekam ich ein schlechtes Gewissen. Immerhin hatte ich sie in dem Wissen geküsst, dass einer meiner besten Freunde Gefühle für sie hatte. Bis heute fühlte ich mich unglaublich schlecht deswegen und ich hatte mich bisher nicht mal getraut, ihm davon zu erzählen.
Ich hatte nie Gefühle für Carlie gehabt und ich konnte mir nicht erklären, wieso ich so gehandelt habe. Doch mittlerweile war es schon einige Monate her und seitdem Leonie mit Jack zusammen war, hatte ich ein Problem mehr.

Ich vermisste es, Zeit mit ihr zu verbringen. Lange Zeit hatte ich mir eingeredet, dass ich sie als meine beste Freundin vermisste, doch mittlerweile war ich mir da nicht so sicher. Als ich sie an Bens Geburtstag mit Jack gesehen hatte, fühlte sich das, wie ein Schlag in die Magengrube an. Nur zu gut konnte ich mir vorstellen, wie sich Leonie gefühlt hatte, als sie erfahren hatte, dass ich ihre beste Freundin geküsst hatte.
Der Unterschied war nur, dass ich selbst an der ganzen Situation selbst Schuld war.

Es war offensichtlich, dass ich nicht vollkommen fokussiert beim Training war. Dauernd machte ich Fehlpässe und auch bei den Torschussübungen traf ich das Tor nicht. Meistens schoss ich viel zu weit drüber. Natürlich bemerkte das auch der Trainer, der mich nach dem Training darauf ansprach. Ich entschuldigte mich und versprach, dass das nicht wieder passieren würde. Damit gab er sich zufrieden.

Danach machte ich mich auf den Weg in die Kabine und machte mich fertig, ehe ich zu meinem Auto lief. Ben hatte mich währenddessen nicht mehr angesprochen. Doch das schlechte Gewissen in mir, wurde immer größer, vor allem jetzt, wo die Beiden endlich zusammen waren.

„Chilly, warte mal!", rief ich ihn deshalb, als er in sein Auto steigen wollte. Überrascht hielt er inne und schaute mich fragend an.
„Ich muss dir was beichten." Mein ganzes Selbstbewusstsein war plötzlich verschwunden und am liebsten würde ich im Erdboden versinken.
Ben hingegen kreuzte seine Arme und hob gespannt eine Augenbraue.
„Es ist schon länger her, aber ich habe Carlie-", fing ich an, doch er unterbrach mich.
„Geküsst?" Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. „Ich weiß, das hat mir Carlie schon vor Ewigkeiten erzählt."
Ich musste schlucken und starrte ihn bloß an. „Es ist okay, Mason. Aber tu mir den Gefallen und werde dir endlich klar, was du willst." Ben lächelte sanft, ehe er seine Hand zum Abschied hob und dann anschließend in sein Auto stieg.

Ich drehte mich um und lief in Richtung meines Wagens. Er hatte recht und ich wusste selbst, dass ich mir über meine Gefühle klar werden musste.
Ben fuhr an mir vorbei und verabschiedete sich nochmals mit einem Hupen.

Ich musste einiges in Ordnung bringen. Nur wie, ohne dabei mehr zu ruinieren?

PAPER HEARTS - mason mountWhere stories live. Discover now