𝟸𝟽 ✄ 𝚐𝚎𝚑𝚎𝚒𝚖𝚗𝚒𝚜𝚟𝚘𝚕𝚕

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Leonie

Auf meine Bitte hin machten Carlie und ich uns auf den Weg nach Hause. Ich wollte nicht länger an jenem Ort sein, an dem Jack mich betrogen hatte. Auf dem Weg nach draußen, musste ich an dem Sofa vorbei, auf dem Jack mit einer anderen gesessen hatte. Unwillkürlich stellte sich mein Kopf vor, wie er eine andere küsste und mir wurde dabei so unglaublich schlecht, dass ich aus dem Gebäude rannte und die kalte Luft scharf einzog.

Langsam trödelten auch die anderen draußen ein und ich hatte es satt, diese mitleidigen Blicke zugeworfen zu bekommen. Sie meinten es alle nicht böse, das war mir klar, und dennoch fühlte sich jeder dieser Blicke, wie ein Schlag in die Magengrube an.

„Können wir?", fragte ich Carlie ungeduldig, die sich von ihrem Freund verabschiedet hatte. Ich war Carlie dankbar, dass sie Ben gesagt hatte, er solle nicht mit zu uns kommen, anscheinend war ihr klar, dass ein glückliches Pärchen, mich in dem Moment nicht gerade aufheitern würde.

Carlie kam zu mir und nickte. Ich war bereit, in das Taxi einzusteigen, welches kurz zuvor angefahren gekommen war. Doch da hatte ich die Rechnung ohne Mason gemacht.
„Warte", sagte er und streckte seine Arme aus, als Zeichen, dass er eine Umarmung wollte. Ich musste schmunzeln und ließ mich darauf ein.
Es war kalt, denn immerhin war es Januar, doch als er seine Arme um mich legte, spürte ich eine angenehme Wärme in mir ausbreiten. Ich schloss die Augen und konnte für einen kurzen Moment das ganze Drama der heutigen Nacht vergessen.
„Kommt gut nach Hause", flüsterte er, ehe er mich losließ.
„Danke Mason", erwiderte ich, ehe ich mich auch schnell von Declan und Ben verabschiedete.

Gemeinsam mit Carlie fuhr ich also nach Hause. Und als wir dort ankamen, fühlte es sich an, als würde eine riesige Last von mir abfallen. Ich schmiss mich kurzerhand in mein Bett und machte mir nur die Mühe meine Schuhe ausziehen.
„Willst du nochmal ins Bad?", fragte Carlie mich, während sie mich musterte. Ich schüttelte den Kopf, dafür hatte ich keine Kraft mehr. Die Brünette blieb jedoch im Türrahmen meines Zimmers stehen.
„Was ist?" Ich richtete mich auf und hob fragend eine Augenbraue.
„Geh dich wenigstens abschminken", forderte sie mich auf.

Widerwillig krabbelte ich wieder aus meinem Bett und tat wie mir befohlen.
„Und wenn du schon dabei bist, putz dir die Zähne!", rief sie, weshalb ich meine Augen verdrehte. Als ich fertig war, schien Carlie zufrieden und verschwand ebenfalls im Bad. Natürlich würde ich ihr das niemals sagen, doch sie hatte recht. Ich fühlte mich direkt besser.

Nachdem ich mir auch etwas Bequemes angezogen hatte, ließ ich mich wieder ins Bett fallen und schlief Gott sei Dank direkt ein.

Ich schlief und fest. Als ich am nächsten Morgen, durch das Klingeln unserer Haustür aufwachte, erinnerte ich mich nicht daran, ob ich etwas geträumt hatte.
Da ich hörte, wie Carlie aufstand, um die Tür zu öffnen, blieb ich liegen und drehte mich auf die andere Seite.

„Tut mir leid, ich dachte ihr seid schon wach", hörte ich eine männliche Stimme im Wohnzimmer. „Wie geht es ihr?"
Ich wurde hellhörig. War das Mason?
Was Carlie dem männlichen Besucher antwortete, konnte ich nicht genau verstehen.

„Wahrscheinlich ist das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt und eine dumme Idee", sprach er. Ich war mir nun sicher, dass es Mason war. „Kannst du ihr das geben, wenn es ihr besser geht?"
Nun war ich neugierig und setzte mich hin.
„Mach ich", antwortete Carlie ihm, woraufhin das Gespräch anscheinend beendet war. Denn beide schwiegen.

Nun packte mich die Neugier und ich ging Richtung Tür, welche ich auch schlagartig öffnete.
Die Beiden zuckten zusammen, als sie mich sahen. Ich sah noch, wie Carlie etwas hinter ihren Rücken verschwinden ließ.

„Morgen, Schlafmütze." Mason schmunzelte. „Gut geschlafen?"
Er ging einige Schritte auf mich zu. Skeptisch schaute ich erst ihn und anschließend Carlie an, ehe ich ihm antwortete:
„Unerwartet gut." Ich setzte ein Lächeln auf.
„Das freut mich." Masons Schwellung im Gesicht war zurückgegangen. Anscheinend war Jacks Schlag doch nicht so fest gewesen.

Plötzlich schrie Carlie auf.
„Ich habe eine unglaublich gute Idee."
Sie grinste breit, während ihre Hände immer noch hinter ihrem Rücken versteckt waren.
„Leonie, zieh dir was Ordentliches an", forderte sie mich auf.
„Du bist doch selbst noch im Pyjama", murmelte ich. Doch Carlie ignorierte sie meine Aussage.

„Mason, setz dich hin und warte, bis wir uns fertig gemacht haben."
Carlie schlüpfte an Mason und mir vorbei und rannte euphorisch in ihr Zimmer.
„Was hat sie denn jetzt?", fragte Mason verwirrt, aber setzte sich, wie Carlie es ihm befohlen hatte, hin.
„Ich weiß es nicht, aber ich habe Angst." Ich lachte nervös auf.

„Willst du uns deine unglaublich gute Idee verraten?", rief Mason also, doch erhielt keine Antwort. Er zuckte bloß mit den Schultern und machte es sich gemütlich. „Auf Leonie, mach dich fertig."
Mason schaute mich auffordernd an, ehe er lachte.
„Okay Okay." Ich verschwand in Richtung meines Zimmers und hörte auf dem Weg dorthin, Carlie telefonieren.

Was hatte Carlie nun wieder für eine Idee? Und noch wichtiger, was hatte Mason ihr gegeben?

PAPER HEARTS - mason mountWhere stories live. Discover now