𝙲𝚑𝚊𝚙𝚝𝚎𝚛 𝚘𝚗𝚎

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Thomas
Ich schreckte hoch.
Mein Zimmer war dunkel, das Mondlicht schien leicht durchs Fenster und erhellte den Raum wenigstens ein ganz kleines bisschen. Ich schielte zu meinem Wecker, 2 Uhr in der Nacht.
Es war wieder einer dieser Alpträume gewesen, die mich seit Wochen plagten. Immer und immer wieder träumte ich das gleiche, ich würde fast sagen ich durchlebte diesen so real wirkenden Traum und kam einfach nicht damit klar, was ich sah.

Ich stand in einem dunklen Raum. Von außen drückten sich zombieartige Wesen gegen die Fenster und gaben furchterregende Laute von sich, kamen aber nicht hinein. Ich sah mich um. Niemand sonst war hier. Oder? Ich spürte plötzlich einen Blick auf mir. Ich drehte mich ruckartig um und starrte in die Augen eines Jungen. Er war blond und schlank und sah aus wie diese Zombies vor der Tür. Erschrocken musterte ich mein Gegenüber. Er zitterte und hielt mir eine Waffe entgegen. „Tommy." Eine Träne lief über seine Wange. „Töte mich, bevor ich einer von ihnen werde." Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Zwar war ich mir sicher, dass ich den Blonden nicht kannte, aber dennoch wirkte er irgendwie vertraut. Besonders seine so ängstlich wirkenden, braunen Augen gaben mir irgendwie Sicherheit. „Bitte, Tommy, bitte." Er legte die Waffe in meine Hand und nickte mir zu. Augenblicklich ließ ich den Gegenstand los, er prallte hart auf dem Boden auf. „Hilf mir doch, bitte, mach was!" Ich bekam auch mit der Angst zutun, war aber unfähig, irgendetwas zu tun und starrte dem Jungen einfach in seine Augen. Plötzlich zog er ein Messer und richtete es auf mich. „Ich will dir nicht weh tun, Tommy, aber ich kann den Crank in mir nicht beherrschen!" Ich schüttelte den Kopf und flüsterte: „Leg das Messer weg." Der Blonde schüttelte ebenfalls seinen Kopf und schluchzte: „Es ist besser so." Und urplötzlich ging er auf mich los, überrumpelt versuchte ich mich zu wehren, bis er über mir kniete und kurz davor war, mir das Messer in die Brust zu jagen. Ich hatte Todesangst und machte mir Sorgen um den Jungen und alles, was ich tat, war die ganze Zeit vor mich hin zu reden. „Ich bin's doch, Tommy! Bitte töte mich nicht, auch wenn ich dich nicht kenne! Ich kann dir doch helfen! Bitte!" Flehend sah ich in die tiefschwarzen Augen des Blonden, die plötzlich wieder zu ihrem ursprünglichen, rehbraunen Ton wechselten. „E- es tut mir leid, Tommy." Er erhob sich und zog mich auch vom Boden auf, als er flüsterte: „Ich muss es jetzt tun, sonst ist es gleich zu spät." Mir war klar, dass das nichts gutes heißen konnte und ich versuchte wie wild, ihm das Messer aus den Händen zu reißen, doch er umklammerte es fest und sah mich entschlossen an. Er ging auf mich zu und zog mich urplötzlich in eine Umarmung. Ich sah ihn verdattert an und blickte erschrocken auf den Griff des Messers, der aus der Brust des Blonden ragte. „T- Tommy, ich..." Er fiel zu Boden, ich fing ihn ab und legte ihn vorsichtig hin. Als ich sah, wie er seinen letzten Atemzug tat, konnte ich die Tränen nicht mehr zurück halten. Ich kannte nicht einmal den Namen des Jungen und doch fühlte es sich an, als wäre gerade ein Teil meiner Seele gestorben. Ich weinte immer weiter, bis plötzlich wieder alles dunkel wurde...

Seufzend stand ich auf und trottete ins Bad, wo ich mein Gesicht mit kaltem Wasser abwusch und in den Spiegel blickte.
Dunkle Ringe zierten meine Augen, die glasig und matt aussahen, meine Haut war blass und sah der einer Leiche erstaunlich ähnlich, meine Narben, von denen ich gar nicht wirklich wusste, woher ich sie hatte, waren besser sichtbar als sonst, da sie extrem hervorragten und meine Haare hingen wuschelig und ungestylt in meinem Gesicht herum.

Dieser blonde Junge ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Seine rehbraunen Augen, wie er mich bei meinem Spitznamen genannt hatte, wie vertraut er sich anfühlte...ich musste herausfinden, wer das war und warum er jede Nacht in meinen Armen starb, sonst würde ich womöglich noch durchdrehen.
Und das war absolut nicht untertrieben, ich war zu einer Psychologin gegangen, aber Dr. Hiller hatte mir nur immer wieder erklärt, dass das wegen zu viel Stress war und mir nicht einmal richtig zugehört geschweige denn Glaube geschenkt.

Aber mir war klar, dass ich ohne Antworten keine Ruhe finden konnte.
Ich schüttelte mich aus den Gedanken und schlurfte zurück ins Bett, in der Hoffnung, nicht wieder den Blondschopf sterben sehen zu müssen.

Hellooo :)
Zum Anfang mal ein etwas kürzeres Kapitel haha, sorry about that ^^
Btw, hier wird es Abwandlungen von der eigentlichen Storyline geben, (was ihr ja sicher schon an Newts etwas abgewandelter Todesszene bemerkt habt) ich hoffe das stört bzw irritiert euch nicht xD
Sonst, danke fürs lesen :)

Life is our own Maze [Newtmas]Where stories live. Discover now